In Mannheim entsteht Deutschlands größte Wärmepumpe, die Flusswasser nutzen wird. Viele andere Städte planen Großwärmepumpen-Projekte. Am Ende wird es auf die Betriebskosten ankommen.
Koalition im Fusions-Traum, Stadtwerke in der Gasfalle und Klimaschutz als Wohlstandsprogramm
Kalenderwoche 40: Klimaschutz darf nicht zum Luxusgut werden, wer wenig verdient, braucht gezielte Unterstützung, sagt Claudia Kemfert, Energieökonomin und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Nur eine sozial gerechte Energiewende werde weiterhin breite Zustimmung erhalten.
Die kommunalen Versorger haben kein Interesse, künstlich den Verbrauch von Gas zu verlängern, betont VKU-Chef Liebing anlässlich des Stadtwerkekongresses in Mainz. Zugleich findet der Spitzenverband die schnelle Ausschreibung neuer Gaskraftwerke für gesicherte Leistung nötig.
Mit dem Wasser kommt der Klimaschutz dahergeschwommen
In Zeiten klimawandelverstärkter Hitze macht sich eine Initiative zum Wasserspeichern und Abkühlen gut, dachte das Bundesumweltministerium. Die Projekte in Stadt, Land und Wald erzählen aber auch einiges über den heutigen Stellenwert des Klimaschutzes.
In den vergangenen Jahren sind schon viele große Solarthermie-Anlagen für Wärmenetze gebaut worden. Damit diese Technik einen spürbaren Beitrag zur Dekarbonisierung der Fernwärme leisten kann, müsste der Ausbau deutlich beschleunigt werden.
"Die wachsende Stadt soll sich an vorhandene Stadtteile anschmiegen"
Mit klimagerechter Bauleitplanung will Münster für einen schonenden Umgang mit Boden sorgen und den Zwängen steigender Bodenpreise begegnen, erklärt Christopher Festersen, Leiter des Stadtplanungsamtes. Dass Münster Einfamilienhäuser verbiete, sei nie mehr als eine Legende gewesen.
Hitze und Starkregen setzen deutschen Städten immer mehr zu. Bei der Klimaanpassung rückt die "blau-grüne Infrastruktur" in den Fokus der Stadtplanung – mit Baumrigolen, grünen Fassaden und intelligenten Rasenmähern.
Extreme Hitzebelastung für mehr als zwölf Millionen Stadtbewohner
Angesichts steigender Hitzebetroffenheit in den Städten fordert die Deutsche Umwelthilfe verbindliche gesetzliche Vorgaben für Grünanteile. Die Organisation stellte einen neuen Hitzecheck für 190 deutsche Städte vor.
Unsere Städte müssen umgebaut werden, sagt der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner. Es geht um kühlende Bäume, Parks und Wasserflächen, aber auch um klimagerechtes Bauen, Wohnen, Heizen und Fortbewegen.
Wie sich Klimaschutz finanzieren ließe, Städte zwischen Wetterextremen, Carsharing mit Wachstum
Im Finanzpaket der kommenden Regierung bleibt Klimaschutz außen vor, das müsste nicht so sein. Viele Städte sind nicht auf akut drohende Extremwetter vorbereitet. Carsharing wächst, doch die Zahl privater Autos sinkt nicht.
Ein freiwilliger Autofreiheitsrabatt im Mietvertrag kann ein Beitrag für mehr Lebensqualität und verträgliche Mobilität in Städten sein. Voraussetzung ist, dass die nicht mehr benötigten Parkplätze anders genutzt werden dürfen.
2021 präsentierte die EU-Kommission ihre aktualisierte Strategie zur Anpassung an den Klimawandel. Während viele Kommunen in Europa noch weit davon entfernt sind, diese Vision umzusetzen, gibt es auch Städte, in denen der Wandel bereits Realität ist.
von Carlotta Terhorst,Sara Pinho, Georgiana Anghel
Die Klimakrise ist da – viele Städte sind unvorbereitet
Während Europa immer mehr Starkregenereignisse, Dürren und Hitzewellen erlebt, wird deutlich, dass die meisten Städte nicht vorbereitet sind. Wir sind uns der Klimarisiken auf unserem Kontinent nur wenig bewusst.
von Carlotta Terhorst,Georgiana Anghel, Sara Pinho
Das private Auto ist ein fast 50-millionenfaches Problem, oft ein großer Dienstwagen, meist ein Verbrenner für Männer. Weniger wäre besser – gesellschaftlich, politisch, für die Menschen und die Umwelt. Wie kann sich die Autogesellschaft das Auto abgewöhnen?
Eine Umfrage unter Deutschlands größten Stadtwerken zeigt: Viele setzen zu sehr auf klimaschädliche Energie. Das gefährdet städtische Schwimmbäder, Jugendzentren und ÖPNV-Angebote – und wird die Kundinnen und Kunden sehr viel Geld kosten.
Fehlende personelle und finanzielle Ressourcen sind für Kommunen die größten Hürden bei der Klimaanpassung, bilanziert ISOE-Forscher Thomas Friedrich eine repräsentative Umfrage. Häufigste kommunale Maßnahme ist derzeit noch die Bewässerung öffentlicher Grünflächen.
Zwei Jahre energiepolitischen Stillstand befürchtet der Verband kommunaler Unternehmen vor dem heute beginnenden Stadtwerke-Kongress in Hannover. Der Verbandschef kritisiert den Haushaltsentwurf 2025 der Ampel als "Griff in die Klimakasse".
In deutschen Städten fehlt es nicht an Parkplätzen. Eher ist das Problem: Viele Parkplätze sind nicht öffentlich und nur zeitweise und selektiv zugänglich. Das sollte die kommunale Politik ändern, meint der Thinktank Agora Verkehrswende.
Beim "Tegelwippen" wandeln Niederländer:innen jedes Jahr viele gepflasterte Flächen in Blumenbeete und Stadtgrün um. Kann Deutschland von der Aktion lernen?
Die "Stadt der kurzen Wege" ist wünschenswert, aber unrealistisch
Die Forschung fordert, intelligente Mobilitätskonzepte in die Stadtplanung zu integrieren. Doch die gesellschaftliche Differenzierung führt weiterhin zur Ausbreitung der Siedlungsflächen. Die "Stadt der kurzen Wege" gibt es vor allem für die ohnehin Privilegierten.