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Industriepolitik

Zur Energiewende trägt ein Brückenstrompreis nicht bei

Große chemische Industrieanlage bei Nacht.

Das künstliche Absenken von Energiepreisen schwächt alle drei Pfeiler der Energiewende – Energieeinsparung, Energieeffizienz und Erneuerbare. Stattdessen braucht Deutschland eine Strategie für die ökologische Transformation der Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit.

ein Gastbeitrag von Reinhard Loske

klima update° – Folge 149

Klimabewegung im Visier, Klimazoll, Papst fordert mehr Klimaschutz

klima update° – Podcast

Auch Fridays for Future ist von den Razzien gegen die Letzte Generation betroffen. Die EU startet die erste Stufe ihres Klimazolls auf Industrie-Importe. Papst Franziskus mahnt erneut zu mehr Klimaschutz und nennt Verantwortliche.

von Katharina Schipkowski, Sandra Kirchner

Dekarbonisierung

Methanol – ein Baustein der Energiewende 

Neben einer kleinen Industrieanlage steht ein nicht sehr großes, dunkelgraues Industriegebäude mit der Aufschrift: Carbon Recycling International.

Grünes Methanol könnte als Treibstoff in Schiffen genutzt und Grundstoff einer klimafreundlichen Chemieindustrie werden. Eine isländische Firma arbeitet seit über einem Jahrzehnt an der Technologie.

von Hanno Böck

Weltchemikalienabkommen

Chemikalien werden erstmals global reguliert

Ein taiwanesischer Bauer versprüht einen Unkrautvernichter aus einem halben Dutzend Düsen an einer Metallstange, die mit einer Bambusstange verlängert ist. Er trägt eine einfache Schutzmaske und Handschuhe.

Die Verschmutzung der Umwelt durch Chemikalien verursacht Millionen Tote und große Schäden an den Ökosystemen. Trotzdem gab es bislang kein multilaterales Abkommen, das den Umgang mit Chemikalien regelt. Diese Lücke wurde nun geschlossen.

von Christian Mihatsch

Thinktank-Studie

Industrie soll sich im Kreis drehen

Stahlrecycling-Anlage in Brandenburg an der Havel.

"Circular Economy" heißt das Zauberwort. Damit kann die energieintensive Industrie ihren CO2-Ausstoß effizienter und schneller senken und Preisschocks bei Rohstoffen besser wegstecken, so eine Untersuchung zu den Branchen Stahl, Zement und Kunststoffe.

von Joachim Wille

IMK-Chef über Brückenstrompreis

"Warum wird der Spitzenlaststrom nicht staatlich organisiert?"

Block 4 und Block 5 des Erdgaskraftwerks Irsching in Vohburg an der Donau.

Das Stromsystem sollte nicht so konstruiert sein, dass billiger Strom an die Industrie geht und teurer Strom an alle anderen, meint Sebastian Dullien vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK). Für eine Übergangszeit befürwortet er aber einen Brückenstrompreis.

Interview: Jörg Staude

Streit um Klimaschutz-Maßnahmen

Industriestrompreis oder Klimageld?

Ein junger Aktivist steht mit einem Megafon auf einer Wiese, weit im Hintergrund ist ein Industriebetrieb nur undeutlich zu erkennen, auf seinem Plakat steht auf Englisch: Handelt jetzt!

Ändert sich die Politik nicht, wird Deutschland sein Klimaziel für 2030 verfehlen, erklären der Industrieverband BDI und die zivilgesellschaftliche Klima-Allianz. Was sich aber zu ändern hat, da könnten die Ansichten von Industrie und Klimabewegten unterschiedlicher nicht sein. 

von Jörg Staude

Kemferts Woche

Entkerntes Klimagesetz, subventionierte Bremser und britisches Rollback

Claudia Kemfert vor verschwommener Bücherwand.

Kalenderwoche 38: Wenn die einzelnen Ressorts nicht mehr verpflichtet sind, Treibhausgase einzusparen, droht eine Verfehlung der Klimaziele insgesamt, sagt Claudia Kemfert, Energieökonomin und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Auch eine Energiepreisbremse würde falsche Signale setzen.

Kritik an Subventionsvorschlag

Industriestrompreis fördert fossilen Strom

Aufnahme einer Raffinerie

Die Einführung eines Industriestrompreises wäre ein massiver Eingriff in den Strommarkt zugunsten der fossilen Erzeugung und würde die Energiewende abbremsen. Schon heute werden die Strompreise für energieintensive Unternehmen stark subventioniert.

von Jörg Staude

Strompreisentwicklung

Danke, EEG

Ein Windpark, eine Solar-Freiflächenanlage und Stromleitungen auf einem Feld.

Der Staat ist "nicht mehr der größte Preistreiber" beim Strom, heißt es nun. Dabei waren es Gesetze wie das EEG, die die Stromproduktion günstig gemacht haben – sodass heute auch Liberale die Energiewende als beste Industriepolitik ansehen.

ein Kommentar von Joachim Wille

Jahresbilanz zum Emissionshandel

Zeit der CO₂-Überschüsse neigt sich dem Ende zu

Luftaufnahme: Großes Industriegebiet mit 250 Meter hohen Schornsteinen am rechten Rheinufer.

