Flüssigerdgas im Fokus
Illustration: Kristin Rabaschus

Noch nie wurde eine Energie-Infrastruktur in Deutschland schneller aus dem Boden gestampft als die Terminals und Pipelines zum Import von Flüssigerdgas (LNG) – mit Milliardenkosten und beschleunigten Genehmigungen. LNG soll die neue "Brücke" ins erneuerbare Zeitalter sein. Klimareporter° und renommierte Autor:innen fragen in einer Beitragsserie: Woher kommt das Flüssigerdgas? Wer liefert es auf wessen Kosten? Was bedeutet der Boom für Ökologie und Klimaschutz? Und was ist am Versprechen dran, LNG werde grünem Wasserstoff den Weg ebnen?

Serie: Flüssigerdgas im Fokus

"Beim Fracking-Gas sollten wir zu einem klaren Nein finden"

Straße mit einem Anwesen, daneben das eingezäunte Gelände der Raffinerie. Die Gegend scheint wenig belebt zu sein.

Deutschland importiert immer mehr LNG, das in den USA durch Fracking gewonnen wird, kritisiert die Grünen-Abgeordnete Kathrin Henneberger. Im Interview spricht sie über ihre Erfahrungen von Umweltverschmutzung und Umweltrassismus im Süden der USA und mögliche Alternativen für Deutschland. Teil 7 der LNG-Serie.

Interview: Edward Donnelly

Serie: Flüssigerdgas im Fokus

US-Flüssiggas-Industrie sieht sich als Klimalösung für Deutschland

Ein Flüssigerdgas-Tanker hinter einigen Gasrohren, man sieht kein Wasser.

Die Fracking-Industrie der USA bewirbt ihr LNG nicht nur als "Brückenenergie", sondern als langfristigen Weg, um das deutsche Netto-Null-Ziel für 2045 zu erreichen: Ein Verkaufsargument, um mehr Gas zu exportieren und neue LNG-Terminals in den USA zu bauen. Teil 6 der LNG-Serie.

von Edward Donnelly

Flüssigerdgas

LNG-Pläne auf Rügen sind beschlossene Sache

Zwei Dutzend Menschen mit bunten Schildern und Transparenten demonstrieren vor dem Bundesratsgebäude gegen LNG-Terminals auf Rügen.

Bundestag und Bundesrat haben am Freitag für ein neues Flüssigerdgas-Terminal auf der Ostseeinsel Rügen gestimmt. Umweltverbände und Bürgerinitiativen kündigen weiteren Protest und rechtliche Schritte gegen die LNG-Pläne an.

von Laura König

Studien zu LNG-Importen

Die Klimakiller kommen per Schiff

Im Morgengrauen bewegt sich ein LNG-Tanker auf das neue LNG-Terminal Wilhelmshaven zu.

Deutschland muss beim Flüssigerdgas auf saubere Förderung pochen, meinen Experten, die die Bundesregierung beraten. Auch im nächsten Winter dürfte aber die Versorgungssicherheit den Klimaschutz ausstechen.

von Joachim Wille

Serie: Flüssigerdgas im Fokus

LNG als "Brücke" zu grünem Wasserstoff?

Luftaufnahme des Hafens von Barcelona mit mehreren Gasspeichern.

Ein Jahr nach Deutschlands Entscheidung, rasch eine LNG-Importindustrie aufzubauen, werden die Zweifel größer. Unklar sind nicht nur die Umweltfolgen der deutschen Milliardeninvestitionen im In- und Ausland. Fraglich ist auch, ob sich LNG-Terminals für grünen Wasserstoff umrüsten lassen. Teil 5 der LNG-Serie.

von Edward Donnelly

Gas Lock-in

Hydrogen hype bubbles over at German gas lobby conference

Sign by Zukunft Gas lobby group at BDEW congress: Climate targets? Safe with hydrogen!

