Vor der COP 24

Polen will ein bisschen weg von der Kohle

Hier ist das polnische Braunkohlekraftwerk Bełchatów zu sehen. Es stößt in Europa am meisten CO2 aus.

Polen will die Windenergie ausbauen, um unabhängiger von der Kohle zu werden. Doch die Schwerpunkte, die das Land auf der Klimakonferenz in Katowice setzen will, lassen erahnen, dass es der Regierung nicht allzu ernst ist mit der Energiewende.

von Friederike Meier

Müllers Woche

Hambacher "Latschdemo", Kohle-Polarisierung und das rot-grüne Projekt

Michael Müller

Kalenderwoche 44: Die Demonstrationen für den Kohleausstieg am Hambacher Forst zeigen einen Aufbruch für mehr Klimaschutz – beim Strukturwandel müssen wir aber eine sozial-ökologische Transformation einleiten und alle Gruppen in den Kohleregionen zusammenführen, sagt Michael Müller, SPD-Vordenker und Mitherausgeber von Klimareporter°. Er plädiert weiter für ein rot-grünes Projekt.

Strukturwandel

Kohlekommission will Kündigungen nicht ausschließen

Tagebau Hambach und der noch verbliebene Wald.

Eine Woche nach der jüngsten Sitzung der Strukturwandelkommission ist der offizielle Zwischenbericht fertig. Vorgeschlagen wird ein "Sofortprogramm" für die Kohlereviere von 1,5 Milliarden Euro. Betriebsbedingte Kündigungen der Bergleute sollen vermieden werden, sind aber nicht ausgeschlossen.

von Jörg Staude

Mühlhaus' Woche

Bayern ohne Sektkorken, Plan B für die Kohle und die Abbiegung in die Zukunft

Kalenderwoche 43: Beim Kohleausstieg greift das klassische Gut gegen Böse, Alt gegen Neu nicht mehr, sagt Jens Mühlhaus, Vorstand beim Ökostrom-Anbieter Green City und Mitherausgeber von Klimareporter°. Die Mitarbeiter in beiden Lagern – fossil und erneuerbar – brauchen Planungssicherheit und Strategien, die für alle funktionieren.

Aktionswochenende gegen Kohle

Ende Gelände besetzt Hambachbahn

Aktivisten besetzen Hambachbahn

Die Klimaaktivisten von "Ende Gelände" wollen an diesem Wochenende den Hambacher Tagebau mit Blockaden lahmlegen. Tausende Demonstranten sind unterwegs. Inzwischen wurden ein Bagger und die Hambachbahn besetzt, die Autobahn A4 wurde stundenlang gesperrt. Eine Reportage in Fortsetzungen.

von Linda Gerner

Braunkohlereviere

Kohlekommission einigt sich auf Zwischenbericht

Hier ist der Braunkohletagebau Garzweiler in NRW zu sehen, im Hintergrund Windräder

Die Kohlekommission hat einen Zwischenbericht mit Empfehlungen zum Strukturwandel verabschiedet. Ein Entwurf schlägt den Umzug von Behörden in die heutigen Kohleregionen vor, vor allem aber bessere Verkehrs- und Mobilfunknetze – und hohe Fördergelder vom Bund.

von Susanne Schwarz

Kommentar

Gutes Klima, gute Arbeit

Demonstrierende Gewerkschafter gehen auf einer Straße an demonstrierenden Umweltschützern vorbei.

Die Politik darf die Kumpel und Kraftwerksmitarbeiter nicht im Stich lassen. Aber es ist überfällig, dass die Gewerkschaften eine konstruktive Rolle beim Kohleausstieg einnehmen. Denn die Energiewende bringt bundesweit viel mehr Arbeitsplätze, als in der Kohle verlorengehen.

ein Kommentar von Joachim Wille

Rheinisches Revier

Beschäftigte gegen schnellen Kohleausstieg

Mitglieder der Gewerkschaften Verdi und IG BCE demonstrieren gegen die "chaotische Energiepolitik"

Über 20.000 Gewerkschaftsmitglieder demonstrieren am Morgen anlässlich des Treffens der Kohlekommission im Rheinland für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze in der Braunkohle.

von Susanne Götze, Friederike Meier

Kohleausstieg

Was 1,5 Grad bedeutet

Kraftwerk Boxberg

Um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens einzuhalten, müsste Deutschland bis 2030 aus der Kohleverstromung aussteigen und 16.000 Megawatt an Kraftwerksleistung stilllegen. Das hat erstmals der Thinktank Climate Analytics ausgerechnet.

von Verena Kern

Konzept für Rheinisches Revier

Nachhaltig von der Kohle weg

Zwei stählerne Kohle-Fördertürme stehen vor Fabrikgebäuden aus Backstein.

Gutes Leben und gute Arbeit im Rheinischen Braunkohlerevier fordert ein heute vorgelegtes Konzept des "Koordinierungs­kreises Strukturwandel" – bevor am Mittwoch die Kohlekommission in der Region tagt. Auch hier wollen wieder tausende Bergleute gegen einen schnellen Kohleausstieg protestieren.

von Jörg Staude

Milliardenhilfen im Blick

Ost-Kohleländer warnen vor Ausstieg

Schaufelradbagger im Braunkohletagebau Welzow bei Cottbus.  Jens Seifert/​Wikimedia Commons  Ein riesiges Schaufelrad baggert Abraum ab, klein daneben zwei Bergarbeiter.

