"Erdpolitik" und neue Aufklärung

"Gnadenlose Rivalität der Völker ist grundfalsch"

Solarzellen USA

Umweltforscher Ernst Ulrich von Weizsäcker über die Folgen des Putin-Kriegs für die Klimapolitik, die ungerechtfertigten Extraprofite der Energiekonzerne, 50 Jahre "Grenzen des Wachstums" und das gemeinsame Ziel mit Fridays for Future.

Interview: Joachim Wille

G7-Ministertreffen in Berlin

Durchbruch mit Lücken

Beim Treffen der Energie-, Klima- und Umweltministerinnen der G7 in Berlin.

Die G7-Staaten wollen den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen vorantreiben. Bei ihrem Treffen in Berlin haben die Klimaminister:innen der sieben größten Industriestaaten einige neue Töne angeschlagen. Die Geschwindigkeit des Klimawandels erreichen die Fortschritte jedoch nicht.

von Sandra Kirchner

Gastbeitrag

Die Klimakrise lässt sich nur mit einer geeinten Weltordnung bewältigen

Fahnen der UN-Länder vor schönem blauen Himmel

Bisher wurde die Klimakrise vor allem im Rahmen der UN-Klimakonvention diskutiert. Doch wenn die Länder beginnen, ihre Klimaziele umzusetzen, wird eine internationale Architektur der Zusammenarbeit gebraucht: eine Weltklimaordnung – ein globales System kooperativer Strukturen, Regeln und Bündnisse.

ein Gastbeitrag von Carne Ross

DUH überprüft Klimaneutralitäts-Werbung

Wenn Wald den SUV kompensieren soll

Wiederherstellung von Mangrovenwald durch Freiwillige 2014 in Samut Sakhon am Golf von Thailand.

Klimaneutralität ist das große neue Werbeversprechen. Um die Angebote zu prüfen, verstärkt die Deutsche Umwelthilfe ihre ökologische Marktüberwachung. Allerdings stößt die Aufklärung fragwürdiger Klimakompensationen auch an Grenzen.

von Jörg Staude

Bündnis fordert nachhaltigen Energieimport

Grüner Wasserstoff als Knebelenergie

Grünlich gefärbte Wasserstoffmoleküle bewegen sich im Raum.

Ein Verbändebündnis legt Forderungen zu grünem Wasserstoff in künftigen Exportländern vor. Die G7‑Staaten sollen eine "Taskforce" für nachhaltigen Handel mit dem Energieträger einrichten.

von Jörg Staude

Auch Ministerium sieht Ölförder-Pläne kritisch

Das Russland-Argument sticht im Wattenmeer nicht

Luftaufnahme der rechteckigen Bohrplattform, eng bestückt mit Anlagen zur Ölförderung im Wattenmeer.

Den Plan des Öl- und Gasriesen Wintershall Dea, die Ölförderung im Wattenmeer auszuweiten, stößt nicht nur bei Naturschützern und Umweltverbänden auf Unverständnis und Kritik. Auch das Bundesumweltministerium zweifelt am Sinn des Vorhabens.

von Jörg Staude

Serie: Grüne Geldanlage – Teil 27

Allianz für Klimaschutz

Grafik: Eine Pflanze, die aus einem Haufen Geldscheine wächst

Der größte deutsche Investor, der Münchner Versicherungskonzern Allianz, hat seine Regeln zum Umgang mit Erdöl und Erdgas verschärft. Dafür gab es viel Lob, auch von Kritikern. Dennoch hat die neue Richtlinie große Lücken – zum Beispiel für Flüssigerdgas-Projekte.

von Hermannus Pfeiffer

Elektrische Cracker und grüne Olefine

Die fossilfreie Chemiefabrik

Mit einer Fläche von 13 Fußballfeldern ist der Steamcracker 2 die größte Anlage bei BASF in Ludwigshafen. Seit 1980 spaltet er bei rund 850 Grad Rohbenzin auf. Es entstehen Ethylen und Propylen, Grundstoffe für die Herstellung vieler chemischer Produkte.

Plastik und viele andere Produkte basieren auf Erdöl. Alternative Technologien existieren erst in Ansätzen und brauchen alle gigantische Mengen Strom. Die Chemieindustrie plant die Dekarbonisierung mit überholten und unrealistischen Annahmen.

von Hanno Böck

Gastbeitrag

Wie Klimapolitik zum Scheitern entworfen wurde

Einige vom Rand her abbrennende Dollarscheine werden hochgehalten.

Seit 30 Jahren diskutiert die Klima-Szene immer wieder über neue Hoffnungsträger: CO2-Märkte, Klimakompensation, Netto-Null-Emissionen, naturbasierte Lösungen. Die Namen klingen gut, es geht aber jeweils nur um eines: Ablenkung von echtem Klimaschutz.

ein Gastbeitrag von Chris Lang

Aleatorische Demokratie

Berlin holt sich bei Bürger:innen Rat

Ein Teilnehmer einer Fahrraddemo hat am Rad ein Schild befestigt, auf dem steht im Schema einer Subtraktionsrechnung: Hier minus Auto gleich schön.