Warnings the gas will serve as "false solution" to prolong the lifespan of fossil fuel incumbents brushed aside by executives in Berlin.

von Phoebe Cooke

Serie: Flüssigerdgas im Fokus

Fracking-Gas strömt vermehrt nach Deutschland

Gasfackel am LNG-Terminal Calcasieu Pass in Louisiana am 29. Mai 2023.

Das seit Januar in Deutschland ankommende LNG stammt zu 80 Prozent aus den USA. Dort wird das Gas vor allem durch Fracking gewonnen, energieintensiv verflüssigt und verschifft. Die meisten Tanker kommen aus Louisiana, dem Kernland der LNG-Industrie. Teil 4 der LNG-Serie.

von Edward Donnelly

Serie: Flüssigerdgas im Fokus

G7-Länder importieren weiter russisches LNG

Flüssiggas-Tanker an einem LNG-Terminal in Russland.

Vor dem G7-Gipfel in Japan wächst die Kritik an der Energiepolitik der Staatengruppe. Statt des versprochenen Ausstiegs aus fossilen Projekten und Finanzierungen gibt es einen Erdgas-Boom – angeblich wegen des Ukrainekriegs. Doch auch Russland liefert Flüssigerdgas. Teil 3 der LNG-Serie.

von Edward Donnelly

LNG-Beschleunigungsgesetz

Flüssiggas-Standort Mukran wird per Gesetz durchgedrückt

Weißes Schiff mit fünf weiß-blauen Flüssiggas-Tanks darauf und der mehrfachen Aufschrift: LNG..

Bevor der Widerstand zu groß wird, will die Bundesregierung offenbar den Flüssigerdgas-Standort Mukran auf der Insel Rügen gesetzlich verankern. Das zeigt der Klimareporter° vorliegende Gesetzentwurf für Änderungen am LNG-Beschleunigungsgesetz.

von Jörg Staude

Proteste gegen LNG-Boom

Rügener Monster-Terminal wird neues Klimasymbol

Zwei Dutzend Menschen stehen mit vielen bunten Schildern, Fahnen und Transparenten vor dem Bundeskanzleramt in Berlin.

Vor dem Bundeskanzleramt, auf der Insel Rügen und im Bundestag ging es heute um dasselbe Thema: das umstrittene große Terminal für Flüssigerdgas. Die Kritiker des LNG-Projekts stellen sich auf eine lange Auseinandersetzung ein.

von Jörg Staude

Serie: Flüssigerdgas im Fokus

Deutsche Kreditgeber befeuern LNG-Boom

Große Bohrstelle im ländlichen Pennsylvania, wo mit der Fracking-Methode Erdgas gefördert wird.

Mit Milliarden Euro haben deutsche Banken seit Anfang 2022 den wachsenden Gasexport aus den USA mitfinanziert, zeigt ein neuer Bericht von Umweltorganisationen. Die fossilen Investitionen schaden dem Klima und verletzen auch internationale Verpflichtungen Deutschlands. Teil 2 der LNG-Serie.

von Edward Donnelly, Phoebe Cooke

Serie: Flüssigerdgas im Fokus

Was hinter dem globalen LNG-Boom steckt

Erdgaspipelines führen zu einem LNG-Terminal, an dem ein Tankschiff liegt.

Als der erste LNG-Tanker am 3. Januar 2023 in Wilhelmshaven eintraf, schloss sich Deutschland einem globalen Handel an, der schon seit einem halben Jahrhundert existiert. Europas größter Erdgas-Importmarkt tritt nun einer rasant wachsenden globalen Industrie bei. Teil 1 der LNG-Serie.

von Edward Donnelly

Kostensteigerung bei Flüssiggas-Terminals

Ausschuss legt Rügener LNG‑Projekt auf Eis

LNG-Schiff mit vier großen runden Tanks liegt längsseits an einem gleich großen Schiff, das als schwimmendes Terminal dient.

