Steigende Nachfrage nach Dach-Photovoltaik

"Sprinter-Bonus" für Solarstrom

Zahlreiche Solarmodule auf einem Dach

Hohe Energiekosten und Abhängigkeit von großen Energielieferanten, etwa Russland: Immer mehr Menschen wollen sich mit Energie selbst versorgen. Die Solarbranche boomt. Schon lange weisen Fachleute auf das große Ausbaupotenzial hin und fordern nun einen "Sprinter-Bonus".

von Tjade Brinkmann

Der gute Wille

Balkons werden zu Kraftwerken

Hellgraue Fassaden eines Berliner Plattenbauviertels in der Sonne, einige Loggien sind weinrot gefärbt.

Selbermachen ist in, nicht nur im Schrebergarten, auch auf dem Balkon. Der Markt für Stecker-Solaranlagen boomt. Dass auch Mieter einfach ihren eigenen Strom produzieren können, hat sich noch nicht genug herumgesprochen.

eine Kolumne von Joachim Wille

Chef des Fraunhofer ISE

"Wir sind mittendrin in der zweiten Phase der Energiewende"

Solar-Lärmschutzwand Neuötting

Die Vor-Ort-Energie steht noch vielen Hemmnissen gegenüber, vor allem großem bürokratischem Aufwand, kritisiert Hans-Martin Henning, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme. Er plädiert zugleich für eine Mehrfachnutzung von Solaranlagen – von der Integration in urbane Infrastrukturen bis zur Agri-Photovoltaik.

Interview: Jörg Staude

Gastbeitrag

Solar-Standard für alle muss her

Vierstöckiger Plattenbau mit großflächiger Solarstromanlage auf dem Dach.

Jede Bürgerin und jeder Bürger sollen künftig die Möglichkeit haben, Photovoltaik-Anlagen nach einem einheitlichen bundesweiten Standard und vollständig digitalisiert anzumelden. Für Neubauten ist zudem ein digitales Dachflächenkataster notwendig. Der Eigenverbrauch sollte zum Vor-Ort-Verbrauch weiterentwickelt werden.

ein Gastbeitrag von Bernhard Strohmayer

Gastbeitrag

Der Wunsch nach Bürgerenergie ist nicht erloschen

Eine größere Menschengruppe mit Bürgerenergie-Plakaten vor Solar- und Windanlagen

Um Deutschland auf 1,5-Grad-Kurs zu bringen, muss die neue Bundesregierung den Klimaschutz ins Zentrum stellen und die erneuerbaren Energien ebenso rasch wie massiv ausbauen. Dazu gehört ein Photovoltaik-Boom – zu dessen Gelingen Bürger:innen entscheidend beitragen können und wollen.

ein Gastbeitrag von Sönke Tangermann

Gastbeitrag

Der Schrei nach einer neuen Stromversorgung

Vizekanzler Olaf Scholz steht mit SMA-Persönlichkeiten auf dem neu eingeweihten Platz der Energiewende.

Über zwei Millionen Solaranlagen, dezentrale Speicher, immer mehr Wärmepumpen und E-Autos – die neuen Möglichkeiten rufen laut nach einem neuen Verständnis von Stromversorgung. Das künftig erneuerbare Energiesystem muss stärker darauf setzen, Strombedarfe schon vor Ort zu koppeln.

ein Gastbeitrag von Fabian Zuber

Umbau des Energiesystems

"Kluge Politik setzt sich an die Spitze der Erneuerbaren-Bewegung"

Transformatoren in einem Umspannwerk in Norddeutschland.

Auf den Trend zur Eigenversorgung brauchen wir dringend eine energiewirtschaftliche Antwort, mahnt Thorsten Müller, Chef der Stiftung Umweltenergierecht, im Gespräch mit Klimareporter°. Das derzeitige Netzsystem ist für ihn "nicht gottgegeben". Er plädiert auch dafür, die Netzinfrastruktur auf neuer Grundlage zu finanzieren.

Interview: Jörg Staude

Tacheles, Tim Meyer!

Wir brauchen eine neue Vor-Ort-Welt im Energiesystem

Dreistöckiges Wohnhaus in Hamburg-Lokstedt mit Photovoltaik auf dem Dach.

Das deutsche Energiesystem gehört vom Kopf auf die Füße gestellt. An die Stelle der alles gleichmachenden "Kupferplatte" müssen einzelne Gebäude, Gewerbeeinheiten und andere klar umrissene Elemente treten, die als geschlossene und systemisch gedachte "Vor-Ort-Systeme" betrieben werden.

eine Kolumne von Tim Meyer

Debatte um bundesweite Solarpflicht

Kein neues Haus ohne Solardach

Luftaufnahme eines Wohnquartiers aus Mehrfamilienhäusern mit Solarstromanlagen auf den Dächern.

Sonnenenergie-Anlagen aufs Dach zu setzen wird mehr und mehr zur Pflicht: in Baden-Württemberg, Hamburg und Berlin, aber auch in Städten wie Bonn. Kommt die Solarpflicht nach der Wahl auch bundesweit?

von Hannes Koch

Verhinderte Solardächer in Städten

Gemeinschaftliche Strom-Selbstversorgung weiterhin blockiert

Mehrstöckige Neubaublöcke in Berlin-Neukölln mit Flachdach, darauf Solarmodule.

