Streit um Wiederanfahren fossiler Kraftwerke

Erdgas-Ersatz ohne Braunkohle?

Braunkohlekraftwerk Jänschwalde mit stark dampfenden Kühltürmen hinter einem Feld.

Um ohne Erdgas aus Russland über den Winter zu kommen, plant die Ampel eine Rückkehr fossiler Stromerzeugung. Damit sich der Schaden für Klima und Umwelt in Grenzen hält, wird jetzt ein Verzicht auf Braunkohlestrom ins Spiel gebracht.

von Jörg Staude

Ersatzkraftwerke-Bereithaltungsgesetz

Kohle-"Brücke" reißt das Klima-Budget ein

Hier ist das Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe in der Lausitz bei Nacht zu sehen

Gerät Deutschland in eine Gaskrise und ersetzt die bisherige Stromerzeugung aus Erdgas weitgehend durch Kohle, drohen zusätzliche Tonnen an CO2-Emissionen in zweistelliger Millionenhöhe. Das ohnehin knappe deutsche Klimabudget würde voraussichtlich endgültig gesprengt.

von Jörg Staude

Kommentar

Das fossile Glück der Kohlegewerkschaft

IC-BCE-Chef Vassiliadis redet vor einem riesigen Schriftzug "Gemeinschaft – Macht – Zukunft".

Auch die Spitzen der IG BCE bedauern angesichts der Energiekrise, dass die Erneuerbaren noch nicht so gut ausgebaut sind. Den Vorwurf, dass sie an der Lücke entscheidend mitgewirkt hat, dreht die Kohlegewerkschaft einfach um. Auf ihr Versagen in der Klimakrise scheint sie eher noch stolz zu sein.

ein Kommentar von Jörg Staude

Braunkohle-Sanierungsgelder

Leag bedient sich aus Brandenburger Schatulle

Zusammengelegte Hände mit einem Häufchen Pellets, die gerade einem Blechkasten entnommen wurden.

Der Braunkohleverstromer Leag kaufte eine Holzpellet-Fabrik – mit Geld, das das Unternehmen für das Land Brandenburg eigentlich nur treuhänderisch verwaltet und das der Braunkohlesanierung dienen soll. Der Deal, bei dem das Land kein Mitspracherecht hat, könnte nicht der letzte seiner Art sein.

von Jörg Staude

Schmidt-Pleschkas Woche

Absurdes Kohle-Urteil, Gebote gegen Erdgas und Milliarden für natürliche Lösungen

Porträtaufnahme von Ralf Schmidt-Pleschka.

Kalenderwoche 13: Nach dem Kohlekompromiss hätte es in Nordrhein-Westfalen einen Dialog über bedrohte Dörfer wie Lützerath und einen angepassten Kohleplan gebraucht, meint Ralf Schmidt-Pleschka vom Ökostrom-Unternehmen Lichtblick, Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Vom Milliardenprogramm für natürlichen Klimaschutz ist er positiv überrascht.

Urteil zugunsten von RWE

Lützerath: Ball liegt bei der Bundesregierung

Braunkohlebagger im Tagebau Garzweiler zwei.

Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat über das Dorf Lützerath entschieden: Der Kohlekonzern RWE darf Grundstücke abbaggern und Wald roden. Das Gericht machte deutlich, dass Forderungen von Klimaaktivist:innen keine gesetzliche Grundlage haben. Damit sich das ändert, müsste die Politik handeln.

von Tjade Brinkmann

Leag-Betriebsplan außer Vollzug gesetzt

Gericht stoppt Braunkohletagebau Jänschwalde

Abraumbagger im Tagebau Jänschwalde in der Nacht.

Wegen nicht genehmigter Grundwasserentnahme hat das Verwaltungsgericht Cottbus gestern den Hauptbetriebsplan für den Braunkohletagebau Jänschwalde aufgehoben. Damit ist die Klage von Umweltverbänden erfolgreich. Der Betreiber Leag muss den Betrieb Mitte Mai stoppen.

von Jörg Staude

Kommentar

Den Deckel auf die Strompreise – und auf den Strommarkt

Eine Hand hält ein Glas mit Schraubdeckel vor die untergehende Sonne, sodass die Sonne scheinbar im Glas gefangen ist.

Die EU-Kommission will die exorbitant steigenden Strompreise deckeln. Gut so. Das kann aber nur ein erster Schritt sein, um den Strommarkt endlich in den Dienst der Energiewende zu stellen.

ein Kommentar von Jörg Staude

Gastbeitrag

Für 1,5 Grad muss Lützerath bleiben

Viele Menschen auf einer Wiese vor dem Dorf Lützerath am Rand des Tagebaus Garzweiler im Rheinischen Braunkohlerevier.

Es braucht dringend ein Moratorium für das bedrohte Dorf Lützerath am RWE-Braunkohletagebau Garzweiler in Nordrhein-Westfalen, damit keine Fakten der Zerstörung durch einen polizeilichen Großeinsatz geschaffen werden.

ein Gastbeitrag von Antje Grothus, Kathrin Henneberger

Braunkohle und Grundwasser

Tagebau Jänschwalde wird vorerst kein Abweichler

Das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde hinter dem gleichnamigen Tagebau.

Ob die Leag für den Tagebau Jänschwalde viel zu viel Wasser aus dem Untergrund gefördert hat, wird gerichtlich erst kommendes Jahr entschieden. Selbst wenn die Umweltverbände die Klage gewinnen sollten, wird die übermäßige Wasserentnahme wohl erst einmal weitergehen.

von Jörg Staude

Illegale Wasserentnahme aufgedeckt

Tagebau Jänschwalde ist rechtlich ein "Schwarzbau"

Abraumbagger im Tagebau Jänschwalde in der Nacht.

