Zweistöckiges Backsteinhaus auf einem ehemaligen Bauernhof, der Teil mit dem Regenbogen-Tor wurde herausgerissen, so dass man durch das Haus hindurchsehen kann.
Machtdemonstration von RWE: Der mit Regenbogenfarben bemalte Torgiebel vom "Paula-Hof" in Lützerath wurde herausgerissen. (Fotos: Barbara Schnell)

Fünf Jahre ist es her, seit RWE den "Immerather Dom" demolierte, um mehr Platz für den Braunkohletagebau Garzweiler zu schaffen. In nur zwei Tagen wurde die Landmarke mit den weithin sichtbaren Doppeltürmen dem Erdboden gleichgemacht.

Dann zogen die vielen Kameras weiter. Der Staub legte sich, und es wurde still im Keyenberger Land.

Mitte 2020 nimmt RWE den Dörfern am Grubenrand die Landstraße 277. Wieder dauert es nur zwei Tage, die drei Kilometer Straße in Trümmer zu legen.

Sollte hinter der großen Eile auch hier das Kalkül gesteckt haben, nach der Zerstörung würde Grabesstille einkehren, geht die Rechnung jetzt nicht mehr auf.

Am Rand von Lützerath, eines Erkelenzer Ortsteils hinter grünen Büschen und Bäumen, melden Menschen eine Mahnwache an, um den Abtransport des Straßenasphalts zu beobachten.

Tage später überlässt ihnen der Landwirt Eckardt Heukamp eine kleine Wiese für ein Schlafcamp. Später dürfen die Aktivist:innen in sein leer stehendes Elternhaus einziehen und es für ihn hüten, bis er den Kampf gegen seine Enteignung durch RWE gewonnen hat.

Als Heukamp diesen Kampf im Frühjahr 2022 verliert, gibt es in Lützerath kein Gebäude, keinen Baum und keine freie Fläche mehr, die nicht von Menschen aus der Klimabewegung besetzt ist.

Viel stärker als Jahre zuvor der Hambacher Wald verbindet Lützerath radikalere Gruppierungen der Bewegung mit dem bürgerlichen Widerstand in der Region. Die Zerstörung des Ortes im Januar 2023 ist am Ende zwar unabwendbar – doch was bedeutet sie?

Ein großes und mehrere kleine Baumhäuser, dazwischen hängt ein Aktivist in einer Seilstruktur.
Baumhäuser sollen die Räumung so schwer wie möglich machen.

Es beginnt mit einem Katz-und-Maus-Spiel. Mit ihrer schieren Überlegenheit verschafft sich die Polizei in der ersten Januarwoche Raum im Tagebauvorfeld, zieht sich um der Bilder willen zurück, als ein letzter Dorfspaziergang die Band AnnenMayKantereit und 7.000 Demonstrierende nach Lützerath lockt – und holt sich den Raum am Abend des Tages wieder.

Auf einer Pressekonferenz erläutert die Aachener Polizei ihre Strategie für die bevorstehende Räumung. "Deeskalation" ist das Wort der Stunde. Er sei "erschrocken" gewesen, als er gesehen habe, was für eine Maschinerie RWE für die Zerstörung des Ortes zusammengefahren habe, sagt Einsatzleiter Willi Sauer. Bald wird jeder sehen, was er damit gemeint hat.

Dann endet das Vorgeplänkel aus Spaziergang, Pressekonferenz und einer Bürger-Fragestunde in Erkelenz.

Der 11. Januar

Die Räumung beginnt. Die ersten vorrückenden Polizisten werden mit einigen fliegenden Steinen und einem Molotowcocktail empfangen, der ihnen vor die Füße fällt.

 

Dazu eine brennende Barrikade, die einige von ihnen inspiriert, wie die Hollywood-Helden aus "Backdraft" durch das Feuer zu gehen. Aus acht bis zehn Personen habe die Gruppe bestanden, die sich mit Gewalt gewehrt hat, erzählt später ein Fotograf, der den Anmarsch der Polizei in einem Hauseingang aus der Perspektive der Besetzer:innen beobachtet hat. Und doch wird dieses räumlich, zeitlich und zahlenmäßig extrem begrenzte Scharmützel die Schlagzeilen des Tages prägen.

