Internationaler Klimaschutz

"Das Fenster schließt sich"

Industrielandschaft am Horizont mit qualmenden Schloten vor dunkelblau bewölktem Himmel.

UN-Organisationen warnen vor der Klimaschutz-Lücke, die das 1,5-Grad-Ziel unerreichbar macht. Die Zeit für schrittweise Änderungen sei inzwischen vorbei. Deutschlands Außenministerin Baerbock setzt unterdessen die Erwartungen an den kommenden Klimagipfel denkbar niedrig an.

von Joachim Wille

Das Antiblockiersystem

CO₂ ist Müll

Dampfendes Braunkohlekraftwerk im Sonnenschein.

Die CO2-Reduktionsziele sind in weite Ferne gerückt. Das Verkehrsministerium hat noch nicht einmal einen Plan. Aber es könnte auch ganz anders gehen, wenn man die Perspektive einmal wechselt und CO2 als Müll definiert. Denn mit Müll kennen wir uns aus, hier funktionieren Alltagsroutinen und Entsorgungsstrategien.

ein Gastbeitrag von Markus Petersen

Die reichsten zehn Prozent

Der größte Emittent bleibt verschont

Luftaufnahme: Yachthafen von Monaco in der Draufsicht mit einigen großen Yachten und einer Megayacht.

Die wachsende soziale Ungleichheit auf der Welt ist mitverantwortlich für die Klimakrise. Doch die Politik bleibt bislang untätig. Forschende wollen das nun ändern und schlagen eine progressive CO2-Steuer vor.

von Verena Kern

Gastbeitrag

Neue Treibhausgas-Rekorde – und was tun wir?

Karikatur: Familie sitzt im Auto, Abgase werden in Fahrgastraum geleitet. Kind sagt: "Spätestens 2050 soll der Motor abgestellt werden!"

Es wird immer heißer, die Gletscher schmelzen immer schneller, die CO2- und Methan-Emissionen erreichen immer neue Rekordwerte. Kommen alle Bemühungen zur Rettung des Weltklimas zu spät? Wo bleibt unser Selbsterhaltungstrieb?

ein Gastbeitrag von Franz Alt

Erdsystem und Politik

"Wir befinden uns an einem gesellschaftlichen Kipppunkt"

Eine kleine Erdkugel-Nachbildung aus Metall befindet sich direkt über einer Gasflamme, wie sie bei Gasherden üblich ist.

Deutschland kann seinen gerechten Beitrag zum 1,5‑Grad-Ziel praktisch schon nicht mehr schaffen, sagt Wolfgang Lucht, Erdsystem- und Klimawissenschaftler. Die durch den Krieg ausgelöste Krise sollten wir nutzen, um endgültig in die sozial-ökologische Transformation zu starten – Teil 2 des Interviews.

Interview: Jörg Staude

Klarstellung vom Wirtschaftsministerium

Beim Klimasofortplan wird noch gesammelt

Gülle aus einem Trecker-Anhänger wird auf dem Acker verteilt.

Ein jetzt bekannt gewordener Entwurf des Klimaschutz-Sofortprogramms gebe nur einen Zwischenstand wieder, teilt das Bundeswirtschafts- und Klimaministerium mit. Geplant sei, das fertige Programm im Juli im Bundeskabinett zu verabschieden.

von Jörg Staude

Bilanz des Expertenrats für Klimafragen

Deutschland wurde 2021 CO₂-"schmutziger"

Auspuff

Erstmals seit 2013 hat sich im vergangenen Jahr auch die Emissionsintensität der deutschen Wertschöpfung erhöht. Das zeigt der heute veröffentlichte Prüfbericht des Klimarats der Bundesregierung. Das Gremium kritisiert auch die bisherige Umsetzung des Klimaschutzgesetzes.

von Jörg Staude

Dritter Teil des IPCC-Berichts

1,5 Grad erfordern globale CO₂-Neutralität schon Mitte des Jahrhunderts

Kohlekraftwerk mit rauchenden Schornsteinen und dampfenden Kühltürmen vor orangefarbenem Abendhimmel.

Will die Menschheit den Klimawandel noch beherrschen, muss sie etwa zur Mitte des Jahrhunderts weltweit CO2-neutral wirtschaften. Das stellt der heute veröffentlichte dritte Teil des sechsten Sachstandsberichts des Weltklimarats heraus. Der Bericht ist zugleich ein Dokument vielfacher Klima-Ungerechtigkeit.

von Jörg Staude

Gesetzgebung mit Fehlwirkung

Das E-Auto – ein wahres Emissionswunder

Roter Sport-SUV von schräg vorn gesehen.

Der Start der Tesla-Gigafabrik sei nicht nur gut für den Klimaschutz, sondern auch gut gegen Ölimporte, freute sich die Bundespolitik letzte Woche. Doch so einfach ist es mit dem "E" als Autoantrieb nicht. Genau besehen können auch die neuen Teslas die CO2-Emissionen im deutschen Verkehrssektor nicht direkt senken.

von Jörg Staude

Klimabilanz des Umweltbundesamts für 2021

Gebäude und Verkehr reißen das CO₂‑Limit

Ein Kraftwerk aus der Ferne im Sonnenuntergang

Deutschland hat 2021 wieder mehr Treibhausgase ausgestoßen als noch im Vorjahr. Dabei müssten die Emissionen in allen Bereichen dringend sinken, und zwar rasch. Die Bundesregierung muss nun Sofortprogramme ausarbeiten.

von Tjade Brinkmann

Global Energy Review

Mehr Treibhausgase denn je in der Welt

Heizkraftwerk in Lengshuijiang in der chinesischen Provinz Hunan.

