Hummels Woche

Erneuerbare für Demokratie, Glättung der Solarspitzen und Energiewende mit mehr Mumm

Porträtaufnahme von Oliver Hummel.

Kalenderwoche 38: Die dezentrale Energiewende geht, richtig angepackt, mit einer Demokratisierung der Energieversorgung Hand in Hand, betont Oliver Hummel, Vorstand beim Ökoenergieversorger Naturstrom und Herausgeberratsmitglied von Klimareporter°. Eine Absenkung der Strom-Netzentgelte nach dem Gießkannenprinzip lehnt er ab.

Neubaupläne für Gaskraftwerke

Habecks Strategie zementiert alte Strukturen

Die drei Blöcke des Erdgaskraftwerks Irsching in Vohburg an der Donau mit typischen dünnen Schornsteinen.

Ein Thinktank geht mit der Kraftwerksstrategie des Wirtschaftsministers heftig ins Gericht. Neue Erdgas-Anlagen seien unnötig. Die vorhandenen Erd- und Biogaskraftwerke reichten aus, wenn die Kapazitäten entsprechend flexibilisiert werden.

von Joachim Wille

BEE-Chefin über Energiepolitik

"Nicht die Erneuerbaren müssen sich an das System anpassen, sondern das System an die Erneuerbaren"

Windenergieanlagen und eine Stromleitung auf einem Feld.

Für eine sichere Energieversorgung braucht Deutschland eher eine Flexibilitäts- als eine Kraftwerksstrategie, sagt Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie. Nach dem Verfassungsgerichtsurteil erwarte die Industrie Klarheit, wie die Wasserstoffprojekte finanziert werden.

Interview: Jörg Staude

Zertifizierung von Solaranlagen

"Künstliche Intelligenz kann ein Produktivitätsbooster sein"

Zwischen zwei Laptops, an denen gearbeitet wird, liegen Papierunterlagen und Kugelschreiber.

Ohne weitgehende Digitalisierung des Photovoltaik-Ausbaus wird Deutschland bald in einen Engpass hineinlaufen, warnt Marko Ibsch, Gründer und Geschäftsführer von Carbonfreed. Künstliche Intelligenz könne hier vor allem Ingenieursarbeit übernehmen.

Interview: Jörg Staude

Zukünftiges Stromsystem

Sonne im Keller

Ein Eigenheimbesitzer führt seinen Solarstromspeicher vor: "Alles aus eigener Herstellung!"

Eine stärker dezentrale Stromversorgung mit Speichern macht bis zu 30 Prozent mehr erneuerbare Energie im Netz möglich. Netzüberlastungen, wodurch Ökostrom "weggeworfen" werden muss, lassen sich dann laut einer Studie viel besser vermeiden.

von Joachim Wille

Gastbeitrag

Ökoenergien sichern den Auslandseinsatz ab

Mehrere Panzer fahren über einen Truppenübungsplatz bei Szczecin, der vordere richtet das Rohr auf die Betrachterin.

Die Bundeswehr erkennt die Vorzüge dezentraler erneuerbarer Energien, um Einsätze und Standorte unabhängiger und resilienter zu gestalten – ein Punkt im neuen Nachhaltigkeitsbericht aus dem Verteidigungsministerium.

ein Gastbeitrag von Jochen Luhmann

Mietmodell für Photovoltaikanlagen

"Wir schaffen eine Million Solardächer"

Ein Monteur befestigt ein Solarpaneel mit dem Akkuschrauber.

Mario Kohle will der Energiewende einen Schub geben. Sein Unternehmen vermietet Solarstromanlagen fürs Dach und installiert sie mit selbst ausgebildeten Arbeitskräften. Vor allem, wer sein Auto mit Strom vom eigenen Dach lädt, könne jetzt schnell Geld sparen. 

Interview: Joachim Wille

Neuer BBEn-Aufsichtsratschef

"Für Bürgerenergie ist noch viel Platz am Markt"

Zwei sanierte Mehrfamilienhäuser des sozialen Wohnungsbaus in Bielefeld mit Solarpaneelen auf dem Dach.

Der Ampel-Regierung fehlt noch der strategische Blick auf die Bürgerenergie, kritisiert Harald Uphoff, neugewählter Vorsitzender des Aufsichtsrats beim Bündnis Bürgerenergie (BBEn). Er fordert, die Bedingungen für Energy Sharing deutlich zu verbessern, gerade für eigenerzeugten Solarstrom in Mehrfamilienhäusern.

Interview: Jörg Staude

Gastbeitrag

Endlich aufwachen!

Zwei Monteure installieren ein Solarmodul auf dem Flachdach eines Hauses.

Die Schuldigen für die schwerste Katastrophe des 21. Jahrhunderts sind die großen Kohle-, Öl- und Gaskonzerne. Die Politik muss die konventionellen Energieträger verbieten. Den Rest schaffen kleine und mittelständische Unternehmen allein: eine solare Wirtschaft, die Klimaschutz und Frieden ermöglicht.

ein Gastbeitrag von Franz Alt

Gastbeitrag

Neuer Strom-Markt für 100 Prozent Erneuerbare bis 2030

Luftaufnahme einer Siedlung, etliche Häuser haben Solardächer.