Der kontroverse Klimaaktivist Tadzio Müller versteht Menschen, denen ziviler Ungehorsam zur Verteidigung der Zukunft nicht mehr reicht: "Wenn eine Partei die Regeln aufstellt und sie bricht, müssen wir das auch tun", sagte er. "Es ist naiv zu glauben, dass Lützerath mit Bärchenkuscheln zu verteidigen ist. Die Entscheidung zur Militanz ist eine ethische Entscheidung gegen den Alltagswahnsinn. Denn eine Gesellschaft, in der es legitimer ist, Braunkohletagebaue zu betreiben, als sie lahmzulegen, ist eine total durchgeknallte."

Zwei Aktivisten Arm in Arm, einer hat ein Eisbärenkostüm an, der andere trägt eine Mütze mit der Aufschrift: Schietklima.
Die Menschen der Mahnwache auf dem Weg ins "Exil".

Mit als erste müssen die Menschen der Mahnwache den Ort verlassen. Zweieinhalb Jahre sind sie das Herz von Lützerath gewesen – jetzt hat man sie gleich zu Beginn geräumt. Der Kulturschock steht ihnen in die müden Gesichter geschrieben. "An der Mahnwache steht noch eine Kanne Kaffee", sagt einer beim Hinausgehen. Tatsächlich wirkt die Struktur aus Pavillons, Biertischen und einem Wohnwagen zwar etwas zerfleddert, doch nach wie vor treffen sich hier Menschen auf der Suche nach Heißgetränken.

Die Stimmung ist geprägt von Wut auf die Grünen: "Was wir hier erleben, ist der Verrat der Grünen für ein realpolitisches Profil", sagt ein Aktivist. In der Zerstörung Lützeraths sieht er eine Zerreißprobe für die Partei, aber auch eine Chance. "Zum Glück gibt es an der Basis viele Stimmen, die sagen, wir kämpfen für konsequenten Klimaschutz. Das kommt für uns hier zu spät, aber wenn man sich anschaut, wie knapp die Entscheidung gegen Lützerath ausgefallen ist, kommt Hoffnung auf, dass diese Stimmen jetzt nicht verstummen."

Während an den Ortsrändern die ersten Bäume fallen, hängt eine Aktivistin, die sich Milan nennt, in einer Hängematte an der großen Linde in der Mitte der Campwiese. Erst vor ein paar Wochen hat ein Förster den Baum ausgemessen und sein Alter auf etwas über 370 Jahre bestimmt. Möglich also, dass der Mönch, der das Anwesen Mitte des 17. Jahrhunderts gepachtet hatte, die Linde 1648 zum Dank für das Ende des Dreißigjährigen Krieges als Friedenslinde gepflanzt hat.

Und jetzt soll sie fallen, weil Krieg ist in der Ukraine und die Politik mit den Ängsten der Menschen spielt, die Lichter könnten ausgehen in Deutschland. "Das ist so ein schöner Baum", sagt Milan, "und es ist so ein Geschenk, in diesem Baumhaus zu schlafen."

Der 12. Januar

Nach nur einem Tag hat die Polizei die komplette Bodenkontrolle in Lützerath an sich gebracht. Ein Abrissbagger hat den Wohnwagen und die Zelte der Mahnwache zerquetscht. Hier trifft sich jetzt niemand mehr.

Die Geräuschkulisse ist verändert. Bauteile fallen krachend in Stahlcontainer. An vielen Stellen Kettensägen, das Fiepen rückwärtsfahrender Großgeräte, berstendes Holz. Die Buchfinken, die sich in der Besetzung so wohlgefühlt haben, kreischen verstört. Je mehr Bäume außen fallen, desto lauter tost der Sturm durch das Camp, das immer windstill war.

