Mehr als drei Viertel der Bundesbürger sehen das Jahrhundertprojekt Energiewende als Gemeinschaftsaufgabe, zu der jeder einen Beitrag leisten sollte. Das sollte der Bundesregierung zu denken geben.
"Unsere Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun", sagte Mahatma Gandhi. Es stimmt nicht, dass ein Einzelner oder eine Einzelne nichts tun kann. Wir alle sind Teil des Problems und müssen Teil der Lösung werden.
Agrosprit in der Nische, Lagerhallen auf der Autobahn und überraschende Carsharing-Allianzen
Kalenderwoche 9: Selbst wenn es gar nichts kosten würde, würde das heutige Angebot an Bussen und Bahnen die Mehrzahl der Autofahrer nicht erreichen, sagt Andreas Knie, Sozialwissenschaftler, Mobilitätsforscher und Mitglied des Kuratoriums von Klimareporter°. Wir brauchen eine Debatte über die Zukunft des öffentlichen Verkehrs insgesamt.
Unser Kolumnist mag Insekten, versucht sogar Spinnen sympathisch zu finden. Zum "Bienen-Volksbegehren" ist er dennoch nicht gegangen. Warum, lesen Sie hier.
500 Milliarden Dollar mobilisiert das internationale Finanzsystem an Klimageldern inzwischen pro Jahr. Nicht genug, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, monieren Kritiker und stellen ihre Ideen vor, wie sich internationale Finanzinstitutionen nachhaltiger ausrichten lassen.
Die Gletscher-Schmelze in Grönland bietet für die weltweite Baubranche eine große Chance und könnte dem Land wirtschaftlich aufhelfen, für die Natur aber neue Probleme bringen.
Fast immer sind es Männer, die Aktivistinnen wie Greta Thunberg oder Luisa Neubauer in sozialen Medien mit Hass überhäufen, weil sie ihre Stimme für eine klimapolitische Wende erheben.
Die Kohlekommission hat die Chance verstreichen lassen, anhand des Themas Kohle klar zu sagen, dass "Wachstum" kein Zukunftskonzept mehr ist. Denn wer Wachstum als Voraussetzung für Wohlstand sieht, der sieht Umwelt- und Klimaschutz als Wohlstandsgefährdung. Doch dieses Denken ist längst überholt.
Klimaschutz auf Anfang, Klimagesetz bis zum Sommer und kein Verpuffen des Protests
Kalenderwoche 8: Der Klimaschutz entwickelt sich in der Bundesregierung zum Drama, doch es lohnt sich, für das Klimagesetz zu kämpfen, sagt Michael Müller, SPD-Vordenker und Mitglied des Kuratoriums von Klimareporter°. Die Reaktion der Union darauf ist der Hammer der Woche.
Von wem die Schulstreik-Bewegung "Fridays for Future" nicht alles infiltriert sein soll: von Eltern, von Linken, von Russland. Die haltlosen Vorwürfe lenken vom Wesentlichen ab, nämlich von dem Politikversagen beim Klimaschutz, das die Schüler mit ihrem zivilen Ungehorsam anprangern.
Aus Schalen von Hühnereiern haben Wissenschaftler Teile für einen Stromspeicher entwickelt. Das in der Ei-Schale enthaltene Kalziumkarbonat ist leitfähig und eignet sich zur Speicherung von Lithium.
Knisternde Kaminöfen gehören zur gern vorgezeigten Ausstattung gemütlicher Behausungen. Der Lagerfeuer-Effekt führt allerdings auch zu Wärmeverlusten und ist klimapolitisch kein großer Gewinn.
Zumindest in München, wo zwei Stadträte den örtlichen Stadtwerken antrugen, in Hitzesommern kostenlos Wasser für das darbende Straßenbegleitgrün bereitzustellen. Der öko-bewegte Vorschlag wirft ungeahnte Fragen auf.
Ignorante Politik, ungemütliche Zeichen und die Hebelwirkung von grünem Geld
Kalenderwoche 7: Die Rekordbeteiligung beim "Bienen-Volksbegehren" in Bayern ist ein deutliches Zeichen an die Politik, sagt Jens Mühlhaus, Vorstand beim Ökostrom-Anbieter Green City und Mitglied des Kuratoriums von Klimareporter°. Klima- und Naturschutz sind in den Köpfen der Menschen angekommen. Die Zeit ist reif für eine Veränderung – nicht nur in Bezug auf die Artenvielfalt.
Die große Koalition hat das Klimaschutzgesetz auf Eis gelegt. Das ist eine politische Ohrfeige für die Umweltministerin. Man könnte es aber auch konsequent nennen. Die Union hat in den vergangenen Monaten jede sinnvolle Maßnahme zurückgewiesen, die als Inhalt für das Gesetz getaugt hätte.
Absurde Preise, eingeschränkter Wettbewerb und ein Vorschlag für den Wirtschaftsminister
Kalenderwoche 6: Das Thema CO2-Bepreisung scheint an Bundeswirtschaftsminister Altmaier abzuprallen, sagt Gero Lücking, Geschäftsführer für Energiewirtschaft beim Ökostrom-Anbieter Lichtblick und Mitglied des Kuratoriums von Klimareporter°. Dabei wäre es eine gute industriepolitische Initiative, die viele Unterstützer findet.
Zwei Drittel aller Gebäude weltweit werden mit Stahlbeton gebaut, einem Produkt mit großem CO2-Fußabdruck. Eine klimafreundliche Lösung sind Holzhäuser – auch als Hochhaus.
Die laufende Aktionswoche mit besetzten Baggern, einem blockierten Ministerium und bundesweiten Protesten macht deutlich: "Ende Gelände" fordert weiter kompromisslos den sofortigen Kohleausstieg – denn noch 20 Jahre Braunkohle sind 20 Jahre zu viel.
Politische Alleingänge, beschämende Medien und postfaktische Zeiten
Kalenderwoche 5: Das Eingreifen von Bundesminister Scheuer in die Verkehrskommission zeigt, dass seine CSU keinen Wechsel in der Verkehrspolitik will, sagt Andreas Knie, Sozialwissenschaftler, Mobilitätsforscher und Mitglied des Kuratoriums von Klimareporter°. Die Verkehrswende ist in einem regierungsunabhängigen Gremium besser aufgehoben.