Die Wetterextreme der letzten Tage scheinen zu illustrieren, dass sich das Klima schneller verändert als bisher angenommen. Es mehren sich Forderungen, die Anpassung an die veränderten Verhältnisse voranzutreiben – zumal sich bei den globalen CO2-Trends keine Entspannung abzeichnet.
Moorbrand verhagelt Emissionsbilanz des deutschen Militärs
Ein Raketentest für die Bundeswehr im Emsland verursachte 2018 einen Moorbrand. Damals versprach das Verteidigungsministerium, den enormen Treibhausgasausstoß auszugleichen. Inzwischen will das Ministerium davon nichts mehr wissen – und von den Emissionen auch nicht.
Das Verwirrspiel um das Teekesselchen "Klimaneutralität"
Der Begriff der Klimaneutralität ist mehrdeutig: Es gibt zwei voneinander unabhängige Definitionen. Beide sind verbindlich und etabliert, es fehlt aber eine Vorschrift, um die Beiträge zusammenzurechnen. Wer übernimmt diese lösbare Aufgabe?
Frühlingszeit, Pflanzzeit: Viele wissen nicht, dass für viele handelsübliche Blumenerden noch immer Moore zerstört werden. Das ist extrem klimaschädlich, aber leicht vermeidbar. Im Auftrag des Agrarministeriums klärt eine Fachagentur auf.
Großbritannien auf halbem Weg zur Dekarbonisierung
Um 51 Prozent sind die Treibhausgasemissionen im Vereinigten Königreich seit 1990 gesunken. Wie vielerorts hat der Rückgang im vergangenen Jahr vor allem mit der Corona-Pandemie zu tun.
Die Corona-Lockdowns haben Deutschland das CO2-Ziel für 2020 schaffen lassen. Aber nun: Was tun? Denn ruht sich die Bundesregierung darauf aus, werden die Emissionen schnell wieder ansteigen.
Die Bundesregierung legt erstmals eine Emissionsbilanz nach dem Klimaschutzgesetz vor. Das CO2-Ziel für 2020 wurde dank der Corona-Pandemie erreicht. Lediglich der Gebäudebereich muss "nachsitzen". Um auch Verkehrs- und Energiesektor zu einem Sofortprogramm zu verpflichten, ist das Klimagesetz zu schwach.
Die globalen Treibhausgasemissionen lagen Ende 2020 schon wieder höher als vor den Lockdowns. Die Internationale Energieagentur warnt: Die Welt darf die Chance zum Umbau des Energiesystems nicht verpassen.
Für Ökonomen ist klar: CO2-Emissionen brauchen einen Preis, damit sie sinken. Das lässt sich mit einem Zertifikatehandel oder einer CO2-Steuer erreichen. China setzt für Kohlekraftwerke jetzt auf den Emissionshandel. Die Wirkung ist zunächst bescheiden.
Der niederländisch-britische Ölkonzern sieht beim Klimaschutz-Prozess in Den Haag vor allem die Regierungen in der Pflicht. Die klagenden Umweltorganisationen hoffen auf einen Durchbruch bei der Konzernhaftung. Eine Rolle im Prozess spielt auch der "Kellerluken-Fall".
In vielen Industrie- und Schwellenländern sind die Treibhausgas-Emissionen erneut gesunken, zeigt das aktuelle Länder-Ranking von Germanwatch und weiteren Thinktanks. Deutschland landet wieder nur im Mittelfeld.
Erzeugung und Verbrauch fossiler Brennstoffe stagnieren auf hohem Niveau und drohen in der kommenden Dekade sogar um zwei Prozent jährlich zu steigen. Dabei müsste die Nutzung jedes Jahr um mindestens sechs Prozent zurückgehen, zeigt ein aktueller UN-Bericht.
Selbst ein sofortiger Stopp der menschengemachten Treibhausgasemissionen kann die Erderwärmung nicht mehr aufhalten, ergibt eine neue Studie von Club-of-Rome-Autor Jørgen Randers – und löst heftige Kritik aus.
Die energiebedingten CO2-Emissionen der G20-Staaten sind 2019 erstmals leicht gesunken. Allerdings könnten die Konjunkturhilfen in der Coronakrise eine echte Trendwende zu sinkenden Emissionen erschweren.
Der Rückgang der weltweiten CO2-Emissionen durch Corona war beispiellos. Laut einer Studie fiel er stärker aus als in den Wirtschaftskrisen von 1979 und 2008 oder sogar während des Zweiten Weltkriegs. So kann Klimaschutz aber nicht funktionieren.
Laut einer Oxfam-Studie schädigt das reichste Prozent der Weltbevölkerung das Klima doppelt so stark wie die ärmere Hälfte der Welt. Die Klima- und die Ungleichheitskrise müssen zusammen gelöst werden, heißt es bei der Entwicklungsorganisation.
Reichtum geht mit einem großen CO2-Fußabdruck einher. Das gilt im globalen Maßstab, aber auch innerhalb der reichen Länder. Auch in der EU sind die Unterschiede im Pro-Kopf-Ausstoß je nach Einkommen gewaltig.
Grüner Aufschwung kann 0,3 Grad Erwärmung ersparen
Mit dem Corona-Lockdown ging der globale Treibhausgas-Ausstoß kurzfristig zurück. Der Klimaeffekt ist vernachlässigbar, zeigen neue Berechnungen. Mit grünen Investitionen könnten die Emissionen hingegen langfristig um die Hälfte sinken.
Lockdown hat CO₂-Emissionen zeitweise um 17 Prozent gesenkt
Die Corona-Maßnahmen haben im April nach ersten Schätzungen zu einem weltweiten massiven Rückgang der Treibhausgasemissionen geführt. Die Wissenschaftler:innen warnen davor, den unbeabsichtigten Klimaschutzerfolg überzubewerten.