Noch einmal präsentieren die Ministerpräsidenten der drei östlichen Braunkohleländer ihre bekannten Forderungen zum Kohleausstieg und warnen vor einem schnellen Aus für den fossilen Brennstoff. Unterstützung kommt vom Industrieverband BDI, Kritik von den Grünen.

von Jörg Staude

Hambacher Forst

Der Widerstand hat gerade erst begonnen

Zwei Menschen mit Plakaten auf dem Weg zur Demonstration am Hambacher Forst.

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat die Polizeihundertschaften aus dem Hambacher Forst abgezogen. Doch das bedeutet nicht, dass Klimaaktivisten nicht mehr in den Wald und in den Tagebau gehen: Sie wollen weiter dort Verantwortung übernehmen, wo die Politik versagt.

ein Gastbeitrag von Kathrin Henneberger

Klagen für den Umweltschutz

"Ein Fall für die Gerichte"

Straßenschild zum Richtungswechsel

Falls die Bundesregierung keine vernünftigen Maßnahmen für den Kohleausstieg beschließt, ist das ein Fall für die Gerichte, sagt Hermann Ott von der gemeinnützigen Umweltrechtsorganisation Client Earth. Ein Gespräch über neue juristische Strategien gegen Umweltsünder und eine handlungsunwillige große Koalition.

Interview: Joachim Wille

G7-Vergleich

Deutschland – Vorletzter beim Kohleausstieg

Kerzen

Deutschland belegt unter den G7-Staaten beim Kohleausstieg den vorletzten Platz – noch hinter den USA. Das gefährdet nicht nur die internationale Reputation der Bundesrepublik, sondern auch ihre wirtschaftliche Zukunft und die europäischen Klimaziele.

ein Gastbeitrag von Alexander Reitzenstein, Felix Heilmann

ARD-Umfrage

Mehrheit der Deutschen für mehr Klimaschutz

Das Bild zeigt einen Aktivisten der Divestment Bewegung mit Schuhen, die "Fossil free"-Aufkleber unter den Sohlen haben.

Den Bundesbürgern ist beim Thema Kohle der Klimaschutz wichtiger als Versorgungssicherheit, Arbeitsplätze oder der Strompreis. Von der Regierung wünschen sie sich mehr Engagement im Klimaschutz. Derweil plant die Kohlekommission, vom Kohleausstieg betroffene Regionen noch in dieser Legislaturperiode mit 1,5 Milliarden Euro zu unterstützen.

von Friederike Meier

Grünen-Fraktionschef Hofreiter im Interview

"Unsere Themen haben wieder Konjunktur"

Menschenmassen hinter Transparent "There are no jobs on a dead planet"

Seit der Bundestagswahl im vergangenen Jahr sind sie die kleinste Fraktion, jetzt steigen die Umfragewerte der Grünen rapide. Fraktionschef Anton Hofreiter sieht Deutschland an einem gesellschaftlichen Kipppunkt bei ökologischen Fragen wie dem Kohleausstieg. 

Interview: Susanne Schwarz

Bürger protestieren gegen Kohlepolitik

RWE verliert – die Demokratie gewinnt

Menschen demonstrieren mit Schildern "Wir wollen 100 Prozent erneuerbare Energie" und "Für unsere Kinder und deren Kinder"

Wyhl, Wackersdorf, Kalkar, Hambacher Forst: Es ist ein einziger Siegeszug von aufgewachten und aufgeweckten Bürgerinnen und Bürgern gegen eine selbstherrliche, dumme, vergangenheitsversessene und zukunftsvergessene sowie konzernabhängige Politik.

ein Gastbeitrag von Franz Alt

Enteignungen für Tagebaue leicht gemacht

Das Recht ist pro Kohle

großes, gelbes Warnkreuz aus Holz in einem gepflegten Garten, ringsum dörfliche Backsteinhäuser

Die Entschädigungsforderungen der Kohlelobby stellen den Rechtsstaat auf den Kopf. Denn nur für zwingende Gemeinwohl-Interessen dürfen Tagebaubetreiber eigentlich Grundabtretungen durchsetzen. Doch noch immer sind Wälder und Dörfer vom Bagger bedroht – obwohl das öffentliche Interesse längst den Kohleausstieg verlangt. Damit muss Schluss sein.

ein Gastbeitrag von Hannelore Wodtke und René Schuster

Kohle-Studie von DIW und Wuppertal-Institut

Wenn man den Ausstieg auf die lange Bank schiebt

Symbol für Strukturwandel: Schacht der Zeche Zollverein

In der Kohlekommission soll es vor allem um den Strukturwandel gehen, fordert die Politik, warnt aber unablässig vor hohen Kosten und zieht die Bremse an. Dieses Herangehen stellte sich schon in der Vergangenheit als falsch heraus, wie ein neuer "Kohlereader" zeigt. Tatsächlich übersteigt der Nutzen des Kohleausstiegs die Kosten deutlich.

von Sandra Kirchner

Weltgrößte Kohlekraftwerksbauer

Pläne für ein Drittel mehr Kohlestrom

Kohlekraftwerk in China

Rund 1.400 neue Kohlekraftwerke befinden sich weltweit in Planung. Viele der verantwortlichen Unternehmen sitzen in China, aber auch deutsche Konzerne mischen mit.

von Susanne Schwarz