EU-Gesetz zur Rettung der Natur

"Fake News" gegen Naturschutz

Renaturierung des Havel-Ufers bei Kuhlhausen.

Einer der Eckpfeiler des europäischen Green Deal, das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur, steht im EU-Parlament unter Beschuss. Mit Falschinformationen macht die konservative EVP-Fraktion Stimmung gegen das Vorhaben.

von Sandra Kirchner

BfN-Präsidentin über Energiewende

"Wir brauchen für den Naturschutz mehr Fläche"

Extensiv bewirtschaftetes Grünland mit vielen Blumen.

Wildlebende Arten sind nicht nur durch Windkraft gefährdet, sondern auch durch Verkehr, Glasscheiben oder Giftköder, sagt Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz. Sie appelliert an Windkraft-Projektierer, mehr Daten zu übermitteln.

Interview: Jörg Staude

Erdsystemanalyse

"Unser Planet ist ein lebendiger Planet"

Erde

Wir brauchen eine Revolution des menschlichen Selbstbildes, sagt der Erdsystemwissenschaftler Wolfgang Lucht. Nur so lässt sich eine weitere Eskalation der Krisen begrenzen. Die Erkenntnisse der Erdsystemanalyse haben das Potenzial dazu: der Mensch als Teil eines lebendigen Planeten. Teil 1 des Interviews.

Interview: David Zauner

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz

Mit Wald und Wiese gegen die Klimakrise

Rinder auf einer Weide in Ostfriesland, hinten stehen Windräder.

Mit den von FDP-Chef Lindner verkündeten Paradigmenwechseln im Naturschutz kann Umweltministerin Lemke nicht viel anfangen. Das ließ die Grüne durchblicken, als sie am Mittwoch den Kabinettsbeschluss zum natürlichen Klimaschutz vorstellte – aus ihrer Sicht ein wirklicher Paradigmenwechsel.

von Jörg Staude

Kommentar

Der ewige Streit um Wasserkraft

Ein Wasserkraftwerk vor einer grünen Bergkulisse. Das Wasser fließt neben dem Kraftwerk über den Staudamm.

Über Wasserkraftwerke kann man herrlich streiten. Genau das tun Umweltverbände und Verfechter der Wasserkraft auch bei jeder Möglichkeit. Was fehlt? Ein differenzierter Blick und objektive Kriterien.

ein Kommentar von David Zauner

Beschleunigung durch EU-Notfallverordnung

"Wald, Auen und Grünland sind genauso wichtig wie die Erneuerbaren"

Einige Windräder stehen auf einem bewaldeten Bergrücken.

Deutschlands grüne Infrastruktur sichert die natürlichen Lebensgrundlagen, die erneuerbare den Wohlstand, betont Kai Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzrings, gegenüber Klimareporter°. Um beide Infrastrukturen schneller voranzubringen, fordert er von der Ampel-Regierung ein ressortübergreifendes Herangehen.

Interview: Jörg Staude

Kommentar

Doppelwumms für den Artenschutz

Karettschildkröten schwimmen über ein Korallenriff.

In nur drei Monaten haben sich die Staaten auf zwei wichtige weltweite Artenschutzabkommen geeinigt. Das lässt für eine Zukunft des Multilateralismus hoffen – und darauf, dass globale Subsysteme wie Klima und Biodiversität endlich gemeinsam betrachtet werden.

ein Kommentar von Christian Mihatsch

Kommentar

Rettungsboot in schwerer See

Die Fluke eines abtauchenden Blauwals ragt aus dem Wasser.

Das Abkommen zum Hochseeschutz steht: Die UN-Staaten haben deutliche Verbesserungen beim Schutz der Ozeane beschlossen. Das Ziel von 30 Prozent Schutzgebieten wird nun auch für die Meere erreichbar. Wie schon beim Paris-Vertrag kommt es aber auf die Umsetzung an.

ein Kommentar von Joachim Wille

Die gute Nachricht

Revolution im Seerecht

Abschlussplenum zum UN-Hochseeschutzabkommen.

Die Meere außerhalb der 200-Meilen-Zone sind ein nahezu rechtsfreier Raum. Deshalb gab es keine Rechtsgrundlage, um dort Schutzgebiete zu schaffen, in denen kommerzielle Aktivitäten verboten sind. Diese Lücke im internationalen Recht wird nun durch ein neues UN-Abkommen geschlossen.

von Christian Mihatsch

Biodiversität

Erwarten uns leere Tropenmeere?

Unterwasseraufnahme eines Fischschwarms im blauen Pazifik.

Große Meeresabschnitte in den Tropen könnten in Zukunft für zahlreiche Fischarten unbewohnbar werden, zeigt eine neue Studie. Viele der Arten flüchten in kältere Regionen, mit gravierenden ökologischen Folgen. Klimawandel, Verschmutzung und Überfischung bringen marine Ökosysteme an ihre Grenzen.

von David Zauner

Greenpeace-Report zum Ukraine-Krieg

Giftige Gase, Waldbrand, Ölteppich

Blick über Lwiw mit einem Hochhauskomplex im Rohbau, hinter der Stadt steigt eine dichte dunkelgraue Rauchsäule auf und zieht sich über den Himmel.