Die Strompreise explodieren auch wegen einer verfehlten Strommarktordnung. Wir brauchen dringend eine neue, die sich an den kostengünstigen dezentralen erneuerbaren Energien orientiert statt an maximalen Gewinnen fossiler Energiekonzerne. Aber auch überzogene Gewinne von Solar- und Windstromerzeugern sind zu beenden.

ein Gastbeitrag von Hans-Josef Fell

Kirche und Klimaschutz

Schöpfung bewahren, Windräder aufstellen

Kleine Kirche mit schiefergedecktem Turm und Solarpaneelen auf dem Dach, vermutlich im mitteldeutschen Raum.

Energiemanagement in kirchlichen Einrichtungen, Solarmodule auf dem Kirchendach, Windkraft auf kircheneigenem Grund: Klimabewegte in Landeskirchen und Gemeinden wollen erreichen, dass die evangelische Kirche beim Umweltschutz wieder vorangeht.

von Uwe Kraus (Halberstadt)

Europäisches Gericht verhandelt

Ampel leuchtet an der Seite von RWE und Eon

Eine Ampel vor dunklem Hintergrund leuchtet gleichzeitig in rot, gelb und grün.

2019 genehmigte die EU-Kommission einen Großdeal zwischen den Energieriesen RWE und Eon. Vom heutigen Mittwoch an verhandelt das Europäische Gericht Klagen von elf Stromunternehmen gegen die Genehmigung. An der Seite der Kommission und damit aufseiten der Konzerne steht die deutsche Ampel-Regierung.

von Jörg Staude

Studie zum Energy Sharing

Bürgerstrom übers Netz aus bis zu 25 Kilometern

Blick über die Dächer einer Kleinstadt, im Hintergrund einige Windräder.

Gut 90 Prozent aller Haushalte könnten Mitglied in Energiegemeinschaften sein und dann auch von günstigeren Strompreisen profitieren, zeigt eine Analyse für das Bündnis Bürgerenergie. Ob die Ampel-Koalition dafür die rechtlichen Voraussetzungen schafft, ist aber noch unklar.

von Jörg Staude

Tacheles, Oliver Hummel!

Der Bürger-Ökostrom vor Ort kommt zu kurz

Mieterstrom

Es ist wichtiger denn je, die Bürgerinnen und Bürger vor Ort an der Energiewende zu beteiligen – nicht nur monetär. Es geht um Möglichkeiten, eine saubere Energieversorgung in der Kommune oder Region kreativ mitzugestalten. Wie bei der EEG-Novelle muss hier gelten: Klotzen, nicht kleckern.

eine Kolumne von Oliver Hummel

Buchrezension

Revolutionäre bauen auf die Physik

Windrad vor untergehender Sonne.

In ein Buch haben Cornelia und Volker Quaschning ihren bekannten Podcast gegossen. Der Rat der beiden Energieexpert:innen lautet: Wer der Physik folgt, kann jetzt eine Energierevolution entfachen.

von Jörg Staude

Erneuerbaren-Branchenchefin

"Wir sehen Bioenergie nicht als Übergangsenergie"

Erneuerbare Energie

Die Chancen regionaler Wertschöpfung mit den Erneuerbaren zu nutzen, mit Beteiligung der Bürger, Landwirte und mittelständischen Unternehmen, dafür plädiert Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE). Energiegemeinschaften sollten künftig mit einem speziellen Fonds unterstützt werden. Teil 2 des Interviews.

Interview: Jörg Staude

Digitale Mobilität – das Antiblockiersystem

Alle Räder stehen still, wenn die Hackerin es will

Autoverkehr in einer US-amerikanischen Großstadt, transparent darüber gelegt sind technisch-geometrisce Strukturen, alles blau eingefärbt.

Unser Verkehrssystem ist verletzlich und die Zukunft hält von Extremwetter bis Cyber-Attacke neue Stresstests bereit. Um unsere Mobilität krisenfest zu machen, müssen wir auch in Richtungen denken, die völlig gegen die Trends der vergangenen Jahrzehnte gehen – und zum Beispiel im Alltag wieder unabhängiger von jeglichen Verkehrsmitteln werden.

ein Gastbeitrag von Stephan Rammler

Erneuerbaren-Branchenchefin

"Wasserstoff-Gaskraftwerke brauchen wir so gut wie nicht"

Bioenergiepark Güstrow

Geht Deutschland den Weg der Erneuerbaren oder wird das fossile System mit importiertem Erdgas künstlich verlängert? Wir stehen am Scheideweg, sagt Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE). Teil 1 des Interviews.

Interview: Jörg Staude

Gastbeitrag

Freie Fahrt für die Bürgerenergie?

Bürgerenergiewende

Der Koalitionsvertrag erkennt die Bürgerenergie als eine tragende Säule an. Die Ampelkoalition muss nun vorrangig ihr Versprechen einlösen, alle bestehenden gesetzlichen Hürden und Hemmnisse aus dem Weg zu räumen.

ein Gastbeitrag von Viola Theesfeld

Gastbeitrag

Für 100 Prozent Erneuerbare bis 2030 fehlt nur noch der politische Wille

Solardächer auf den Gebäuden eines fränkischen Bauernhofes.

Es gibt keine Ausreden mehr: Der rasche Umstieg auf die Komplettversorgung mit erneuerbaren Energien in allen Sektoren ist klimapolitisch notwendig, technisch machbar – und rechnet sich sogar ökonomisch.

ein Gastbeitrag von Hans-Josef Fell