Mit viel Geld wird eine absehbar überdimensionierte Flüssiggas-Infrastruktur hochgezogen – und die Kosten steigen weiter. Das legen Entscheidungen im Bundestag in dieser Woche nahe. Der Haushaltsausschuss stoppte vorerst den Mittelfluss für das LNG-Terminal von RWE vor Rügen.

von Jörg Staude

Analyse von US-Denkfabrik

Weiter Gas aus Russland

Mehrere gelbe kugelförmige Gasbehälter stehen in Reihen unter nächtlicher Beleuchtung hinter einem Stacheldrahtzaun.

Russland ist Europas drittgrößter LNG-Lieferant. Ein Teil des Flüssigerdgases gelangt über Umwege auch nach Deutschland. Analysten gehen davon aus, dass die Exporte weiter zunehmen werden, und warnen vor "Stranded Assets".

von Joachim Wille

Auseinandersetzung um LNG-Terminal

RWE drückt vor Rügen aufs Gas

Eine Plattform und in einiger Entfernung ein Schiff etwa einen Kilometer vor der Küste, das Wetter ist diesig.

Der Streit um neue Flüssiggas-Terminals verschärft sich. Vor Rügen soll RWE ohne Rechtsgrundlage schon mit Arbeiten für das neue Riesen-LNG-Terminal begonnen haben. Dieses würde Deutschlands Überkapazitäten weiter erhöhen, macht eine neue Studie deutlich.

von Jörg Staude

Erdgas-Gutachten des DIW Berlin

Feste LNG-Terminals sind überflüssig

In den Himmel aufragende Anlagen des Flüssigerdgas-Terminals Swinemünde an der Ostsee, im Vordergrund fliegen Möwen.

Der Bau fester Flüssigerdgas-Terminals für die künftige Gasversorgung ist überflüssig, ergibt ein aktuelles Gutachten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Gegen ein neues Riesen-LNG-Terminal von RWE wehrt sich die Ostseeinsel Rügen.

von Jörg Staude

Neuer Lobbyismus-Report

Gas mit Lobby-Pipelines in die Politik

Erdgaspipelines führen zu einem LNG-Terminal, an dem ein Tankschiff liegt.

Der Einfluss der Erdgaslobby ist auch heute noch stark, ergibt eine Analyse der Transparenzorganisation Lobbycontrol. Obwohl der Ukrainekrieg die Abhängigkeit von Erdgas vor allem aus Russland schmerzlich klargemacht hat, pflegt die Gasindustrie nach wie vor enge Kontakte in die Bundesregierung.

von David Zauner

Neuer Fachrat Energieunabhängigkeit

"Den Erdgasverbrauch in zehn Jahren halbieren"

Wärmebild eines ungedämmten und eines daneben stehenden gedämmten Hauses.

Bis Anfang der 2040er Jahre kann der Erdgasausstieg gelingen, sagt Martin Pehnt. Der Heidelberger Energieexperte über die soziale Wärmewende, überflüssige LNG-Terminals und den Wasserstoff-Hochlauf.

Interview: Joachim Wille

Gutachten für Green Planet Energy

Flüssigerdgas fast so klimaschädlich wie Steinkohle

Flüssiggas-Tanker an einem LNG-Terminal in Russland.

Die Pläne der Ampel-Regierung zum Bau von LNG-Terminals sind nicht nur überdimensioniert, sondern auch klimaschädlicher als bisher angenommen. Das zeigt eine Klimareporter° vorliegende Analyse. Demnach war Russland 2022 der zweitgrößte LNG-Lieferant für Europa.

von Jörg Staude

Die gute Nachricht

Statt elf Gasterminals reichen drei

LNG-Schiff mit vier großen runden Tanks liegt längsseits an einem gleich großen Schiff, das als schwimmendes Terminal dient.

Die von der Ampel geplante neue Erdgas-Infrastruktur an der Küste ist völlig überdimensioniert und hebelt den Klimaschutz aus, zeigt eine heute veröffentlichte Analyse. Danach genügen anhaltende Einsparungen sowie drei schwimmende Terminals, um wegfallende Gaslieferungen aus Russland auszugleichen.

von Jörg Staude