Um den Betrieb des Braunkohletagebaus Jänschwalde in der Lausitz zu sichern, pumpte der Betreiber Leag ungenehmigt etwa 240 Millionen Kubikmeter Wasser ab. Das ergab die Akteneinsicht von Umweltverbänden. Die Deutsche Umwelthilfe und die Grüne Liga wollen nun den Tagebau gerichtlich stoppen lassen.

von Jörg Staude

Kommentar

Große grüne Umbenennung

Blattgrün gestrichene Wand, vor der eine Aluminiumleiter aufgestellt ist, auf der Leiter-Ablage liegt der offenbar verwendete Pinsel.

Voller Stolz im Verbandsnamen fossile Energieträger wie Erdgas und Erdöl vor sich hertragen? Diese Zeiten sind passé. In Deutschland grassiert das grüne Umbenennungsfieber. Tapfer zu seinem Brennstoff steht noch der Braunkohle-Branchenverband – wegen dessen Bedeutungsverlust stört das aber niemand.

ein Kommentar von Jörg Staude

UBA-Tagung zu Braunkohleausstiegs-Folgen

Mit der Wünschelrute auf Wassersuche

Wasserpumpe Tagebau Welzow Süd

Überall dort, wo in der Lausitz die Braunkohleförderung endet, sollen die verbleibenden Riesenlöcher in Seen verwandelt werden. Dafür sind enorme Mengen Wasser nötig. Auf die Suche nach dem knappen Nass machte sich kürzlich eine Tagung des Umweltbundesamts. Dabei wurden einige spannende Fragen nicht gestellt.

von Jörg Staude

Production Gap Report 2021

Fossile Staatspläne übertreffen selbst das Zwei‑Grad·Limit

Typische Braunkohle-Mondlandschaft, in der sogar der riesige Kohlebagger klein aussieht, dahinter das große Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe.

Vor der Weltklimakonferenz zeichnet ein heute veröffentlichter UN-Bericht ein düsteres Bild. Mit der von den Staaten bis 2030 geplanten Erzeugung von Öl, Gas und Kohle würde mehr als das Doppelte der Menge an Klimagasen entstehen, die noch mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar ist.

von Jörg Staude

Widerstand gegen Braunkohletagebau

Lützerath als 1,5-Grad-Grenze

Eine Gruppe von Protestierenden sitzt vor einer Mauer, an der ein gelbes Banner mit der Aufschrift: 1,5°C heißt: Lüzerath bleibt! angebracht ist

Der Kampf um Kohle im Rheinland geht weiter. Nach dem Hambacher Wald ist jetzt das Dorf Lützerath Zentrum des Protests – zusammen mit sechs weiteren Dörfern, die durch den RWE-Tagebau Garzweiler II abgebaggert werden sollen.

von Elena Balthesen

Analyse zum Kohleausstieg bis 2030

Klimapolitik kann Braunkohle Ost aus dem Markt kicken

Hier ist das Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe in der Lausitz bei Nacht zu sehen

Eine ambitionierte Klimapolitik würde Braunkohlekraftwerke im Osten, die laut Ausstiegsplan noch nach 2030 am Netz bleiben sollen, in den nächsten Jahren unwirtschaftlich machen. Das ergibt eine Untersuchung des Analysehauses Energy Brainpool im Auftrag der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy.

von Jörg Staude

Untersuchung zu Braunkohle-Folgen

Die Wasserschlacht im Lausitzer Untergrund

Riesige, spärlich bewachsene Tagebaufläche nach beendeter Förderung, am Horizont dampfende Kühltürme des Kohlekraftwerks.

Eine Arbeitsgemeinschaft, die offenbar Kohlelobbyisten und Klimaskeptiker in ihren Reihen hat, soll in der Lausitz die wasserwirtschaftlichen Folgen des Kohleausstiegs untersuchen. Umweltverbände sind empört, das Bundesumweltministerium eher nicht.

von Jörg Staude

Dena-Chef über Klimapolitik

Neue Regierung muss beim Klimagesetz nachsteuern

Braunkohlekraftwerk Neurath im rheinischen Kohlerevier

Noch vor dem Wahltermin nimmt die Debatte um einen früheren Kohleausstieg Fahrt auf. Für Dena-Chef Andreas Kuhlmann ergibt sich daraus auch Änderungsbedarf beim Klimaschutzgesetz. Er hinterfragt zugleich den Sinn der Klima-Sofortprogramme für einzelne Sektoren.

von Jörg Staude

Kritik an geplanter Wasserentnahme

Halber Fluss für altes Kohlekraftwerk?

Kraftwerk Jänschwalde bei Nacht

Die Leag will ein altes Braunkohlekraftwerk auch nach dem Ende des nahen Tagebaus weiterbetreiben. Um den Wasserbedarf zu decken, will sich der Lausitzer Stromkonzern großzügig beim Flüsschen Spree bedienen. Den Plan kritisieren Umweltschützer scharf.

von Jörg Staude

Turów und andere Kohleprojekte

Deutsche Rückversicherung für polnische Kohle

Weiß gekleidete Person hält ein großes Stück Kohle in den geschwärzten Händen, auf dem T-Shirt ist auf Polnisch die Aufschrift: Das dunkle Geheimnis lüften – PZU.

Polens größter Versicherer PZU ist ein Testfall für die Klima-Ernsthaftigkeit namhafter Rückversicherer. Finanzriesen wie Münchener Rück und Hannover Rück versichern zwar keine Kohleprojekte mehr, wohl aber ganze Portfolios von Versicherungen – auch wenn sie Kohlerisiken enthalten wie bei PZU.

ein Gastbeitrag von Jakub Gogolewski