Der Berliner Klima-Bürger:innenrat kam heute erstmals zusammen. Hundert per Los ausgewählte Erwachsene sollen bis Ende Juni Empfehlungen erarbeiten, wie Berlin bei Verkehr, Gebäuden und Energie klimafreundlich werden kann. Verbindlich für die Politik sind die Vorschläge nicht.

von Jörg Staude

Gastbeitrag

Emissionshandel mit null Wirkung

Renault Zoe

Für die beiden Elektroautos, die wir als Familie seit Jahren besitzen, können wir jetzt CO2-Emissionszertifikate verkaufen. Deren Klimaschutzwirkung ist allerdings gleich null. Was für eine Geschäftemacherei zum Schaden des Klimas!

ein Gastbeitrag von Hans-Josef Fell

Serie: Erneuerbar mit System

Strom aus Wasserstoff statt aus Erdgas?

Weiße Wasserstoffleitungen mit der Aufschrift "H₂".

Lange galt Erdgas als gute Ergänzung für Solar- und Windkraft. Um schnell energieunabhängig und klimaneutral zu werden, soll nun in Gaskraftwerken künftig Wasserstoff verbrannt werden. So einfach geht das aber nicht. Wie ein Energiesystem ohne die Fossilen aussehen kann – Teil 3.

von Jörg Staude

Dritter Teil des IPCC-Berichts

1,5 Grad erfordern globale CO₂-Neutralität schon Mitte des Jahrhunderts

Kohlekraftwerk mit rauchenden Schornsteinen und dampfenden Kühltürmen vor orangefarbenem Abendhimmel.

Will die Menschheit den Klimawandel noch beherrschen, muss sie etwa zur Mitte des Jahrhunderts weltweit CO2-neutral wirtschaften. Das stellt der heute veröffentlichte dritte Teil des sechsten Sachstandsberichts des Weltklimarats heraus. Der Bericht ist zugleich ein Dokument vielfacher Klima-Ungerechtigkeit.

von Jörg Staude

Report über Finanziers der Klimakrise

Banken finanzieren Kohle, Öl und Gas mit Milliarden

Mehrere Hochhäuser und Wolkenkratzer im leichten Dämmerlicht.

Rund 4,6 Billionen Dollar haben die 60 weltgrößten Banken seit dem Pariser Klimaabkommen in fossile Energieträger gesteckt. Auch zwei deutsche Banken tauchen im neuen "Banking on Climate Chaos"-Bericht von verschiedenen Umweltorganisationen auf.

von Tjade Brinkmann

Inflation und Wirtschaftswachstum

Umwelt so billig wie noch nie

Aufgeworfene Pflastersteine in einer von der Flutkatastrophe betroffenen Stadt

Entgegen dem allgemeinen Eindruck verlieren Umweltsteuern in Deutschland an Bedeutung. Ihr Anteil an der Finanzierung des Staates liegt auf einem historischen Tiefstand, ergibt eine Kurzstudie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft.

von Jörg Staude

Gastbeitrag

Die Klimaschutzlücke der Bundeswehr

Ein Mann in beige-braun-grün geflecktem Tarnanzug läuft schnell über ein Feld, in der Hand hält er eine Pazerfaust und ein Gewehr, auf dem Kopf hat er einen Spezialhelm mit Kamera.

Das Klimaschutzgesetz verpflichtet alle Sektoren zur Treibhausgasminderung – nur für das Militär scheint das nicht zu gelten. Wenn jetzt für die Beschaffung Milliarden ausgegeben werden, fehlt ein Klimavorbehalt wie in den USA.

ein Gastbeitrag von Jochen Luhmann

Wissenschaftsgremium legt ersten Bericht vor

Deutsche Klimapolitik soll "verpönte" Techniken anpacken

Luftaufnahme des Geothermiekraftwerks Hellisheiði auf Island.

Eine Neuausrichtung der Klimapolitik verlangt die Wissenschaftsplattform Klimaschutz in ihrem ersten Jahresgutachten. Das von der Bundesregierung eingesetzte Gremium empfiehlt, eher kurzfristige CO2-Ziele zurückzustellen zugunsten einer langfristigen Klimastrategie – einschließlich bisher "verpönter" Technologien.

von Sandra Kirchner, Jörg Staude

Gastbeitrag

Klimapolitik mit Konstruktionsfehler

Riesige Fläche, die für die Landwirtschaft abgeholzt wurde, am Rand ein Stück-Rest-Regenwald.

Erst spät setzt sich hierzulande wie auch international die Erkenntnis durch, dass in der Klimapolitik eine Doppelstrategie von Dekarbonisierung und Renaturierung notwendig ist. Vor allem beim weltweiten Waldverlust ist der Handlungsdruck enorm. Teil 2 des Gastbeitrages.

ein Gastbeitrag von Udo E. Simonis

Gastbeitrag

Die Re-Naturierung des Planeten

Afrika Benin

Der größte Irrtum des Klimaschutzes ist die Annahme, das Problem ließe sich allein mit technischen Mitteln lösen, ohne Lebensstil-Änderung und ohne Respekt vor der Natur. Klimapolitik auf allen Ebenen sollte naturbasierte Lösungen stärker in den Fokus nehmen. Teil 1 des Gastbeitrages.

ein Gastbeitrag von Udo E. Simonis

klima update° – Folge 64

Straßenblockaden, Greenpeace-Chefin im Auswärtigen Amt, Konzernklimaschummeln

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Klimaaktivist:innen blockieren Straßen in Großstädten. Die Chefin von Greenpeace International wird deutsche Klima-Gesandte. Konzern-Klimaziele sind oft Greenwashing, zeigt eine Untersuchung.

von Susanne Schwarz, Katharina Schipkowski