Ein großer Harvester und ein Bagger stehen auf einer Wiese, an deren Rand eine Reihe Bäume mit Baumhäusern steht.
Jede Menge schwere Technik, um schnell Tatsachen zu schaffen.

Dafür sind die Baumhäuser nicht gebaut – die Aktivist:innen schlagen Alarm. In der Ferne, die vorhin noch hinter den Bäumen nicht zu sehen war, kündigt eine Fahrzeugkolonne mit Blaulicht an, dass bei der Polizei gleich Schichtwechsel ist. In all dem Lärmen immer wieder Stimmen. "Du bist nicht allein", rufen sie aus den Bäumen jedem nach, der für immer aus Lützerath abgeführt wird.

Die Presseabteilung der Polizei ist spürbar bemüht, den Journalisten den Weg so gut wie möglich zu ebnen. Seit heute fährt der Shuttledienst durch Immerath, über Straßen, die der Öffentlichkeit schon lange nicht mehr zugänglich sind. An den Ortseingängen stehen mitten im Nichts noch immer die Schilder, die Touristen zur Rücksicht gegenüber den Ortsbewohnern mahnen. Da, wo der "Dom" im Nachbarort Immerath gestanden hat, türmen sich jetzt die Überreste der Baumhäuser aus Lützerath.

Zwei Kilometer weiter in Holzweiler hat das Bündnis "Alle Dörfer bleiben" eine Mahnwache eingerichtet – ein legaler Anlaufpunkt für Anreisende und sicherer Hafen für Menschen, die geräumt aus Lützerath kommen.

Heute Abend hat eine Aktivistin Schicht, die sich Wölkchen nennt. Sie erzählt von ihrem elfjährigen Sohn, der während der Coronazeit oft im Camp mit anderen Kindern zusammen Hausaufgaben gemacht hat. Die Gemeinschaft von Lützerath überspannt längst Generationen. "Das Schlimmste für ihn ist, dass sie die Bäume fällen. Er hat Angst, dass er keine Luft mehr zum Atmen haben wird, wenn er groß ist."

Der 13. Januar

Die Zerstörungen sind jetzt schon von Weitem zu sehen. Vor der großen Demo morgen will RWE die Pappeln weg haben, mit deren Hilfe man Lützerath von überall finden kann. Ein Harvester kappt Seile, an denen der große Tower hängt, die zentrale Struktur des Camps.

Mit großer Eile nähert sich die Maschine einem Baum, an dem ein Mensch mittels eines Seils in einer Hängematte hängt. Die Devise "Sicherheit vor Geschwindigkeit", die die Polizei vor dem Beginn der Räumung ausgegeben hat, scheint wie so vieles hier Vergangenheit zu sein.

Ein Mensch sitzt in einer Hängematte, die in einem Netz aus zahlreichen Seilen besfestigt ist.
Der schlau eingefädelte Protest in der Höhe wird mit einem massiven Aufgebot an Einsatzkräften und Maschinen bezwungen.

Ein Eichhörnchen hastet mit einer Nuss über den Boden. Es findet keinen Baum, auf den es sich retten kann. Vögel flattern orientierungslos umher. An einer Pappel hängt ein Holzkasten, mit dessen Hilfe die geschützten Haselmäuse umgesiedelt werden sollten. Ob jemand hineingeschaut hat, ehe der Baum gefällt wird? "Ach, das sind leider alles Kollateralschäden", sagt BUND-Geschäftsleiter Dirk Jansen desillusioniert am Telefon.

Hinter den Dächern schweben gefällte Bäume durch das Blickfeld. Jemand erzählt, dass gerade Eckardt Heukamps Hof abgerissen wird. Im allgemeinen Durcheinander bleibt das Ende des ikonischen Widerstandssymbols beinahe unbemerkt.

Eine blecherne Stimme verliest durch ein Megafon den Menschen der "WG" die Räumungsverfügung. Die Friedenslinde wird geräumt. "Du bist nicht allein", rufen die Menschen auf den Nachbarbäumen, und: "Linde bleibt, Linde bleibt!"

