Wo "grün" draufsteht, muss nicht unbedingt Grün drin sein. Es gibt aber Kriterien, auf die man bei den zahlreicher werdenden nachhaltigen Angeboten achten sollte.
Serie: Grüne Geldanlage – Teil 49
Rohstoff-Rauschen
Der Hype um Lithium ist vorbei. Warum das eine gute Nachricht ist und warum es beim Wasserstoff genauso kommen könnte – und was das für Kleinanleger bedeutet.
Eine Politik, die über Ländergrenzen und Kontinente hinweg wirkt, kann den gefürchteten "Wasserbetteffekt" eindämmen. Doch wenn Staaten nur noch konkurrieren statt kooperieren, werden schmutzige Industrien lediglich verlagert.
Die Finanzwirtschaft in Deutschland ignoriert die ökologischen Risiken ihrer Geschäfte, aber auch die Chancen des Naturschutzes. Nach Jahren des vermeintlichen "Ergrünens" der Branche kommt eine Umfrage zu ernüchternden Ergebnissen.
Was die Finanzbranche wirklich meint, wenn sie "Nachhaltigkeit" sagt, ist für Kunden nur schwer nachzuvollziehen. Das bedeutet am Ende: Die EU-Taxonomie für nachhaltige Investitionen könnte weitgehend ins Leere laufen.
Verbraucherzentralen und Finanzaufsicht helfen in diesem Jahr bei nachhaltigen Bankgeschäften. Ratsam ist eine angemessene Diversifizierung. Mit der Langfristigkeit der Anlagen steigt die Wahrscheinlichkeit für eine solide Rendite.
Auch im grünen Kapitalismus bleibt der Staat existenziell gefordert, damit nicht die Gewinne von wenigen privatisiert und die Verluste auf Kosten der Mehrheit sozialisiert werden. Wie der Klimawandel längst die Geldpolitik der Zentralbanken beeinflusst.
Für grün angehauchte Werbung gelten künftig höhere Hürden. Klare gesetzliche Regeln für nachhaltige Geldanlagen gibt es aber immer noch nicht. Der Fall der Deutsche-Bank-Tochter DWS könnte sich wiederholen.
Grüne Anlagen liegen voll im Trend. Doch oft handelt es sich dabei um ganz normale Finanzprodukte. Mangels staatlicher Regulierung ist oft nicht zu erkennen, was nachhaltig und was Greenwashing ist. Verbraucherzentralen reagieren mit Bildungsangeboten.
Aufs Altenteil abgeschoben: Nach der Entlassung des Grün-Geld-Pioniers Alfred Platow fragen sich viele, wie gut die Produkte der von ihm gegründeten Ökoworld AG wirklich sind. Wie immer muss man etwas genauer hinsehen.
Grüne Geldanlagen wachsen rasant und haben einen Umfang erreicht, der den des Bundeshaushalts weit übertrifft. Welche Wirkung nachhaltige Geldanlagen wirklich haben.
Seit einigen Monaten hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank ausdrücklich an Klimaschutzkriterien gekoppelt. Doch nun ist es schon wieder vorbei mit dem grünen "Tilting".
Unternehmen berichten fleißig über ihre Fortschritte in Richtung Klimaneutralität. Für viele ihrer CO2-Emissionen fehlen ihnen allerdings die Daten, klagen Ökonomen. Tatsächlich ist die Lage noch viel schlimmer: Banken und Versicherer wissen nicht, was sie tun.
Banken und Sparkassen verbessern ihre Nachhaltigkeitsrichtlinien – dennoch bleiben sie bei vielen ungenügend. Gerade beim Klimaschutz ist die Gesellschaft weiter als die meisten Banken. Ohne politische Vorgaben wird sich die Branche nicht ändern, sagen Fachleute.
Profitieren "grüne" Banken von der grünen Welle in der Gesellschaft? Die Antwort ist eindeutig: Jein! Verbraucherschützer fordern gesetzliche Regeln für alle Geldhäuser, damit Anlagewillige erkennen können, ob Nachhaltigkeit drin ist oder nur draufsteht.
Die Transformation ganzer Volkswirtschaften besteht aus vielen kleinen Schritten und zahlreichen Prozessen. Wichtige Akteure warten lieber noch ab. In der Wirtschaft hat das grüne Jahrzehnt noch nicht wirklich begonnen.
Investmentfonds sollen beim Kampf gegen den Klimawandel helfen – und bei der Auswahl und Verwaltung von Wertpapieren ökologische, soziale und Faktoren der guten Unternehmensführung berücksichtigen. Nicht alle Fonds sind der Herausforderung gewachsen.
"Sustainable Finance", ein nachhaltiges Finanzwesen, wird immer wichtiger, das ist in der Branche angekommen. Doch weil Daten und Kriterien für "grüne" Finanzprodukte fehlen, halten sich die privaten Klima-Anleger zurück. Die EU will das ändern.
Das Thema Nachhaltigkeit ist bei den Versicherern angekommen. Doch die Praxis ist kompliziert. Unter bestimmten Bedingungen könnten auch energie- und rohstoffintensive Branchen als Investment für "grüne" Versicherer infrage kommen.
Banken und Sparkassen müssen ihre Kunden zukünftig über nachhaltige Geldanlagen informieren. So legt es die neue EU-Finanzmarktrichtlinie fest. Inhaltlich bleibt noch vieles nebulös. Es gibt aber ein paar Orientierungsregeln.
Klima-Stresstest? Nichts Genaues weiß man nicht: Den Banken in Deutschland fehlt es an Daten über Klimarisiken und Klimaschäden, beklagt die Bundesbank in ihrem ersten "klimabezogenen" Bericht.