Polnische Klimagipfel-Präsidentschaft

Auf Kohle gebaut

Seife mit Aktivkohle in Form von Kohlestücken

Polen steht in der Kritik, weil es Kohlekonzerne als Sponsoren für die Klimakonferenz COP 24 in Katowice akzeptiert. Die polnische Gipfel-Präsidentschaft hingegen hält sich für einen vertrauenswürdigen Gastgeber. 

von Friederike Meier

Niederaußem

Gericht stoppt neues RWE-Braunkohlekraftwerk

Dampfendes Kohlekraftwerk

Trotz Klimavertrag und Kohleausstieg plant der Energiekonzern RWE im rheinischen Niederaußem noch ein neues Braunkohlekraftwerk. Anwohner haben gegen den Bebauungsplan geklagt – und jetzt Recht bekommen. Eine Revision ist aber möglich.

von Susanne Schwarz

Kommentar

Das Megawatt-Puzzle

Rheinbraun-Bagger 255 im Tagebau Inden und dem Kraftwerk Eschweiler im Hintergrund.

Bald nun soll die Strukturwandel-Kommission liefern – vor allem einen Vorschlag, wie Deutschland den Kohle-Ausstieg angehen kann. Die Aufgabe gleicht einem riesigen Puzzle. Aber nicht alle Teile passen zusammen und einige liegen nicht einmal auf dem Tisch.

ein Kommentar von Jörg Staude

Öko-PR beim SPD-Debattencamp

Schweigen um SPD-Kohlekommission

Das moderne Gebäude der SPD-Zentrale ragt in den blauen Himmel.

Grüne Schlagworte wie Klimaschutz und CO2-Preis stehen auf dem Programm des heute beginnenden Debattencamps der SPD. Das neue Ökoimage der Partei wird allerdings durch ihr Schweigen zur eigenen "Kohlekommission" konterkariert.

von Jörg Staude

Kohle-Kompromiss von BUND, Greenpeace und DNR

Verbände schieben 2020er Klimaziel auf 2022

Ein riesiges Kraftwerk mit zwei dampfenden Kühltürmen vor wolkenverhangenem Himmel.

Eine Woche vor der nächsten Sitzung der Kohlekommission legen drei Umweltverbände einen Vorschlag für einen beschleunigten Kohleausstieg vor. Danach sollen bis 2022 rund 16.000 Megawatt Kohlekraft vom Netz. Um das besonders der Braunkohlezu erleichtern, soll die "Sicherheitsbereitschaft" deutlich ausgeweitet werden.

von Jörg Staude

Milliardenhilfen im Blick

Ost-Kohleländer warnen vor Ausstieg

Schaufelradbagger im Braunkohletagebau Welzow bei Cottbus.  Jens Seifert/​Wikimedia Commons  Ein riesiges Schaufelrad baggert Abraum ab, klein daneben zwei Bergarbeiter.

Noch einmal präsentieren die Ministerpräsidenten der drei östlichen Braunkohleländer ihre bekannten Forderungen zum Kohleausstieg und warnen vor einem schnellen Aus für den fossilen Brennstoff. Unterstützung kommt vom Industrieverband BDI, Kritik von den Grünen.

von Jörg Staude

Braunkohle

Ökoportal will Hambacher Forst kaufen

Tagebaulandschaft bis zum Horizont mit Braunkohlebagger.

RWE will weniger Braunkohle aus dem Tagebau Hambach fördern. Den Tagebau sieht der Energiekonzern aber nicht in Gefahr. Während RWE für den Hambacher Forst ein Kaufangebot erhält, wollen viele Stromkunden zu Ökostrom wechseln.

von Sandra Kirchner

Bürger protestieren gegen Kohlepolitik

RWE verliert – die Demokratie gewinnt

Menschen demonstrieren mit Schildern "Wir wollen 100 Prozent erneuerbare Energie" und "Für unsere Kinder und deren Kinder"

Wyhl, Wackersdorf, Kalkar, Hambacher Forst: Es ist ein einziger Siegeszug von aufgewachten und aufgeweckten Bürgerinnen und Bürgern gegen eine selbstherrliche, dumme, vergangenheitsversessene und zukunftsvergessene sowie konzernabhängige Politik.

ein Gastbeitrag von Franz Alt

Hambacher Forst

"Wir haben gewonnen und heute wird gefeiert"

Menschenmasse

50.000 Menschen sind heute zum Hambacher Forst gekommen, um gegen seine Abholzung für Braunkohle zu protestieren. Wegen des gerichtlich angeordneten Rodungsmoratoriums herrscht heitere Stimmung. Der Wald ist nach der gerade abgeschlossenen Räumung schon wieder besetzt.

von Susanne Schwarz, Susanne Götze

Enteignungen für Tagebaue leicht gemacht

Das Recht ist pro Kohle

großes, gelbes Warnkreuz aus Holz in einem gepflegten Garten, ringsum dörfliche Backsteinhäuser

Die Entschädigungsforderungen der Kohlelobby stellen den Rechtsstaat auf den Kopf. Denn nur für zwingende Gemeinwohl-Interessen dürfen Tagebaubetreiber eigentlich Grundabtretungen durchsetzen. Doch noch immer sind Wälder und Dörfer vom Bagger bedroht – obwohl das öffentliche Interesse längst den Kohleausstieg verlangt. Damit muss Schluss sein.

ein Gastbeitrag von Hannelore Wodtke und René Schuster

Kohleblöcke in "Sicherheitsbereitschaft"

Jänschwalde – der Anfang vom Ende

Luftaufnahme des Kohlekraftwerks mit neun dampfenden Kühltürmen.

