EEG-Miterfinder über Braunkohle

"Grüne hätten RWE nicht nachgeben dürfen"

Luftaufnahme vom Tagebau Hambach im Rheinischen Braunkohlerevier, gleich daneben ein Windpark.

Hätten die vergangenen Bundesregierungen nicht die Ökoenergien behindert, wäre die Braunkohle schon heute überflüssig, sagt Hans-Josef Fell. Der Energieexperte und ehemalige Bundestagsabgeordnete der Grünen über den Kohlekonflikt und die Klimaziele.

Interview: Joachim Wille

Kohle in Deutschland

Das "schwarze Gold" muss in der Erde bleiben

Zwei Schaufelradbagger arbeiten in einem großen Tagebau.

Es war ein langer Weg vom Kohle-Aufstieg zum Kohle-Ausstieg in Deutschland. Noch vor 35 Jahren galt die Kohle als Garant der Industrialisierung. Längst ist sie als Klimakiller Nummer eins erkannt, doch noch immer wird um Kohlegruben und -kraftwerke erbittert gekämpft.

von Joachim Wille

Rheinisches Revier

Lage in Lützerath spitzt sich zu

Einige Polizisten stehen einer Menschenkette aus Vermummten gegenüber, weiter hinten ist ein Tripod zu sehen.

Die Auseinandersetzung um den Erhalt des von Abbaggerung bedrohten Ortes Lützerath im Rheinland wird schärfer. Während sich die Polizei in Richtung des Ortes vorarbeitet, um die Räumung vorzubereiten, mobilisieren Klimabewegte und Umweltverbände für den Erhalt des Ortes und einen sofortigen Kohleausstieg.

von Jörg Staude

Brandbrief an Bundeskanzler

Ost-Kohleländer beklagen sich über vorgezogenen Kohleausstieg

Kraftwerk Boxberg

Soll es nach dem vorgezogenen Kohleausstieg im Rheinland auch einen solchen in den ostdeutschen Revieren geben? Nein, sagen die drei Ministerpräsidenten von Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt in einem Klimareporter° vorliegenden Schreiben an Bundeskanzler Scholz.

von Jörg Staude

Ehemaliger Tagebau Laubusch

Braunkohle-Sanierung als politischer Sanierungsfall

Etwa zwei Meter breiter Aufbruch im Ödland eines lange aufgegebenen Braunkohletagebaus in der Lausitz.

Rund 1,4 Milliarden Euro wollen Bund und Länder in den nächsten fünf Jahren für die Sanierung der Braunkohleflächen im Osten ausgeben, 200 Millionen mehr als im Jahrfünft zuvor. Mittlerweile ist die Baunkohlesanierung selbst zum politischen Sanierungsfall geworden, wie sich etwa am Beispiel des sächsischen Lugteichgebietes zeigt.

von Jörg Staude

Änderung des Bundesbaugesetzes

Leag lässt Lausitzer Flächenschatz für sich heben

Tagebau Welzow-Süd

Eine "Gigawattfactory" für Windkraft und Solarstrom will der Energiekonzern Leag in der Lausitz schaffen – vor allem auf Tausenden Hektar ehemaliger Bergbauflächen. Die gesetzliche Schützenhilfe dazu will die Ampel-Koalition heute im Bundestag beschließen. Warnungen aus der Region ignoriert sie.

von Jörg Staude

Rechtliche Folgen von Klimaaktivismus

"Das Justizsystem ist nach wie vor sehr konservativ"

Bahnschienen mit einer Weiche, auf den Schienen liegend aufgenommen.

Vor einem Jahr blockierten Klimaaktivist:innen Deutschlands größtes Braunkohlekraftwerk. Der Betreiberkonzern RWE beziffert den Schaden auf über eine Million Euro und hat Anzeige erstattet. Sophie Schmitz, eine der Aktivist:innen, über den Erfolg der Aktion, juristische Konsequenzen und den UN-Klimagipfel.

Interview: David Zauner

Gastbeitrag

Klimaschutz bleibt Handarbeit

Führende Grüne stehen hinter einem Transparent: "Entweder Schluss mit Kohle oder Schluss mit Klima", davor liegt eine symbolische Rote Linie aus Stoff..

Mit der knappen Niederlage im Streit um die Rettung des Dorfes Lützerath vor den Braunkohlebaggern sendet der Grünen-Parteitag ein klares Signal: Die Parteibasis nimmt nicht einfach alles hin, was ihr aus Hinterzimmer-Deals vorgelegt wird.

ein Gastbeitrag von Kathrin Henneberger

Beschluss des Grünen-Parteitags

Rodungs-Moratorium für Lützerath abgelehnt

Vor der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen stehen protestierende Menschen mit gelben X-Zeichen und Bannern mit Aufschriften wie: Diese Wirtschaft tötet.

Mit knapper Mehrheit stimmte die Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen am Sonntag in Bonn gegen ein Moratorium für den Ort Lützerath im Rheinischen Braunkohlerevier. Vorausgegangen war der Entscheidung eine kontroverse und emotionale Debatte.

von Jörg Staude

Kommentar

Der Klima-Deal

Das Braunkohlekraftwerk Neurath in Nordrhein-Westfalen

Alle reden über Energiesicherheit, nicht über Klimaschutz. Umso drängender wird das Jahrhundertthema. In dieser Woche hat Minister Habeck die Klimapolitik reanimiert. Ob sie wirklich wieder auflebt, muss sich erst noch zeigen.

ein Kommentar von Joachim Wille

Einigung zwischen Bund, NRW und RWE

Kohlebagger sollen ab 2030 ruhen, aber Lützerath abräumen

Eine Gruppe von Protestierenden sitzt vor einer Mauer mit einem Banner: 1,5 Grad heißt: Lüzerath bleibt!

