Paradox oder einfach nur orientierungslos? Die Berliner CDU inszeniert sich im Wahlkampf als Bastion gegen Auto-Fahrverbote und Parkplatzumwidmung. Dabei steht im Wahlprogramm etwas ganz anderes.
Endlich reagiert die EU mit einem eigenen Plan auf die massive Förderung grüner Technologien in China und den USA. Deutschlands und Frankreichs Wirtschaftsminister machen gut Wetter in Washington. Solange es keinen weltweiten CO2-Preis gibt, ist Industrieförderung der einzige Weg zur dringend nötigen Energiewende.
Wir essen doppelt so viel Fleisch und Tierprodukte wie der Weltdurchschnitt und sehr viel mehr, als gesund ist. Die Konsequenzen: Klimakrise, Artensterben, Menschen hungern. Warum sind so wenige bereit, daran etwas zu ändern?
Umweltministerin Lemke und Landwirtschaftsminister Özdemir wollen die staatliche Förderung für sogenannte Biokraftstoffe beenden. Ein Gesetzentwurf ist in der Ressortabstimmung. Das Gesetz wäre der Anfang vom Ende für eine der absurdesten und folgenschwersten Ideen, die Deutschland je ausprobiert hat: Sprit aus Lebensmitteln.
Die Bundeswehr erkennt die Vorzüge dezentraler erneuerbarer Energien, um Einsätze und Standorte unabhängiger und resilienter zu gestalten – ein Punkt im neuen Nachhaltigkeitsbericht aus dem Verteidigungsministerium.
Eingeebnete Strompreise, Mut zum Kohleausstieg und das Deutschland-Tempo
Kalenderwoche 5: Innerhalb eines Monats wurde die EU-Notfallverordnung in deutsches Recht überführt – endlich gibt es bei den Erneuerbaren ein "Deutschland-Tempo", freut sich Oliver Hummel, Vorstand beim Ökoenergieversorger Naturstrom und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Für 2023 rechnet er mit günstigeren Strompreisen für Haushaltskunden.
Das Klimageld könnte sehr viel schneller eingeführt werden
Nicht nur das Finanzministerium, auch das Klimaministerium ignoriert eine Studie des Forschungsinstituts MCC, die einen einfachen Auszahlungsweg für das versprochene Klimageld vorschlägt. Das muss Gründe haben.
Klima-Alarmismus – ein alter und hartnäckiger Vorwurf. Was steckt dahinter und was ist die ideale Klima-Kommunikation? Ein Klimaforscher und ein Sozialpsychologe geben Antworten.
Echte Preisbremsen, Braunkohle kontra CO₂‑Budget und die Fehler der "Klimakanzlerin"
Kalenderwoche 4: Viele politische Fehlentscheidungen der letzten Regierungen führten dazu, dass wir heute in der größten Energiekrise der Nachkriegsgeschichte stecken, sagt Claudia Kemfert, Energieökonomin und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Die besten Preisbremsen seien Energiesparen und Erneuerbare.
Erdgas aus Russland war nicht wirklich clever. LNG-Terminals sollen uns nun retten. Aber warum bauen wir mehr Terminals als wir brauchen, schaffen so neue Abhängigkeiten und torpedieren unsere Klimaziele?
Die 200 Milliarden aus dem "Doppelwumms" werden wahrscheinlich nur zum Teil gebraucht. Das restliche Geld wäre gut in der Wärmewende angelegt, denn die Klimakrise wartet nicht.
Das Umweltbundesamt hat neue Zahlen ermittelt. Danach wird durch Tempo 120 deutlich mehr CO2 eingespart als bisher gedacht. Verkehrsminister Wissing muss umdenken.
Wirkungsvoller Protest mit und für die nächsten Generationen
Die Aktionen der Letzten Generation haben Medienaufmerksamkeit erreicht, doch offenbar noch nicht das klimapolitische Anliegen vorangebracht. Es lassen sich aber Protestformen finden, die mit ihrem Symbolgehalt die richtigen Stellen ansprechen und eine Mobilisierung in der Gesellschaft erreichen.
Einstürzende Autobahn-Bauten, überfälliger Verbrenner-Stopp und automobiler Wählerfang
Kalenderwoche 3: Mehr als ein Drittel der Beschäftigten arbeitet schon die Hälfte der Arbeitswoche nicht mehr im Büro, sagt Andreas Knie, Mobilitätsforscher und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Wegen des dadurch absehbaren Rückgangs im Pkw-Fernverkehr könne über Straßenrückbau nachgedacht werden.
Urwälder nachwachsen lassen? Gute Idee, aber die CO2-Bilanz bleibt trotzdem noch lange negativ, zeigt eine Studie. Was also tun? Die Antwort dürfte der Holzindustrie und der Agrarlobby nicht gefallen.
Wollen wir unsere Klimaziele im Verkehr wirklich einhalten, brauchen wir ein Neuzulassungsverbot für Verbrenner-Autos. Und das schon ab 2025. Bezahlbare E-Fuels als alternativen Kraftstoff wird es nicht geben.
Die Pandemie-Jahre haben die Mobilität in Deutschland dauerhaft verändert. Homeoffice ist quer durch alle Schichten stabil etabliert und könnte die räumliche Mobilität verändern. Das wirft bisherige Planungen für die Infrastruktur über den Haufen.
Überleben der Grünen, persönliches CO₂-Budget und Wissings Verkehrs-Ernte
Kalenderwoche 2: Nur ein wirklich schneller Ausbau der Erneuerbaren kann die Braunkohlenutzung beenden, sagt Matthias Willenbacher, Geschäftsführer der nachhaltigen Investing-Plattform Wiwin und Mitglied im Klimareporter°-Herausgeberrat. Die Protestbewegung sollte sich mit der gleichen Kraft für den Ausbau der Ökoenergien einsetzen.
Eine große Chance zur Verkehrswende wurde verpasst, zeigt eine Befragung zum Neun-Euro-Ticket. Offensichtlich fehlt der Wille, den öffentlichen Verkehr jetzt zur echten Alternative zum Auto aufzubauen.