Heute kommt der Kohle-Ausstieg einen kleinen Schritt voran: Neben zwei Blöcken des RWE-Braunkohlekraftwerks Niederaußem wird einer des Leag-Kraftwerks Jänschwalde in die sogenannte "Sicherheitsbereitschaft" geschickt – und in spätestens vier Jahren endgültig stillgelegt.

von Jörg Staude

Hambacher Forst, Klimaziel und Energiewende

"Ein Leben ohne Kohle ist möglich"

Großes Anwesen auf dem Land mit Windrad und Solardächern, über ein Feld aufgenommen.

Die Energiepolitik macht Schlagzeilen wie lange nicht mehr. Der Hambacher Forst wird geräumt, damit RWE noch lange Braunkohle abbauen kann. Die Berliner Energieprofessorin und Regierungsberaterin Claudia Kemfert sagt: Gute Lösungen für Klimaschutz und Strukturwandel sind trotz der aufgeheizten Debatte durchaus drin.

Interview: Joachim Wille

Hambacher Forst

Rodung unzulässig?

Protestplakate an der Hambachbahn, die von Aktivisten blockiert wird

Ist die geplante Rodung des Hambacher Waldes überhaupt erforderlich und damit zulässig? Ein Rechtsgutachten verneint das. Demnach dürfte RWE erst in einem Jahr roden. Die Räumungsarbeiten gehen inzwischen weiter. Aktivisten haben sich an die Schienen der Hambachbahn gekettet.

von Verena Kern

Spielfilm über den Anti-Atom-Widerstand

Warten auf den "Wackersdorf-Moment"

Der jetzt angelaufene Spielfilm "Wackersdorf" feiert den zivilgesellschaftlichen Widerstand gegen Konzerninteressen und verfehlte Politik. Vor fast 30 Jahren stoppten Proteste den Bau einer Atomfabrik in der oberpfälzischen Gemeinde. Der Vergleich zum Hambacher Forst drängt sich geradezu auf.

von Friederike Meier

Strukturwandel in Brandenburg

Kohleausstieg – zweite Chance für die Lausitz

Solargenossenschaft Lausitz eG, Guben

Die Lausitz schleppt noch immer die Angst vor erneuter Deindustrialisierung mit sich herum. So begründet Klaus Freytag, Lausitz-Beauftragter der brandenburgischen Landesregierung, die Warnungen vor einem "Strukturbruch" bei schnellem Kohle-Ausstieg. Diesen müsse die Region aber als zweite historische Chance nutzen. Teil 2 des Interviews.

Interview: Jörg Staude

Hambacher Forst

Bundesbürger gegen Rodung

Tagebau Hambach mit Braunkohlebagger

Eine große Mehrheit der Bürger lehnt die Rodung des Hambacher Forstes ab, zeigt eine aktuelle Umfrage. Dagegen findet ein rascher Kohleausstieg noch vor 2030 breite Zustimmung. Unterdessen hat die Firma, deren Arbeitsbühnen vor Ort im Einsatz waren, ihre Geräte aus dem Wald abgezogen.

von Verena Kern

Zukunft der Braunkohlewirtschaft

"20XX wird der Lausitzer Strom grün sein"

Protestwanderung Lausitz

Mit dem Ende der Kohleverstromung kommt die gesamte Braunkohlewirtschaft in der Lausitz an ihr Ende. Die Kohlevergasung als ein neues Standbein der Region zu entwickeln, diese Hoffnung dämpft Klaus Freytag, Lausitz-Beauftragter der brandenburgischen Landesregierung. Dennoch soll die Lausitz Energieregion bleiben, aber dann mit den Erneuerbaren. Teil 1 des Interviews.

Interview: Jörg Staude

Kohlekommission

Kohleausstieg zwischen 2035 und 2038?

Braunkohlekraftwerk Jänschwalde in der Lausitz, bei Nacht

Während im Hambacher Forst die Baumhäuser der Kohlegegner geräumt werden, hat einer der Vorsitzenden der Kohlekommission offenbar einen Kompromiss zum Ausstieg aus dem klimaschädlichen Energieträger erarbeitet, der für beide Seiten zustimmungsfähig sein soll.

von Verena Kern

Kommentar

Attacke auf die Kohlekommission

Eine Gruppe von Polizisten im Hambacher Forst

Die Räumung der Baumhäuser im Hambacher Forst hat heute begonnen. Dies droht das derzeit wichtigste Projekt der deutschen Energiepolitik ad absurdum zu führen.

ein Kommentar von Joachim Wille

Kohle-Rückstellungen

Wirtschaftsprüfer: Leag fehlen Milliarden

Partwitzer See

Laut einer Analyse im Auftrag von Greenpeace fehlen dem Braunkohlekonzern Leag Milliarden für die Renaturierung der Lausitzer Tagebaue. Mittlerweile scheinen die Landesregierungen in Brandenburg und Sachsen aber aufgewacht zu sein.

von Friederike Meier