Auch Stromkunden ohne Eigenheim sollen Zugang zu günstigem Ökostrom vom Dach bekommen, so will es die Erneuerbaren-Richtlinie der EU. Die Bundesregierung behauptet, sie habe die Richtlinie umgesetzt. Das Bündnis Bürgerenergie widerspricht und kündigt juristische Schritte an.

von Ralf Hutter

Die gute Nachricht

Solar-Guerilla wird salonfähig

Balkon-Solaranlage

Einfache Stecker-Solaranlagen für den Balkon boomen, seit sie vor zwei Jahren legalisiert wurden. Die Mini-Anlagen sind auch für Mietwohnungen geeignet. Innerhalb einiger Jahre kommt der dreistellige Kaufpreis für die Plug-in-Module wieder herein.

von Joachim Wille

Erneuerbare-Energien-Gemeinschaften

Wo ist die Bürgerenergie-Offensive?

Luftaufnahme von Unterlottenweiler bei Friedrichshafen mit vielen Solaranlagen auf den Dächern.

Die Stärkung der gemeinschaftlichen Eigenversorgung mit erneuerbaren Energien wäre eine große Chance, die Begeisterung für die Energiewende wieder zu wecken. Doch die Bundesregierung ließ sie ungenutzt verstreichen, obwohl sie damit europäische Regelungen ignoriert.

ein Gastbeitrag von Julia Verlinden

Konzept für dezentrale Energiewende

"Ich mache mit, muss aber nichts machen"

Zwei neue Einfamilienhäuser mit Solardach und je zwei Garagen, davor steht jeweils ein Elektroauto, das gerade aufgeladen wird.

Das von der Hochschule Rhein-Main entwickelte Energiebroker-Konzept will für Haushalte eine niedrigschwellige Energiewende ermöglichen. Weitgehend automatisiert sollen auch kleinste Strommengen gehandelt und damit Erzeugung und Verbrauch von "unten" her ausgeglichen werden.

von Jörg Staude

Kommentar

Die rosarote Wolke beim Solarstrom

Eigenheim mit E-Auto, eigener Ladesäule, Speicher und Erneuerbaren-Anlagen und einem Smart Grid auf einer Insel, die frei im Raum schwebt.

Sich ein Solardach aufs Eigenheim setzen zu lassen, ist dank Eigenverbrauchsförderung ein gutes Geschäft – und inzwischen gibt es ein gutes soziales Gewissen obendrein, will das Portal Finanztip glauben machen. Eine gar nicht rosarote Analyse.

ein Kommentar von Jörg Staude

Photovoltaik und Speicher

Eigene Stromproduktion ist wichtig – und preiswert

Haus auf dem Land bei Sonnenaufgang, aus der Ferne über ein blühendes Feld betrachtet.

Nicht nur wegen des Klimas, sondern hauptsächlich aus ökonomischen Gründen werden die Energiewende und das Solarzeitalter schneller Realität, als wir uns das heute vorstellen.

ein Gastbeitrag von Franz Alt

Kommentar

Die sieben Sterbehelfer des EEG

Windrad vor Sonnenfinsternis.

Die jetzt verabschiedete siebente Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes wird nicht die letzte sein, es ist aber die erste, mit der ganz offiziell das Ziel beschlossen wird, das Gesetz abzuschaffen. Die Sterbehelfer des EEG sind nun ihrer sieben. Ein ungeordneter Überblick.

ein Kommentar von Jörg Staude

Quaschnings Videokolumne

Solaranlage? Mach dein Dach voll!

Cornelia und Volker Quaschning nehmen mit Kopfhörern und Mikrofon eine Podcast-Folge auf.

Die meisten Dächer im Land sind immer noch unbelegt. Doch heute kann jeder mit der eigenen Photovoltaikanlage zum Klimaschutz-Profi werden. So werden die Dächer voll und die CO2-Ziele erreichbar. Podcast-Folge 7.

eine Kolumne von Cornelia und Volker Quaschning

Post-EEG-Photovoltaikanlagen

Unter 20 Kilowatt lohnt ab 2021 nicht

Ein Monteur ist mit der Installation einiger Solarmodule auf einem Hausdach beschäftigt.

Der Weiterbetrieb von Solarstromanlagen, die ab 2021 die EEG-Förderung verlieren und bis zu 20 Kilowatt leisten, wird unrentabel – falls der Bundestag die EEG-Novelle unverändert verabschiedet. Bis 2030 drohe dann über 440.000 Photovoltaikanlagen das Aus, so eine für heute zur Veröffentlichung angekündigte Branchenstudie.

von Jörg Staude

Photovoltaik auf Gewerbedächern

Kein Gewerbe mehr mit Solarstrom zu machen

Solarpaneele auf einem großen Flachdach.

Nicht nur private Betreiber von Solarstromanlagen hadern mit dem Regierungsentwurf zur EEG-Novelle. Auch Gewerbetriebe mit eigener solarer Erzeugung befürchten ab 2021 eine Vollbremsung beim Ausbau, wenn auch kleinere Anlagen in die Ausschreibung müssen.

von Sandra Kirchner

Post-EEG-Anlagen

Große Netzbetreiber befürworten Prosumer-Profil

Zweistöckiges kleines Haus mit Klinkerfassade, auf dem Dach Solarkollektoren für Strom und Wärme.

Für Solarstrom-Erzeuger, die ab 2021 aus der EEG-Förderung fallen, schlägt der Thinktank Agora Energiewende besondere Lastprofile für kleinere Photovoltaik-Anlagen vor. An der Idee finden auch die vier großen Netzbetreiber Gefallen. 

von Jörg Staude