Juristische Gutachten

Die Kohle braucht ein Ausstiegsgesetz

Hier ist ein Schaufelrad zum Abbau von Braunkohle zu sehen

Hin und Her in der Politik, Schadenersatzforderungen der Konzerne: Droht das Kuddelmuddel des deutschen Atomausstiegs auch bei der Kohle? Juristen haben überprüft, welche Möglichkeiten es theoretisch gibt, den Kohleausstieg zu regeln – und zeigen, welcher Weg wohl am besten wäre.

von Sandra Kirchner

SPD-Umweltpolitiker über Kohleausstieg

"Nahles unterstützt durchaus den Klimaschutz"

Der SPD-Umweltpolitiker Klaus Mindrup und SPD-Chefin Andrea Nahles bei einer Veranstaltung.

Wer die SPD für die Worte ihrer Chefin Nahles von der "Blutgrätsche gegen die Braunkohle" als kohlelobbyistisch kritisiert, liegt völlig falsch, meint der SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Mindrup im Interview mit Klimareporter°. Beim kommenden Klimaschutzgesetz werde die SPD sogar die treibende Kraft sein, verspricht er für 2019.

Interview: Jörg Staude

Powering Past Coal Alliance

Sydney und Melbourne wollen raus aus der Kohle

Auf der Klimakonferenz in Katowice warben Vertreter der australischen Regierung für Kohlestrom. Unterdessen engagieren sich die beiden größten Städte des Landes für mehr Klimaschutz. Weltweit wird Klimapolitik immer häufiger unterhalb der nationalen Ebene gemacht.

von Svea Busse

COP 24 in Katowice

Von Kohle und Kartoffeln

Kartoffeln auf einem peruanischen Markt.

Die ärmsten Bevölkerungsschichten sind am schwersten von den Folgen der Klimaerwärmung betroffen. Umso wichtiger ist es, dass reiche Länder wie Deutschland aus der Kohle aussteigen, damit das 1,5-Grad-Limit gehalten werden kann.

ein Gastbeitrag von Amanda Luna Tacunan

COP 24 in Katowice

Nur auswärts stark

Deutschland hat in der Schlussphase der UN-Klimakonferenz eine Führungsrolle übernommen. Dass die Bundesregierung beim Klimaschutz zu Hause auf die Bremse tritt, spielt da keine Rolle. Bei der Kohle-Kommission rechnet Umweltministerin Schulze inzwischen nicht mehr mit einem Konsens beim Endbericht.

von Jörg Staude, Benjamin von Brackel

Debatte um Besteuerung von Emissionen

"CO₂-Aufschlag hilft bei Kraftstoffen nur wenig"

Niklas Höhne vom New Climate Institute in Köln.

Weil Kraftstoffe in Deutschland ohnehin schon relativ stark besteuert werden, würde eine zusätzliche CO2-Steuer zwar klimapolitisch nicht viel bewirken, ist Niklas Höhne vom New Climate Institute überzeugt. Mit den Einnahmen ließen sich allerdings flankierende Maßnahmen und ein notwendiger sozialer Ausgleich finanzieren.

Interview: Jörg Staude

Fossilwirtschaft

Die Abschaffung des Kohle-Staats

IC-BCE-Chef Vassiliadis redet vor einem riesigen Schriftzug "Gemeinschaft – Macht – Zukunft".

Ein Staat im Staate – das ist die Kohle politisch, tariflich und rechtlich. Was sich über Jahrzehnte aufgebaut hat, hätte über ebenso lange Zeiträume wieder zurückgefahren werden können. Das aber haben Lobbyisten verhindert – die Politik beugte sich ihnen. Nun verschärft die Klimakrise den Druck, den Kohlestaat abzuschaffen. 

von Jörg Staude

Vor der COP 24

Zehntausende gehen für Kohleausstieg auf die Straße

Demozug, im Vordergrund drei Menschen mit Transparent "Kohle nur zum Shishan"

Insgesamt 36.000 Menschen haben am Samstag in Berlin und Köln für einen raschen Kohleausstieg demonstriert. Die Bundesregierung fährt indes mit leeren Händen zur Weltklimakonferenz in Katowice.

von Susanne Schwarz

Vor der COP 24

Osteuropa plant die Energiewende

Mátra Kraftwerk in Ungarn

Die Front der osteuropäischen EU-Staaten für das Festhalten an der Kohle und gegen Klimaregulierung aller Art bröckelt. Ungarn und die Slowakei planen einen raschen Ausstieg aus der Kohle, und selbst Polen will auf einmal seinen Kohleanteil deutlich schneller herunterfahren als noch vor einem Monat geplant.

von Benjamin von Brackel

Analyse

Kohle macht immer mehr Verluste

Im Jahr 2040 könnten über zwei Drittel aller Kohlekraftwerke weltweit Verluste machen, so eine Analyse der Denkfabrik Carbon Tracker Initiative. In Europa trifft das besonders auf den deutschen Konzern RWE zu.