RWE-Konzern, Bundesregierung und NRW-Landesregierung verständigen sich darauf, den Kohleausstieg im Rheinland von 2038 auf 2030 vorzuziehen. Die Laufzeit zweier Kraftwerke soll aber verlängert und der Ort Lützerath abgebaggert werden. Für die Umwelt- und Klimabewegung ist das ein fauler Deal.

von Jörg Staude, Joachim Wille

Verordnung zur Notreserve in Kraft

Leag fährt Braunkohleblöcke hoch und kauft Holz ein

Sechs dampfende Kraftwerks-Kühltürme bei Nacht, aus der Entfernung über einen See aufgenommen.

Drei Klima-Aktivist:innen sind nach der Besetzung des Kraftwerks Jänschwalde weiter in Haft. Inzwischen sind zwei der stillgelegten Braunkohleblöcke kurz davor, wieder ans Netz zu gehen. Der Betreiber Leag will im Kraftwerk künftig mehr Holz statt Kohle verbrennen.

von Clara S. Thompson

"Unfreiwillige Feuerwehr"

Jänschwalde vor dem Wiederanfahren besetzt

Gleisblockade mit einer gelben Tonne und zwei Menschen, die sich daran festgekettet haben.

Klimaaktivist:innen besetzten am Montag das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde in der Lausitz. Um die im Winter drohende Stromknappheit abzuwenden, sollen ab Oktober zwei stillgelegte Blöcke des Kraftwerks wieder ans Netz gehen – sofern es eine Ausnahmegenehmigung für Schadstoffemissionen gibt.

von Clara S. Thompson

Gastbeitrag

Wer profitiert von explodierenden Strompreisen – und wann?

Dampfendes Kohlekraftwerk Niederaußem in Bergheim bei Köln

Die Strompreis-Explosion beschert konventionellen, aber auch erneuerbaren Kraftwerken große Übergewinne. Diese zu vermeiden oder abzuschöpfen ist dringend geboten. Gerade bei Kohle baut sich eine schwer zu brechende Gewinnwelle auf. Am schnellsten kann die Regierung mit dem prall gefüllten EEG-Konto helfen.

ein Gastbeitrag von Tim Meyer

Grünen-Abgeordnete im Interview

"Braunkohle-Stiftung darf keine Bad Bank werden"

Luftaufnahme des Partwitzer Sees bei Hoyerswerda, der aus einem Tagebaurestloch entstand.

Wird für die Braunkohlesanierung eine Stiftungslösung geschaffen, müssen die Kohlekonzerne an den Ewigkeitskosten beteiligt werden, fordert Kathrin Henneberger, Bundestagsabgeordnete der Grünen. Ein Vorziehen des Kohleausstiegs auf 2030 oder noch eher sei aufgrund der geschaffenen Vertragslage extrem schwierig.

Interview: Jörg Staude

Gastbeitrag

Wenn der Wasser-Papst vergeblich betet

Braunkohlekraftwerk Jänschwalde mit weiß dampfenden Kühltürmen hinter einem See, Wasser und Himmel sind tiefblau.

Brandenburg wird immer trockener. Doch der Braunkohlekonzern Leag rechnet in seinen Tagebau-Planungen mit einer Grundwasserneubildung wie in früheren Zeiten, und das noch für hundert Jahre. Eine sehr teure Fehlkalkulation, deren Kosten die Leag sicher gern uns allen überlassen würde.

ein Gastbeitrag von René Schuster

Tagebau Garzweiler

Die Kohle reicht

Braunkohlebagger im Tagebau Garzweiler zwei.

Das Dorf Lützerath im Rheinischen Braunkohlerevier abzubaggern, ist trotz Gaskrise energiewirtschaftlich nicht notwendig, ergibt eine aktuelle Kurzstudie. Der Energiekonzern RWE will trotzdem an seinen Plänen festhalten.

von Joachim Wille

Die gute Nachricht

Mehr Tempo beim Kohleausstieg rechtlich möglich

Braunkohlekraftwerk Neurath im rheinischen Kohlerevier

Wenn die Ampel den Kohleausstieg wirklich auf 2030 vorziehen will, muss sie jetzt handeln, macht die Umweltrechtsorganisation Client Earth in einer Kurzstudie deutlich. Rechtlich möglich ist offenbar auch, Kohlekraftwerke noch deutlich eher vom Netz zu nehmen, um die CO2-Mehremissionen wegen der Gaskrise auszugleichen.

von Jörg Staude

Kommentar

Kohleblöcke nicht bereit – Geld zurück

Mehrere Blöcke des Braunkohlekraftwerks Jänschwalde aus der Nähe, die Kühltürme dampfen.

Innerhalb von zehn Tagen sollen Braunkohleblöcke, die derzeit in der Sicherheitsbereitschaft sind, laut Gesetz Strom liefern können. Betreiber und Landespolitiker im Osten sagen jetzt: Sorry, das geht nicht. Über ein weiteres Kapitel Kohlelobbyismus.

ein Kommentar von Jörg Staude

Streit um Wiederanfahren fossiler Kraftwerke

Erdgas-Ersatz ohne Braunkohle?

Braunkohlekraftwerk Jänschwalde mit stark dampfenden Kühltürmen hinter einem Feld.

Um ohne Erdgas aus Russland über den Winter zu kommen, plant die Ampel eine Rückkehr fossiler Stromerzeugung. Damit sich der Schaden für Klima und Umwelt in Grenzen hält, wird jetzt ein Verzicht auf Braunkohlestrom ins Spiel gebracht.

von Jörg Staude