Die Malediven sind vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht. (Foto: Kingkurt22/​Wikimedia Commons)

Im Pariser Klimaabkommen hat sich die internationale Staatengemeinschaft darauf geeinigt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst auf 1,5 Grad, zu begrenzen. Doch ist das überhaupt noch möglich?

Klimaziele und Kipppunkte

"Eine Stabilisierung der Kippelemente wäre noch möglich"

Ein Arbeiter montiert Metallgestelle für einen Solarpark im US-Bundesstaat Oregon.

Das 1,5-Grad-Limit bei der Erderwärmung ist in großer Gefahr, doch stattdessen lieber zwei Grad anzupeilen, wäre ein Fehler, sagt der Klimaforscher Nico Wunderling. Hoffnung machen ihm "positive Kipppunkte".

Interview: Joachim Wille

Graßls Woche

Über Land schon über 1,5 Grad, ungerechte Landwirtschaft und Abholzung mit globalen Folgen

Kalenderwoche 7: Wird weiterhin der Amazonas-Regenwald zerstört und der Klimaschutz aufgeschoben, kann ein regionaler Kipppunkt globale Folgen haben, warnt Hartmut Graßl, Physiker und Meteorologe und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. In der Pflicht stehen auch von der Abholzung profitierende Länder wie Deutschland.

Globale Erwärmung

1,5 Grad sind nicht das Ende

Hier ist eine 3-D-Visualiserung der Kohlendioxidströme in der Atmosphäre zu sehen

Die um 1,5 Grad erhöhte Temperatur des Planeten ist ein Warnsignal – und ein Ansporn, weiter für den Klimaschutz und die Energiewende zu kämpfen.

ein Kommentar von Joachim Wille

1,5 Grad und negative Emissionen

Netto null Emissionen werden nicht reichen

Bauernprotest mit Traktoren, an einem Traktor steht: Sie säen nicht, sie ernten nicht, aber sie wissen alles besser.

Die Klimaerwärmung wird wahrscheinlich das 1,5-Grad-Limit reißen. Durch die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre ließe sich die Temperatur anschließend wieder absenken. Doch was physikalisch machbar ist, könnte politisch unmöglich sein.

von Christian Mihatsch

EU-Copernicus-Bilanz

Erde an der 1,5‑Grad-Grenze

Die Erde aus dem All gesehen.

Nun ist es offiziell: 2023 war das wärmste Jahr auf dem Globus seit Beginn der Aufzeichnungen – und vermutlich seit 100.000 Jahren. Das 1,5-Grad-Ziel könnte schon Mitte des Jahrzehnts gerissen werden.

von Joachim Wille

Der gute Wille

Ganz einfach ab 2024

Die Weltkarte zeigt, dass im Juli 2023 besonders Regionen in Nordafrika, dem nördlichen Nordamerika und dem westlichen Südamerika, aber auch in Kalifornien und Japan deutlich heißer als üblich waren.

2023 war das heißeste Jahr auf dem Globus seit Beginn der Industrialisierung. So what?

eine Kolumne von Joachim Wille

Klimagipfel-Resultat von Dubai

"Wir drehen uns im Kreis"

Vor leicht bewölktem Sommerhimmel eine blau-gelbe Achterbahn mit dem Schriftzug: Turbo.

Nur mit Appellen und dem kleinsten gemeinsamen Nenner kommt die Welt beim Klimaschutz nicht voran, sagt Mojib Latif. Der Kieler Klimaforscher über die Ergebnisse des Dubai-Gipfels.

Interview: Joachim Wille

Graßls Woche

Unaufhaltsame Eisschmelze, Schwefel-Illusionen und der Klima-Wachhund

Kalenderwoche 49: Große Emittenten wie Russland, die USA oder auch die Emirate unterschätzen ihre Klima-Emissionen stark, sagt Hartmut Graßl, Physiker und Meteorologe und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Für offizielle Emissionsberichte sollten deshalb die neuesten Messmethoden vorgeschrieben werden.

Global Carbon Project

Ein nur kleiner Overshoot über 1,5 Grad wird unwahrscheinlicher

Mensch geht auf angerosteter Pipeline schnurgeradeaus über Sumpflandschaft.

Die weltweiten CO2-Emissionen steigen weiter und die Trendwende lässt auf sich warten. Das zeigt der heute veröffentlichte Bericht zum "Global Carbon Budget 2023". Damit wird das Pariser 1,5-Grad-Limit wohl mehr als nur geringfügig überzogen.

von Jörg Staude

Vor der COP 28

"Wir brauchen eine Notbremsung"

Blick durch die Windschutzscheibe eines Pkw auf eine rote Ampel

Klimaforscher Niklas Höhne über den Unterschied zwischen Zwei-Grad- und Vier-Grad-Welt, die Lehren aus Corona und den wichtigsten Punkt beim Klimagipfel in Dubai.