Zwanzig Jahre nach dem Start zeichnet sich beim Emissionshandel der EU eine Zeitenwende ab. In wenigen Jahren könnten die CO2-Zertifikate für Energiewirtschaft und Industrie tatsächlich knapp werden. Das sagt die Deutsche Emissionshandelsstelle voraus.

von Jörg Staude

Sladeks Woche

Dekarbonisierte Wärme-Netze, Samthandschuhe für die Industrie und Dubais fossile Agenda

Porträtaufnahme von Sebastian Sladek.

Kalenderwoche 23: Wärmenetze kommen in der Heizungsdebatte viel zu kurz, kritisiert Sebastian Sladek, Vorstand der Elektrizitätswerke Schönau (EWS) und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Auch im ländlichen Raum können mit Nahwärme regional vorhandene erneuerbare Energien genutzt werden.

Klimaschutz in der Industrie

"Dirty Thirty": Deutschlands klimaschädlichste Industrien

Blick vom Alsumer Berg auf die Kokerei Schwelgern und das Hochofenwerk Schwelgern.

30 Fabriken sind für ein Drittel aller industriellen CO2-Emissionen verantwortlich, zeigt eine Analyse von WWF und Öko-Institut. Besonders Stahl- und Zementindustrie klagen immer wieder, Prozesse ließen sich kaum dekarbonisieren. Mittlerweile gibt es aber jede Menge Alternativen.

von David Zauner

Vorschlag von SPD und Niedersachsen

Strompreis für Industrie bei fünf oder sieben Cent deckeln?

Mit einer Fläche von 13 Fußballfeldern ist der Steamcracker 2 die größte Anlage bei BASF in Ludwigshafen. Seit 1980 spaltet er bei rund 850 Grad Rohbenzin auf. Es entstehen Ethylen und Propylen, Grundstoffe für die Herstellung vieler chemischer Produkte.

Auf Jahre soll der Industrie-Strompreis stark gedeckelt werden, fordern SPD, Länder, Wirtschaft, Gewerkschaften. Der Wirtschaftsminister findet die Idee gut, Kanzler und Finanzminister sind skeptisch. Für Kritiker ist der Deckel klimapolitisch kontraproduktiv.

von Jörg Staude

Elektrifizierung der Industriewärme

Industrielle Hitze lässt sich als Energiespeicher nutzen

Arbeit im Stahlwerk.

Bei einem hohen Anteil von Grünstrom im Netz decken sich Stromangebot und -nachfrage oft nicht. Daher braucht es Speicher. Diese sollten allerdings Wärme speichern und damit den Stromverbrauch an das Angebot anpassen. Bei der Speicherung von Wärme geht viel weniger Energie verloren als bei der von Strom.

von Christian Mihatsch

Dekarbonisierung der Industrie

Schwieriges Erschmelzen des klimaneutralen Aluminiums

Blattgrün gestrichene Wand, vor der eine Aluminiumleiter aufgestellt ist, auf der Leiter-Ablage liegt der offenbar verwendete Pinsel.

Um grünes Aluminium zu produzieren, benötigt man vor allem erneuerbaren Strom – aber nicht nur: Anoden aus Petrolkoks und Erdgas in den Vorprozessen sorgen für zusätzliche Treibhausgasemissionen. Die Entwicklung alternativer Verfahren ist noch nicht sehr weit fortgeschritten.

von Hanno Böck

Grüner Wasserstoff und Co

Island möchte nicht alle versorgen 

Geothermiekraftwerk auf einer kargen Ebene in Island, Dampfwolken steigen auf.

Um klimaneutral zu werden, werden viele Länder Ökoenergie importieren müssen. Island könnte liefern. Das Land produziert mehr Strom, als die Bevölkerung braucht – und hat noch Potenzial. Doch der Ausbau ist im Land umstritten.

von Hanno Böck

Klimaneutrale Papierherstellung

Wisch und weg mit H₂

Weiße Papierrollen von mehreren Metern Durchmesser liegen in einer großen Halle.

Der schwedische Papierkonzern Essity hat das erste CO2-frei erzeugte Papier vorgestellt. Statt Erdgas wurde Wasserstoff verbrannt, um die sehr hohen Temperaturen zu erzeugen. Was für eine breite Anwendung fehlt, ist der grüne Wasserstoff.

von Joachim Wille

Kommentar

Deutscher Egotrip bringt Green Deal in Gefahr

Blumenkasten mit zwei grünen strauchigen Pflanzen und der Aufschrift "EU Green Deal" als Hashtag.

Das "Netto-Null-Industrie-Gesetz" der EU ist überfällig. Viel zu lange hat Brüssel dem Druck fossiler Industrien und strukturkonservativer Wirtschaftsverbände nachgegeben. Getrieben von China und den USA, muss nun der Umbau so schnell gehen, dass harte Konflikte unvermeidlich sind.

ein Kommentar von Joachim Wille

Energieexpertin über Transformation

"Ich sehe derzeit keine Kandidaten für soziale Kipppunkte"

Auf Hollandrädern fährt ein Dutzend Menschen über eine Kreuzung in einem Amsterdamer Altstadtviertel, eine blau-weiße Straßenbahn überholt sie.

Der Weg in die Klimaneutralität muss Optionen des Weniger berücksichtigen, die ohne großen Wohlstandsverlust auskommen, fordert Anke Weidlich, Professorin für Technologien der Energieverteilung an der Uni Freiburg. Die Mitautorin der Akademie-Projekts "Energiesysteme der Zukunft" plädiert für eine aktive Suffizienzpolitik.

Interview: Jörg Staude