Eine Schlappe für die Klimabewegung: Die Berliner haben ihr Projekt gestoppt, die Stadt bis 2030 praktisch CO2-frei zu machen – statt erst 2045.
Zwar befürwortete eine knappe Mehrheit der Wähler, die am Klima-Volksentscheid teilnahmen, diesen Schnellkurs zur Klimaneutralität. Doch das nötige Quorum wurde deutlich verfehlt.
Und so verflogen die Hoffnungen der Klimaaktivisten, die Hauptstadt zum Leuchtturm für die Energiewende zu machen, im Abgas von hunderttausenden Auspuffen und Schornsteinen.
Die Klimafreunde haben eigenen Fehler gemacht und die anderer ausgebadet. Die Politik auf 2030 festzunageln, ist zwar plakativ. Doch wenn sogar Wissenschaftler, die der Klimabewegung nicht fernstehen, das für zu ambitioniert halten, schreckt das viele, auch gutmütige Leute ab.
Und wenn dann auch noch in einer von Bild und FDP aufgeheizten Lage abstimmt wird, in der viele Angst haben, die Öl- und Gasheizung abgedreht zu bekommen, schwinden die Chancen weiter.
Was erfolgreiche Klimapolitik braucht
Die hohe Zahl der aktiven Gegner, die nicht nur einfach der Wahlurne fernblieben, sondern bewusst ein "Nein" ankreuzten, erstaunte viele Beobachter.
Erkenntnis daraus: Wer mit Klimapolitik erfolgreich sein will, muss auch erstens überzeugende Lösungen für die dadurch auftretenden sozialen Fragen anbieten, und zweitens mehr Energie dafür aufbringen, um die Propaganda der Klimabremser zu entlarven.
Sonst kann er es auch gleich ganz sein lassen.
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