2019 genehmigte die EU-Kommission einen Großdeal zwischen den Energieriesen RWE und Eon. Vom heutigen Mittwoch an verhandelt das Europäische Gericht Klagen von elf Stromunternehmen gegen die Genehmigung. An der Seite der Kommission und damit aufseiten der Konzerne steht die deutsche Ampel-Regierung.
Gut 90 Prozent aller Haushalte könnten Mitglied in Energiegemeinschaften sein und dann auch von günstigeren Strompreisen profitieren, zeigt eine Analyse für das Bündnis Bürgerenergie. Ob die Ampel-Koalition dafür die rechtlichen Voraussetzungen schafft, ist aber noch unklar.
Es ist wichtiger denn je, die Bürgerinnen und Bürger vor Ort an der Energiewende zu beteiligen – nicht nur monetär. Es geht um Möglichkeiten, eine saubere Energieversorgung in der Kommune oder Region kreativ mitzugestalten. Wie bei der EEG-Novelle muss hier gelten: Klotzen, nicht kleckern.
In ein Buch haben Cornelia und Volker Quaschning ihren bekannten Podcast gegossen. Der Rat der beiden Energieexpert:innen lautet: Wer der Physik folgt, kann jetzt eine Energierevolution entfachen.
Die Chancen regionaler Wertschöpfung mit den Erneuerbaren zu nutzen, mit Beteiligung der Bürger, Landwirte und mittelständischen Unternehmen, dafür plädiert Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE). Energiegemeinschaften sollten künftig mit einem speziellen Fonds unterstützt werden. Teil 2 des Interviews.
Unser Verkehrssystem ist verletzlich und die Zukunft hält von Extremwetter bis Cyber-Attacke neue Stresstests bereit. Um unsere Mobilität krisenfest zu machen, müssen wir auch in Richtungen denken, die völlig gegen die Trends der vergangenen Jahrzehnte gehen – und zum Beispiel im Alltag wieder unabhängiger von jeglichen Verkehrsmitteln werden.
Geht Deutschland den Weg der Erneuerbaren oder wird das fossile System mit importiertem Erdgas künstlich verlängert? Wir stehen am Scheideweg, sagt Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE). Teil 1 des Interviews.
Der Koalitionsvertrag erkennt die Bürgerenergie als eine tragende Säule an. Die Ampelkoalition muss nun vorrangig ihr Versprechen einlösen, alle bestehenden gesetzlichen Hürden und Hemmnisse aus dem Weg zu räumen.
Es gibt keine Ausreden mehr: Der rasche Umstieg auf die Komplettversorgung mit erneuerbaren Energien in allen Sektoren ist klimapolitisch notwendig, technisch machbar – und rechnet sich sogar ökonomisch.
Jede Bürgerin und jeder Bürger sollen künftig die Möglichkeit haben, Photovoltaik-Anlagen nach einem einheitlichen bundesweiten Standard und vollständig digitalisiert anzumelden. Für Neubauten ist zudem ein digitales Dachflächenkataster notwendig. Der Eigenverbrauch sollte zum Vor-Ort-Verbrauch weiterentwickelt werden.
Um Deutschland auf 1,5-Grad-Kurs zu bringen, muss die neue Bundesregierung den Klimaschutz ins Zentrum stellen und die erneuerbaren Energien ebenso rasch wie massiv ausbauen. Dazu gehört ein Photovoltaik-Boom – zu dessen Gelingen Bürger:innen entscheidend beitragen können und wollen.
Über zwei Millionen Solaranlagen, dezentrale Speicher, immer mehr Wärmepumpen und E-Autos – die neuen Möglichkeiten rufen laut nach einem neuen Verständnis von Stromversorgung. Das künftig erneuerbare Energiesystem muss stärker darauf setzen, Strombedarfe schon vor Ort zu koppeln.
Auf den Trend zur Eigenversorgung brauchen wir dringend eine energiewirtschaftliche Antwort, mahnt Thorsten Müller, Chef der Stiftung Umweltenergierecht, im Gespräch mit Klimareporter°. Das derzeitige Netzsystem ist für ihn "nicht gottgegeben". Er plädiert auch dafür, die Netzinfrastruktur auf neuer Grundlage zu finanzieren.
Kalenderwoche 37: Die Energiewende ist ein gigantisches Modernisierungs-Programm für Industrie und Infrastruktur, sagt Tim Meyer, Vorstand beim Öko-Energieversorger Naturstrom und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Dabei sollten wir viel stärker auf Strom und Wärme aus "Vor-Ort-Systemen" setzen.
Viele Stadtwerke setzen bei der Wärmewende auf CO2-arme statt CO2-freie Technologien. Diese Strategie gerät durch den raschen Klimawandel und Ziele wie Klimaneutralität für 2045 unter Druck, wie sich auf dem Stadtwerke-Kongress in Dortmund zeigte.
Das deutsche Energiesystem gehört vom Kopf auf die Füße gestellt. An die Stelle der alles gleichmachenden "Kupferplatte" müssen einzelne Gebäude, Gewerbeeinheiten und andere klar umrissene Elemente treten, die als geschlossene und systemisch gedachte "Vor-Ort-Systeme" betrieben werden.
Auch Stromkunden ohne Eigenheim sollen Zugang zu günstigem Ökostrom vom Dach bekommen, so will es die Erneuerbaren-Richtlinie der EU. Die Bundesregierung behauptet, sie habe die Richtlinie umgesetzt. Das Bündnis Bürgerenergie widerspricht und kündigt juristische Schritte an.
In Baden-Württemberg müssen alle größeren Städte bis 2023 einen Plan erarbeiten, der aufzeigt, wie ihr Wärmesektor binnen 30 Jahren klimaneutral werden kann. Der komplexen Aufgabe nähern sich die Kommunen auf sehr unterschiedliche Weise.
Das von der Hochschule Rhein-Main entwickelte Energiebroker-Konzept will für Haushalte eine niedrigschwellige Energiewende ermöglichen. Weitgehend automatisiert sollen auch kleinste Strommengen gehandelt und damit Erzeugung und Verbrauch von "unten" her ausgeglichen werden.
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