Interview: Joachim Wille

Globale Erwärmung

Superheißes Rekordjahr

Ein Mann und zwei Kinder gehen einen Steinweg entlang, zum Schutz vor der Sonne haben sie Regenschirme aufgespannt. Eine Aufnahme aus Apulien in Süditalien.

Die Temperaturen der letzten zwölf Monate waren laut einer neuen Analyse im Schnitt mehr als 1,3 Grad höher als vor der Industrialisierung. Damit ist ein neuer Rekord gebrochen. Die Forscher:innen sprechen auch über Verantwortlichkeiten.

von Leonie Vogelsang

Treibhauspost

1,5 Grad, wir müssen reden!

Grafik: Die Erdkugel treibt als Flaschenpost im Meer und wird von roten Sonnenstrahlen aufgeheizt

Durch das Überschreiten der 1,5-Grad-Grenze entsteht ein gefährliches Vakuum in der Klimadebatte. Was jetzt passieren muss, damit Klimaschutz-Bremser ihre Chance erst gar nicht wittern.

eine Kolumne von Julien Gupta

Graßls Woche

Ökosysteme an der Grenze, Kreislauf gegen Rohstoffkriege und E‑Fuels für Liebhaber

Kalenderwoche 40: Mehr Wiederverwertung von Rohstoffen kann die Wahrscheinlichkeit bewaffneter Konflikte vermindern, sagt Hartmut Graßl, Physiker und Meteorologe und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Ohne Kreislaufwirtschaft drohten Rohstoffkriege wie um Erdöl künftig auch bei Metallen.

klima update° – Folge 148

Klimaklage gegen 32 Staaten, mehr Extremwetter, 1,5‑Grad-Ziel noch erreichbar

klima update° – Podcast

Sechs junge Menschen verklagen 32 Staaten wegen zögerlichem Klimaschutz beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Fachleute fordern bessere Extremwettervorsorge in Deutschland. Mit mehr Tempo bei der Energiewende ist das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, sagt die Internationale Energieagentur.

von Sandra Kirchner, Katharina Schipkowski

Forscher wollen neues Klimaziel

"Mit 1,5 Grad gehen wir hohe Risiken ein"

Visualisierung des Golfstroms

Das globale Erwärmungslimit von 1,5 auf 1,0 Grad abzusenken, fordert eine internationale Expertengruppe. Der Meteorologe und ZDF-Moderator Özden Terli erklärt, warum er an der Initiative mitwirkt und warum 1,5 Grad keine sichere Grenze für das Weltklima sind.

Interview: Jörg Staude

Hitze, Dürren, Waldbrände

Kanada in Flammen – und was macht Deutschland?

Abgebrannter Wald in bergiger Landschaft, einzelne Bäume brennen noch.

Verheerende Waldbrände in Kanada und an vielen Orten der Welt, auch in Europa. Das 1,5‑Grad-Limit könnte schon in diesem Jahr erstmals gerissen werden. Warum tut die Bundesregierung so, als hätte Klimaschutz noch Zeit?

ein Gastbeitrag von Franz Alt

"Nature"-Studie

Der Norden hat 170 Billionen Dollar Klimaschulden

Frauen in roten und gelben Saris und einige Kinder an einer Wasserstelle, der gefüllte Eimer wird gerade hochgezogen, Blechgefäße stehen bereit.

Wie lassen sich das 1,5‑Grad-Ziel und globale Klimagerechtigkeit gleichzeitig erreichen? Laut einer Studie zweier britischer Ökonomen müssten die reichen Industriestaaten dafür Ausgleichszahlungen in Billionenhöhe leisten.

von Joachim Wille

Neue Datenplattform

Erderwärmung beschleunigt sich

Beleuchtete große Erdölraffinerie am frühen Morgen, im Hintergrund Berge.

Das Restbudget für das 1,5-Grad-Limit ist laut einer Studie kleiner als bisher gedacht. Der Leitautor spricht von einem "Weckruf" und mahnt härtere Anstrengungen zur Vermeidung von Treibhausgasen an.

von Joachim Wille

G7-Gipfel in Hiroshima

G7 mit zu vielen "Aber" beim Klimaschutz

Eine rote, halb geöffnete, nassgeregnete Tür.

Für die G7-Staaten bleibt Klimaschutz eine "Ja, aber"-Sache. In der Abschlusserklärung unterstützen sie den Ausbau der Erneuerbaren, lassen die Tür für fossile Investitionen aber weit offen.

ein Kommentar von Verena Kern

WMO-Bericht

Ein Zehntelgrad ist nicht egal

Ein von blau über gelb und rot bis schwarz eingefärbter Globus zeigt mehrere Hitzewellen.

Die nächsten Jahre werden neue Hitzerekorde bringen, sagt die Weltwetterorganisation voraus. Das liegt am El Niño, aber vor allem am verschleppten Klimaschutz. Mit Zwei-Drittel-Wahrscheinlichkeit wird das 1,5‑Grad-Limit in den nächsten fünf Jahren erstmals gerissen.

von Sandra Kirchner