Der 14. Januar

In der Morgendämmerung rückt die Kolonne der Maschinen von ihrem Parkplatz aus, um ihr Werk zu beginnen. Unter dem Tower flattert ein Transparent halb aufgewickelt im Wind. Es trägt die Namen der Opfer des NSU, darunter den der Polizistin Michèle Kiesewetter. Dass es in einem Müllcontainer von RWE landen soll, stört die Uniformierten, die im Camp herumstehen, nicht. Erst ein Kontaktpolizist aus der Region begreift die Bedeutung der Namen auf dem zerzausten Stoffstück. Er birgt das Transparent und verspricht, es auf seiner Wache zu verwahren.

Sieben markante Pappeln, bis zur Hälfte mit Efeu bewachsen, stehen in einer Reihe, die erste wird von einem Kranfahrzeug heruntergeschnitten.
Die Pappeln sollen weg, bevor die Unterstützungs­demonstration kommt.

Während sich draußen in Keyenberg 35.000 Menschen versammeln, um gegen die Zerstörung von Lützerath zu protestieren, arbeitet sich RWE noch immer an den Pappeln ab. Weg sollen sie, leer soll er sein, der Horizont, wenn die Demo kommt. Von allen Seiten umringen jetzt Maschinen den Tower, unter dem eine Handvoll Journalist:innen Schutz vor dem Regen sucht.

Auf einem Tisch steht eine Kiste Datteln. Ob die Menschen oben im Turm sie haben möchten? "Nein, wir werden sowieso gleich geräumt", kommt die Antwort von oben. "Lasst sie euch schmecken." Plötzlich spüren alle den Hunger, der im Ansturm der Eindrücke untergegangen ist.

Drüben bei den Pappeln passiert, was alle befürchtet haben, ohne dass sich die Polizei beeindrucken ließ. Ein vom Harvester abgetrennter Ast berührt die Traverse, an der die Hängematte hängt. Der Mensch darin wird heftig durchgeschaukelt, doch zum Glück reißt das Seil nicht. "Er hätte ja schon lange gehen können", kommentiert ein Polizist die Szene.

Inmitten der kreiselnden, kreischenden, sägenden, donnernden Maschinerie räumt die Polizei unbeirrt die letzten Baumhäuser auf dem Camp. Aus den Wipfeln der Nachbarwiese plötzlich Rufe: "Da kommen mega viele Menschen!" Ein Teil der Demo hat die angemeldete Route verlassen und hält auf Lützerath zu. Auf der Innenseite des durch Mannschaftswagen verstärkten Bauzauns bringen sich Wasserwerfer in Position.

Viereckiger frei stehender Holzturm mit einem Transparent: Vereint für die Ogoni Nine.
Auch der markante "Tower" mit seinen Solarpaneelen wird zerstört.

In den letzten ungeräumten Bäumen glitzert Feuerwerk auf. Wieder eine Megafonstimme, die die Räumungsverfügung vorliest, wieder, immer wieder, diesmal an die Demonstrierenden gerichtet. Auch der Presse wird explizit Gewalt angedroht. Vom Camp aus sind die Fontänen der Wasserwerfer zu sehen.

Inmitten des Infernos flext die Polizei den letzten Aktivisten aus seinem Lock-on auf dem Tower. Ein flehender Unterton mischt sich in den Lärm. Das Deutsche Architekturmuseum hat darum gebeten, den Tower zu retten, eine entsprechende Anfrage wurde an die Polizei und an den Konzern gerichtet. Doch vor Ort ist niemand zuständig, und die Halteseile der markanten Struktur werden gekappt. Ein Stoß eines Abrissbaggers, und der große Holzturm stürzt in sich zusammen.

Der 15. Januar

Mehrere Harvester vernichten jetzt die Bäume auf Eckardt Heukamps ehemaligem Hof wie Streichhölzer. Die Friedenslinde ist der letzte Baum auf dem Camp. Von ihren Bewohner:innen kann niemand da sein, um ihr Sterben zu begleiten. Diese Rolle übernehmen ein paar Fotograf:innen.