Eine erste Bilanz der Umwelt- und Klimaschäden in der Ukraine ein Jahr nach Kriegsbeginn hat Greenpeace in Zusammenarbeit mit ukrainischen Umweltschützern vorgelegt. Während das Klima auf eine zynische Weise profitiert, sind die ökologischen Auswirkungen verheerend.

von Joachim Wille

Umlage für Ökosystemleistungen

Ein EEG für den Acker

Ein Blühstreifen in der Landschaft

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz ist Vorbild für ein Modell, mit dem mehr Naturschutz in der Landwirtschaft finanziert werden könnte. Ein Forschungsteam hat es entwickelt, um die ökologisch verarmten Agrarflächen zukunftsfähig zu machen. Das würde auch dem Klima helfen.

von Joachim Wille

Konzeptpapier aus den Umweltverbänden

Grüne Infrastruktur soll in den Doppelwumms

Windräder

Einen Turbo nicht nur beim Ausbau der Erneuerbaren, sondern auch für mehr Biodiversität und bessere Naturräume fordern Spitzenvertreter großer Umweltverbände in einem Thesenpapier. Die Beschleunigung des Straßenbaus lehnen sie ab.

von Jörg Staude

EU-Gesetz zur Renaturierung auf dem Weg

Europa will Vorreiter beim Naturschutz werden

Luftbild: Ein Altarm der Havel wird wieder an den Hauptarm angeschlossen.

Die EU arbeitet am weltweit ersten Gesetz zur Wiederherstellung der Natur. Der Vorschlag der Europäischen Kommission geht Sozialdemokraten und Grünen im Umweltausschuss des EU-Parlaments nicht weit genug. Christdemokraten laufen aber schon gegen das Pestizidverbot in Schutzgebieten Sturm.

von Sandra Kirchner

klima update° – Folge 109

Neues Artenschutz-Abkommen, Reform des Emissionshandels, Energiesektor reißt CO₂‑Grenze

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Die Welt hat ein Biodiversitätsabkommen – kann es die Artenvielfalt retten? Die EU stellt ihren Emissionshandel auf eine neue Stufe – reicht das für die Klimaziele? Deutschlands Energiebranche hält ihr CO2-Budget nicht ein – wie groß ist das Problem?

von Susanne Schwarz, Sandra Kirchner

Kunming-Montreal-Abkommen

"China hat alle gleich unglücklich gemacht"

Huang Runqiu hebt die Hand mit dem Hammer, um das Ende der Konferenz zu verkünden, sein Gesicht drückt zugleich Anspannung und Zufriedenheit aus.

Der neue Weltvertrag zur Rettung der Biodiversität hat echtes Potenzial, sagt Florian Titze, WWF-Experte für internationale Politik. Voraussetzung sei aber, dass die Staaten ihre gemachten Zusagen wirklich eingehalten. Das gelte auch für Deutschland.

Interview: Joachim Wille

Kommentar

Ein kleiner, aber guter Schritt

Rodungen im Făgăraș-Gebirge

Die Staaten der Welt wollen 30 Prozent der Erdoberfläche zu Schutzgebieten machen. Das ist erfreulich, auch wenn ein reines Flächenziel nicht genügt, um die biologischen Kreisläufe zu stabilisieren. Der Mensch muss sein Verhältnis zur Natur neu bestimmen. 

ein Kommentar von Christian Mihatsch

Kommentar

Damit die Natur bleibt

Gnus weiden in der Graslandschaft der Serengeti in Tansania, auf der auch einzelne hohe Bäume stehen.

Das jetzt geschlossene UN-Abkommen zum Schutz der Artenvielfalt hat eine vergleichbare Bedeutung wie das Paris-Abkommen beim Klimaschutz. Doch die eigentliche Arbeit, um die Ökosysteme und damit die Lebensgrundlagen zu stabilisieren, beginnt erst.

ein Kommentar von Joachim Wille

UN-Naturkonferenz verabschiedet Plan

Knapp ein Drittel der Erde soll unter Schutz gestellt werden

Fische schwimmen im flachen Wasser vor einer Pazifikinsel

Die Natur ist weltweit auf dem Rückzug, viele Arten stehen vor dem Aussterben. Das bedroht die Stabilität des Ökosystems der Erde und damit auch die Lebensgrundlagen der Menschen. Die Staaten haben das erkannt und wollen nun gegensteuern.

von Christian Mihatsch

Monetarisierung von Ökosystemleistungen

Mit der Natur rechnen

Verschiedene brasilianische Banknoten, die einen Jaguar, einen Zackenbarsch und die Efígie da República, ein Frauenkopf als Symbol der Republik.

Unternehmen berücksichtigen den Wert der Biodiversität kaum in ihren Investitionsentscheidungen. Das soll sich ändern, doch das Thema ist auf dem UN-Naturgipfel in Montreal umstritten.

von Joachim Wille