Klimawissenschaftler erläutern IPCC-Bericht

Die Dringlichkeit ist gestiegen, bis 2030 etwas zu tun

Ein voller Bus mit der Aufschrift Weiter-so-Tours fährt über eine Klippe, daneben ein Schild: Stopp! Klimawandel! Der Busfahrer sagt: Keine Panik! Bis wir aufschlagen, haben wir noch jede Menge Zeit, eine andere Lösung zu suchen.

Auch wenn die Menschheit es noch in der Hand hat, die Erderwärmung zu stoppen: Das Zeitfenster dafür schließt sich rapide und einige Entwicklungen sind schon nicht mehr rückgängig zu machen. Davor warnen Klimaforscher anlässlich der heutigen Veröffentlichung des abschließenden Syntheseberichts des Weltklimarats IPCC.

von Jörg Staude

Ernährung

Wir fressen das Klima

Leerer Gang zwischen vollen Regalreihen in einem Supermarkt.

Der weltweite Nahrungsverbrauch könnte bis 2100 zu einem Grad zusätzlicher Erwärmung führen und damit im Alleingang nicht nur die 1,5-Grad-, sondern auch Zwei-Grad-Marke reißen. Das zeigt eine neue Studie. Aber es gibt diverse Maßnahmen, mit denen sich die Emissionen senken lassen.

von David Zauner

Rezension/Gastbeitrag

Für eine Politik der großen Schritte

Frauen bei einer Protestdemonstration, eine junge Frau mit Megafon schaut zur Seite in die Kamera.

50 Jahre nach seinem Buch "Die Grenzen des Wachstums" stellt der Club of Rome fest: Die Gefahr des globalen Zusammenbruchs konnte nicht in der öffentlichen Debatte verankert werden. Das neue Buch "Earth for All" soll das nun ändern.

ein Gastbeitrag von Udo E. Simonis

Klimakosten-Studie

Klimaschäden bis zu 900 Milliarden Euro

Zwei neue Einfamilienhäuser mit Solardach und je zwei Garagen, davor steht jeweils ein Elektroauto, das gerade aufgeladen wird.

Der Klimawandel könnte in Deutschland Schäden von über 30 Milliarden Euro pro Jahr verursachen, ergibt eine jetzt veröffentlichte Studie. Die gesellschaftlichen Verluste lassen sich durch eine vorbeugende Klimapolitik und rechtzeitige Anpassung an höhere Temperaturen aber verringern.

von Hannes Koch

Biodiversität

Erwarten uns leere Tropenmeere?

Unterwasseraufnahme eines Fischschwarms im blauen Pazifik.

Große Meeresabschnitte in den Tropen könnten in Zukunft für zahlreiche Fischarten unbewohnbar werden, zeigt eine neue Studie. Viele der Arten flüchten in kältere Regionen, mit gravierenden ökologischen Folgen. Klimawandel, Verschmutzung und Überfischung bringen marine Ökosysteme an ihre Grenzen.

von David Zauner

Folgen der globalen Erwärmung

Ein Land ohne Frühling

Rotbrauner, durch Trockenheit rissiger Boden, in dem eine einzelne kleine grüne Pflanze wächst.

Indien erlebte schon Mitte Februar seine erste Hitzewelle mit bis zu 40 Grad. Eine weitere Verschärfung durch das Klimaphänomen El Niño droht. Schon das kommende Jahr könnte laut einer Studie erstmals die 1,5-Grad-Schwelle knacken.

von Joachim Wille

Digitale Mobilität – das Antiblockiersystem

Bringt ein Initialfunke die Mobilitätswende?

Auf einer kopfsteingepflasterten Fläche wurden Hochbeete angelegt, Biertische und Bänke sowie ein Lastenrad stehen darauf, auf einer kleinen Rasenfläche sitzen einige Menschen und beraten.

Realexperimente sind in Stadtplanungspolitik und Mobilitätsforschung in Mode gekommen. Doch welchen Beitrag können sie zur nachhaltigen und sozial gerechten Verkehrswende liefern? Eine neue Studie zeigt, woran es bei der Arbeit mit den Reallaboren hapert.

ein Gastbeitrag von Julian Horn

Indoor-Farming

Cannabis-Anbau vertikalisiert die Landwirtschaft

In einer Halle stehen zwei Arbeiterinnen in leichter Schutzkleidung vor einer Reihe großer weißer Kisten, in denen grüne Cannabis-Pflanzen wachsen.

Hersteller von Systemen zur Hightech-Produktion von Lebensmitteln in Gebäuden setzen auf Cannabis, weil dort der Preis nicht so wichtig ist. So können die Start-ups wachsen und die Kosten senken. Das "Vertical Farming" soll die Umwelt- und Klimabelastung minimieren.

von Christian Mihatsch

Der gute Wille

An der Kohle hängt alles

Drohnenaufnahme eines Industriebetriebs in der Draufsicht.

Der Kohleausstieg läuft schon, denken viele. Das ist aber falsch, denn bei Kohle geht es nicht nur um Strom, sondern auch um Stahl, Zement und Chemie. Und da ist die Welt noch lange nicht so weit.

eine Kolumne von Joachim Wille

Jobrad statt Dienstwagen

"Umparken im Kopf" in den Betrieben

Zahlreiche große, schwarze Autos auf dem Parkplatz am Flughafen Niederrhein in der Abenddämmerung.