Der Fahrer des Harvesters scheint zu wissen, welchen Baum er da zerfetzt. Wütend zerreißt er das jahrhundertealte Gehölz in der Luft, packt zum Schluss den umgestürzten Stumpf, hebt ihn hoch, lässt ihn zu Boden krachen, hebt ihn noch einmal hoch, lässt ihn noch einmal zu Boden krachen. Hier wird morgen nichts mehr rauschen.

Ein grüner Harvester wirft ein großes abgesägtes Stück eines Baumes auf den Boden, überall sind Holzreste verstreut.
Ein Harvester zerlegt auch die Friedenslinde in Minuten.

Einige Polizisten, die am Rand stehen, sind begeistert, was so eine Maschine leisten kann. Beobachter:innen sind bestürzt. "Wie soll das denn gehen, wenn ich zum Schutz gegen Rüpel die Polizei rufe, und in der Uniform stecken auch nur dieselben Rüpel?", sagt eine Frau.

"Als Volksvertreter wurde ich gewählt, und jetzt entscheide ich, was richtig und falsch ist", hat Landrat Stephan Pusch bei der Bürgerversammlung zu Lützerath gesagt, wo viele kundige Fragen mit immer denselben Phrasen beantwortet wurden. Ob die Polizisten wissen, dass sie wegen eines Menschen hier stehen, der dieses Demokratieverständnis hat? Wenn ja, ob es sie stört?

Nach der Kontrolle über Lützerath erobert sich die Polizei auch die Deutungshoheit über den Protest. Sie macht die Zahl der Demonstrierenden klein und sorgt erfolgreich dafür, dass relevante Medien vor allem über die angebliche Gewalt der Bewegung berichten. Dass die Kohle unter Lützerath auch nach dem Ende des Dorfes im Boden bleiben muss, verkommt zur Randnotiz.

Im Dunkel der halb verlassenen Keyenberger Dörfer stehen am Abend nach der Demo viele junge Menschen am Straßenrand, die tatsächlich noch gehofft hatten, die Besetzung in Lützerath verstärken zu können. Niedergeschlagen warten sie auf ihre Busse zur Heimreise – gegen diese Staatsgewalt ist mit bloßer Kreativität nicht anzukommen.

Neue Ideen müssen her. Und noch leuchtet Lützerath. An der ganzen westlichen Tagebaukante reiht sich das weiße und rote Licht von Mannschaftswagen an Mannschaftswagen, verstreut stehen Kolonnen auch mit Blaulicht da. Es ist ein surrealer Anblick, der vor allem eines zeigt: Wer glaubt, dass mit dem Verschwinden von Lützerath hier Friede wird, der irrt.

Zweistöckiges Backsteinhaus auf einem ehemaligen Bauernhof, der Torgiebel ist mit Regenbogen-Farben bemalt. Vor dem Haus steht ein großes gelbes X aus Holz.
Der "Paula-Hof" wurde zu einem Wahrzeichen des Kampfes gegen eine zerstörerische Wirtschaftsweise und für eine solidarische Gesellschaft. (Fotos: Barbara Schnell)

Das hat RWE schon am Vortag klargemacht, als aus der Fassade vom geräumten "Paula-Hof" noch schnell der regenbogenbunt bemalte Torgiebel herausgebrochen wurde, ehe es in den Feierabend ging. Der Tower, die Linde, der Regenbogen – hier wurde brutale Macht demonstriert, Hohn und blanker Hass.

Die Löcher der Tagebaue sind nur die sichtbare Oberfläche der Wunden im Braunkohleland. Und nach der betäubenden Wucht der letzten Tage von Lützerath hat niemand das Gefühl, dass die Politik in Land und Bund diese Seelenwunden auf ihrem Zettel stehen hat, auf der Liste der Ewigkeitslasten, die es zu bewältigen gilt.

 

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