Die Weltwirtschaft nahm 2021 wieder Fahrt auf, die CO2-Emissionen auch. Die Chance, mit klimagerechten Technologien aus der Coronakrise zu kommen statt mit fossilen, wurde vertan. Die Internationale Energieagentur IEA fordert eine weltweite Energiewende.

von Joachim Wille

Klimaprotest

100 platte SUV-Reifen in Berlin

Autos stehen am Straßenrand, an einer Windschutzscheibe ist ein Zettel befestigt.

Klimaaktivist:innen haben in Berlin die Luft aus zahlreichen SUVs gelassen. Sie fordern eine sofortige Verkehrswende. Es ist nicht die erste, aber die bisher größte Aktion dieser Art. Die steigenden SUV-Zahlen haben einen großen Anteil am weltweiten CO2-Anstieg. Das sieht nicht nur die Klimabewegung kritisch.

von David Zauner

klima update° – Folge 59

Steigende Emissionen, grünes Licht für Gas- und Atomkraft, "Don't Look Up"

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Deutschlands Emissionen gehen wieder nach oben. Die EU will Investitionen in Atomenergie und Erdgas teilweise als grün gelten lassen. Wie gut ist "Don't Look Up"?

von Verena Kern, Susanne Schwarz

Globale Klimabilanz von Kunststoffen

Plastik ist dreckiger als gedacht

Sogenannte thermische Ersatzbrennstoff-Verwertungsanlage in der Stadtmitte von Neumünster in Holstein.

Rund fünf Prozent der Treibhausgas-Emissionen weltweit gehen auf das Konto von Kunststoffen. Die Treibhausgase, die bei der Herstellung von in der EU genutztem Plastik entstehen, werden zu zwei Dritteln in anderen Teilen der Welt ausgestoßen, vor allem in Asien.

von Joachim Wille

Wirksamkeit internationaler Klimaverträge

Die einäugigen Vorreiter

Kohlehalden, überdachte Förderbänder und Schornsteinfüße im Kraftwerk Burschtyn nördlich von Iwano-Frankiwsk im Karpatenvorland.

Nur 24 Länder weltweit haben ihre Treibhausgas-Emissionen laut einer neuen Studie dauerhaft reduziert – doch auch sie tun bisher zu wenig. Die Forschenden sehen trotzdem Anlass für einen "gewissen Optimismus".

von Joachim Wille

Meyers Woche

Fehlende Fjorde, synthetische Minister und der CO₂-Peak

Porträtaufnahme von Tim Meyer.

Kalenderwoche 45: Der globale Treibhausgasausstoß ist im letzten Jahrzehnt relativ konstant geblieben. Das ist bemerkenswert, sagt Tim Meyer, Vorstand beim Öko-Energieversorger Naturstrom und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Die weltweiten Klimaschutzbemühungen beginnen zu wirken – wenn auch viel zu langsam.

Ungleichheitskrise

"Kleine Elite gönnt sich Freifahrtschein"

Blick auf einen Yachthafen

Superreiche verursachen einen immer größeren Teil der Treibhausgas-Emissionen, zeigt ein Bericht, den die Entwicklungsorganisation Oxfam beim Klimagipfel in Glasgow vorgestellt hat. Klimapolitik müsste deshalb die extrem Reichen besonders in den Blick nehmen.

von Sandra Kirchner

1,5-Grad-Ziel

2032 ist Budget-Schluss

Sonnenuntergangshimmel über der Ebene mit ungewöhnlich verzerrten Wolken, fast am Horizont die dampfenden Kühltürme des Braunkohlekraftwerks Neurath.

Wollen die Staaten das 1,5-Grad-Ziel aus dem Pariser Klimavertrag einhalten, reicht das globale CO2-Restbudget nur noch elf Jahre – und das auch nur mit Fifty-fifty-Wahrscheinlichkeit. Soll die Klimakatastrophe wirklich abgewendet werden, muss der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas viel schneller gehen.

von Joachim Wille

Emissions Gap Report 2021

28 Milliarden Tonnen zu viel

Dampfendes Braunkohlekraftwerk im Sonnenschein.

Viele Länder haben vor der Klimakonferenz in Glasgow ihre Klimapläne aktualisiert. Doch was sie beitragen wollen, reicht nicht aus. Die bisherigen Anstrengungen müssen sich versiebenfachen, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. 

von Sandra Kirchner

Production Gap Report 2021

Fossile Staatspläne übertreffen selbst das Zwei‑Grad·Limit

Typische Braunkohle-Mondlandschaft, in der sogar der riesige Kohlebagger klein aussieht, dahinter das große Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe.

Vor der Weltklimakonferenz zeichnet ein heute veröffentlichter UN-Bericht ein düsteres Bild. Mit der von den Staaten bis 2030 geplanten Erzeugung von Öl, Gas und Kohle würde mehr als das Doppelte der Menge an Klimagasen entstehen, die noch mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar ist.

von Jörg Staude