Das Bild zeigt einen Aktivisten der Divestment Bewegung mit Schuhen, die
Klimaaktivisten in Göttingen protestieren für den Kohleausstieg und für Divestment. (Foto: Fossil Free Göttingen/350.org​/​Flickr)

Den meisten Deutschen ist beim Thema Kohle der Klimaschutz am wichtigsten. Laut einer Umfrage für die ARD unter 1.000 repräsentativ ausgewählten Bundesbürgern sehen 84 Prozent den Klimaschutz an erster Stelle, wenn es um die Zukunft der Kohle geht.

An zweiter Stelle steht für die Bürger die Versorgungssicherheit (48 Prozent), gefolgt vom Erhalt der Arbeitsplätze (47 Prozent). Der Strompreis hingegen hat für die Deutschen die geringste Priorität – nur 16 Prozent halten ihn für am wichtigsten. Die Befragten hatten diese vier Antwortmöglichkeiten zur Verfügung.

Drei von vier der Befragten wollen außerdem, dass sich die Bundesregierung stärker für den Klimaschutz einsetzt. 22 Prozent sind der Meinung, dass die Regierung schon genug tut – nur drei Prozent finden, sie tue zu viel.

Lisa Badum, klimapolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, bezeichnete die Umfrageergebnisse als "gute Nachrichten". Die Bevölkerung glaube der Kohlelobby nicht mehr, dass ein Kohleausstieg die Versorgungssicherheit gefährde. Die Herausforderungen des Strukturwandels seien zwar komplex, aber lösbar.

"Deswegen braucht es endlich mehr Anstrengungen in der Kohlekommission, den Wandel vorausschauend zu planen und neue klimafreundliche Jobperspektiven für die Regionen auf den Weg zu bringen", so Badum.

Immerhin, was die Arbeitsplätze angeht, scheint die Kohlekommission zumindest schon einen Plan zu haben. Laut einem Entwurf der Kommission, über den heute die Süddeutsche Zeitung berichtet, sollen die betroffenen Braunkohlegebiete etwa bei Infrastrukturprojekten sowie bei der Ansiedlung von Forschungsstandorten bevorzugt werden.

Für die Beschäftigten sieht die Kommission dem Entwurf zufolge auch umfangreiche Weiterbildungsmöglichkeiten vor. Neuansiedlungen von Industrie und Unternehmen sollen erleichtert werden. Die Regionen sollten zu "Innovationsregionen werden, die neue Wege beschreiten", heißt in dem Entwurfspapier.

Außerdem sollen Medienberichten zufolge die Regionen schon in dieser Legislaturperiode insgesamt 1,5 Milliarden Euro für ein Sofortprogramm erhalten.

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