Deutschlands Klimabilanz ist nicht schlecht, doch sie überdeckt die Herausforderungen für die Zukunft. Denn in den kritischen Sektoren ist die Dekarbonisierung kaum vorangekommen.
Nur 36 Konzerne sind allein für die Hälfte der weltweiten CO2-Emissionen aus dem fossilen Sektor verantwortlich, ergibt eine Analyse. Auch europäische Energiekonzerne haben ihre CO2-Ziele wieder abgeschwächt.
Klimaschutz konzentrierte sich lange auf die Stromerzeugung. Doch auch Gebäude und Verkehr müssen schnell klimaneutral werden, warnt der Expertenrat für Klimafragen. Hinzu kommt eine neue Klima-"Baustelle" beim Waldschutz.
"Klimaschutz kann nicht mehr isoliert gedacht werden"
Deutschland verfehlt sein Klimaziel für 2030, stellt der Expertenrat für Klimafragen fest. Die neue Bundesregierung muss so oder so ein neues Klimaschutzprogramm vorlegen, voraussichtlich bis Ende 2025.
Trumps Paris-Ausstieg, klimaschädliche Fleisch-Konzerne, zu wenig Wärmepumpen
Der Ausstieg der USA aus dem Weltklimaabkommen trifft den globalen Süden besonders. Der CO2-Fußabdruck der größten deutschen Schlacht- und Milchkonzerne liegt vor. Nach einem Einbruch bei Wärmepumpen gab es im Dezember einen Endspurt.
Deutschland erreicht Klimaziel trotz durchwachsener Bilanz
Die Treibhausgasemissionen Deutschlands sind 2024 laut einem Bericht um drei Prozent, sprich 18 Millionen Tonnen, gesunken. Ein Grund ist allerdings die Wirtschaftsflaute. Verkehrs- und Gebäudesektor verfehlten ihre Ziele erneut deutlich.
Die Organisation Atmosfair legt ein neues globales Airline-Ranking vor, das erste seit der Corona-Pandemie. Deutsche Fluggesellschaften steigen darin ab. Die Probleme der Branche liegen aber viel tiefer.
2024 erreichen die globalen CO2-Emissionen einen neuen Rekordwert mit 41,6 Milliarden Tonnen. Ihr Anstieg hat sich verlangsamt, dennoch schmilzt das verbleibende CO2-Budget fürs 1,5‑Grad-Limit rasch dahin.
Deutschland ist beim Klimaschutz das China Europas
Ein recht ehrgeiziges Zwischenziel von 90 Prozent CO2-Reduktion bis 2040 will die EU-Kommission auf dem Weg zum klimaneutralen Kontinent setzen. Das überfordere Europas größten Emittenten Deutschland, warnt jetzt eine Studie im Auftrag von Unternehmensverbänden.
Die neue Statistik der globalen Treibhausgas-Emissionen ist umfassend und zeigt die große Lücke zwischen klimapolitischen Absichten und Realität. Dennoch unterschätzen die Angaben das wahre Ausmaß des Problems.
Deutschland ist Spitze beim klimazerstörenden Torfabbau
Klimaschutz hin oder her – in Deutschland werden immer noch CO2-speichernde Moore vernichtet, um Torf für Gartenerde zu gewinnen. Ob der Ausstiegstermin 2026 für Torf im Freizeitgartenbau zu halten ist, erscheint fraglich.
Kanadas Waldbrände zählen zu weltgrößten CO₂‑Quellen
Forscher:innen fanden heraus, dass die kanadischen Waldbrände letztes Jahr mehr klimaschädliche Emissionen verursachten als die fossile Verbrennung fast jeder Industrienation. Schon länger mahnt die Wissenschaft, sich nicht auf natürliche CO2-Senken zu verlassen.
"Fake-Projekte" zur CO2-Einsparung in China und falsch deklarierte Biokraftstoffe verursachen einen Milliardenschaden, beklagt die neu gegründete Initiative "Klimabetrug stoppen!" Nach dem klimapolitischen Sinn von Bioenergie im Verkehr wird dabei nicht gefragt.
Eine bisher zurückgehaltene Studie für das Bundeswirtschaftsministerium beziffert erstmals die konkrete CO2-Wirkung von Subventionen. Deutlich wird, wie weit die Ampel hinter ihren erklärten Zielen zum Abbau klimaschädlicher Haushaltsgelder zurückbleibt.
Smartphones erzeugen enorme Datenmengen und damit auch Treibhausgase. Eine neue Studie der TU Berlin empfiehlt Alternativen – und warnt davor, kritische Infrastruktur wirtschaftlichen Monopolen zu überlassen.
Einige sagen, mehr Erneuerbare schützen das Klima nicht, weil frei werdende CO2-Zertifikate woanders die Emissionen hochtreiben. Doch Emissionen kommen immer von Anlagen, nicht von Zertifikaten. Überschüssige Zertifikate muss man einfach löschen.
Das politische Spitzenpersonal in Deutschland ist nach wie vor wenig klimafreundlich unterwegs. Ein Lichtblick dabei: Einige Grüne verzichten auf einen eigenen Dienstwagen.