Unternehmen sind entscheidend für die Verkehrswende, so eine Analyse von Öko-Institut und Agora Verkehrswende. Damit Pendler- und Dienstfahrten klimafreundlich werden oder ganz entfallen, fehlt aber die politische Rahmensetzung.

von Joachim Wille

Südpolarmeer

Das Ende des antarktischen Meereises beginnt

Ein Schiff fährt auf dem Südlichen Ozean zwischen sehr vereinzelten kleinen Eisschollen.

Nie schrumpfte das Meereis in der Antarktis so stark wie dieses Jahr. Eine folgenschwere Trendwende. Lange rätselten Wissenschaftler:innen über die stabile oder sogar wachsende Eisbedeckung des Südlichen Ozeans.

von David Zauner

Graßls Woche

Modewort Klimaneutralität, Retter der fossilen Lobby und das Gerede vom Alarmismus

Kalenderwoche 6: Die Wissenschaft hat die Bedrohung des Weltklimas bislang eher unterschätzt, betont Hartmut Graßl, Physiker und Meteorologe und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Wissenschaftler des Max-Plancks-Instituts für Meteorologie haben für ihn jetzt eine neue Ära der Klimamodellierung eröffnet.

klima update° – Folge 115

Kühlender Staub, Zunahme resistenter Bakterien und Viren, Klimawirkung des Deutschlandtickets

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Feinstaub und Wüstenstaub haben die globale Erwärmung bisher um ein Drittel verringert. Die UN-Umweltbehörde fordert, die Gesundheit von Menschen und Erde in einem integrierten Ansatz zu betrachten. Das 49-Euro-Ticket wird nicht allzu viel für das Klima bringen.

von Sandra Kirchner, Katharina Schipkowski

Studie zur Klimaneutralität 2045

Mit Suffizienz zu weniger Windkraft

Vier mittelgroße Windkraftanlagen auf einem Acker in ebener Landschaft, ganz im Hintergrund ein weiterer Windpark.

Bei der Klimaneutralität kümmert sich Deutschland zu wenig um die Suffizienz, kritisiert eine Studie des Akademie-Projekts "Energiesysteme der Zukunft". Ohne eine reale Senkung des Energiebedarfs gerate das 1,5-Grad-Ziel außer Reichweite.

von Jörg Staude

Umlage für Ökosystemleistungen

Ein EEG für den Acker

Ein Blühstreifen in der Landschaft

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz ist Vorbild für ein Modell, mit dem mehr Naturschutz in der Landwirtschaft finanziert werden könnte. Ein Forschungsteam hat es entwickelt, um die ökologisch verarmten Agrarflächen zukunftsfähig zu machen. Das würde auch dem Klima helfen.

von Joachim Wille

KI-Studie

Erderwärmung knackt zwei Grad schon Mitte des Jahrhunderts

Ein digitales Netz liegt über der Erde

Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Grad Erderwärmung schon Mitte des Jahrhunderts erreicht sind, liegt laut einer neuen Studie bei 50 Prozent. Innerhalb der nächsten zehn Jahre wird das 1,5-Grad-Limit gerissen. Die Autor:innen nutzten für die Vorhersage künstliche Intelligenz.

von David Zauner

klima update° – Folge 114

1,5 Grad nicht realistisch, klimaneutrales Fliegen, Industrieplan der EU

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Das 1,5-Grad-Ziel ist laut einer Studie nicht zu schaffen, weil es an gesellschaftlicher Dynamik mangelt. Statt über Klimagerechtigkeit bei Fernreisen wird über fliegende Klimaaktivist:innen debattiert. Die EU legt einen groben Plan für grüne Industrien vor.

von Sandra Kirchner, Susanne Schwarz

Kommentar

Alarmismus, Klima und Markus Lanz

Graffiti mit schreiender Person

Klima-Alarmismus – ein alter und hartnäckiger Vorwurf. Was steckt dahinter und was ist die ideale Klima-Kommunikation? Ein Klimaforscher und ein Sozialpsychologe geben Antworten.

ein Kommentar von David Zauner

Kommentar

Nun doch ein Tempolimit

Autobahn-Leitplanke, neben der ein Verkehrsschild die Höchstgeschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde anzeigt.

Das Umweltbundesamt hat neue Zahlen ermittelt. Danach wird durch Tempo 120 deutlich mehr CO2 eingespart als bisher gedacht. Verkehrsminister Wissing muss umdenken.

ein Kommentar von Joachim Wille

Wirkung des EU-Emissionshandels

"Ordnungsrechtlich kommt der Kohleausstieg später als marktgetrieben"

An der Emissionshandelsbörse in Leipzig sitzt ein Mann am Computer und spricht in einen Telefonhörer.

Der steigende CO2-Preis wird in Deutschland sehr viel früher einen Kohleausstieg bewirken als gesetzlich vorgesehen, erklärt Ottmar Edenhofer, Direktor des Mercator-Forschungsinstituts MCC, im Interview mit Klimareporter°. Der Emissionshandel garantiere, dass zusätzliche Kohleverstromung die Klimaziele nicht gefährdet.

Interview: Jörg Staude