von Friederike Meier

Bundestag debattiert über Klimapolitik

Leere Hände beim Klimaschutz

Zwei Menschen umarmen sich im Vordergrund, weiter hinten Menschenmassen bei der Schienenblockade, Schriftzug "End Coal Now" auf Hügel dahinter

Klimaschutz war am Donnerstag nicht zum ersten Mal Thema im Bundestag, aber vermutlich erstmals legten Grüne und Linke einen gemeinsamen Antrag dazu vor. Die darin skizzierte radikale Klimapolitik fand selbst angesichts des am Sonntag beginnenden Klimagipfels im Katowice keine Mehrheit im Plenum.

von Jörg Staude

Studien-Hilfe vom Wirtschaftsministerium

RWE-Region soll bis 2025 ergrünen

Greenpeace-Energie-Vision für das Rheinische Braunkohlerevier: Gefluteter Braunkohletagebau mit schwimmender Solaranlage, rundherum Windräder.

Der Ökostromer Greenpeace Energy will die Braunkohle-Sparte von RWE mit übernehmen, bis 2025 stilllegen und auf den Flächen große Wind- und Solarparks errichten lassen. Unterstützung kommt ausgerechnet aus dem Bundeswirtschaftsministerium: Allein auf Bergbauflächen können laut einer Studie bundesweit 17.000 Megawatt Solar- und Windkraft entstehen.

von Jörg Staude

Streit um Entschädigungszahlungen

Kohle-Kommission verlängert bis Februar

Dampfendes Kohlekraftwerk

Der Endbericht der Kohlekommission wird erst Anfang Februar 2019 vorliegen, heißt es aus dem Gremium. Auch das nächste Treffen – ursprünglich für diesen Mittwoch geplant – wird auf Mitte Dezember verschoben. Derweil scheinen sich die Konflikte um den Kohleausstieg zu verschärfen.

von Jörg Staude

Kohleausstieg

Chaos in der Kohlekommission

Konstituierende Sitzung der Kohlekommission Ende Juni 2018

Eigentlich wollte die Bundesregierung mit einem Kohleausstiegs-Plan im Gepäck zum UN-Klimagipfel nach Katowice fahren, um ihr Gesicht zu wahren. Nun soll der Plan auf Druck der Ost-Ministerpräsidenten wohl erst im Januar vorliegen. Gleichzeitig geistert ein "Abschlussbericht" durch die Medien, der in der Kommission gar nicht abgestimmt ist.

von Benjamin von Brackel, Susanne Schwarz

Kommentar

Ein Affront für die Kohlekommission

Hier sieht man einen Braunkohlebagger.

Dass die Kohlekommission wohl in die Verlängerung geht, ist peinlich für Deutschland. Der Vorgang zeigt, dass es nicht funktioniert, die Verantwortung für den nötigen Strukturwandel an eine Kommission auszulagern.

ein Kommentar von Joachim Wille

Verlängerung der Kohlekommission?

"Deutschlands Ansehen steht auf dem Spiel"

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Die in der Kohlekommission beteiligten Umweltverbände fordern, dass diese wie geplant bis zum UN-Klimagipfel ihre Ergebnisse vorlegt. Es gehe nicht, dass Bundes- und Landespolitiker versuchten, die Arbeit einer zivilgesellschaftlichen Kommission zu beeinflussen.

von Friederike Meier

Lausitzer Braunkohlerevier

Von der Kohle zur Sonne

Solargenossenschaft Lausitz eG, Guben

Erneuerbare Energien und Power-to-X-Anlagen können in den Braunkohlegebieten zu einem erfolgreichen Strukturwandel beitragen, so ein neuer Bericht. Derweil ist nicht mal mehr klar, ob die Ergebnisse der Kohlekommission noch in diesem Jahr kommen.

von Friederike Meier

Kohleausstiegs-Bericht kündigt sich an

Kohlekommission macht Tempo

Demonstranten vor dem Wirtschaftsminsiterium fordern "Stop Kohle".

Offenbar schon Ende November will die Kohle-Kommission ihren Endbericht zum Strukturwandel vorlegen. Ob der Text auch ein konkretes Ausstiegsdatum vorschlagen wird, zeichnet sich aber noch nicht ab. Der Umweltverband BUND fordert auf seiner Jahresversammlung, das Ende der Kohleverstromung einzuläuten.

von Jörg Staude

Niederaußem

Gericht stoppt neues RWE-Braunkohlekraftwerk

Dampfendes Kohlekraftwerk

Trotz Klimavertrag und Kohleausstieg plant der Energiekonzern RWE im rheinischen Niederaußem noch ein neues Braunkohlekraftwerk. Anwohner haben gegen den Bebauungsplan geklagt – und jetzt Recht bekommen. Eine Revision ist aber möglich.

von Susanne Schwarz

Klimaziel 2030

Klimabewegung macht Bundesregierung Druck

Dass Deutschland seine Klimaziele für 2020 nicht schafft, gilt als sicher. Für 2030 muss das aber nicht gelten, sagen Klimaschützer und legen einen Forderungskatalog vor. Das Aktionsbündnis "Ende Gelände" besetzt derweil die Zentrale des Energiewirtschafts-Verbandes.

von Svea Busse