Podcast "Gipfelgespräch"

"Ohne CO₂-Minderung hilft auch kein natürlicher Klimaschutz"

Friedrich Bohn, Jörg Staude und Christian Mihatsch an einem Stehtisch im Gespräch.

Ohne schnelle Minderung der Treibhausgas-Emissionen können auch die sogenannten naturbasierten Lösungen das Klima nicht retten, sagt Ökosystemwissenschaftler Friedrich Bohn im "Gipfelgespräch"-Podcast von Klimareporter°.

von Christian Mihatsch, Jörg Staude

Waldumbau

Wer rettet den Wald?

Rotbuchen-Wald aus wenigen älteren und vielen jüngeren Bäumen.

Sieben Umweltverbände fordern einen Wald-Rettungsplan und kritisieren die Übernutzung der Wälder. Der Waldbesitzerverband reagiert umgehend.

von David Zauner

Bundeswaldinventur

"Der Wald kann nichts dafür"

Wald mit deutlichen Anzeichen von Trockenstress

Dürren und Borkenkäfer-Massenvermehrung schaden gerade den mittelalten Fichtenwäldern, den Motoren der CO2-Bindung, sagt Waldökologe Andreas Bolte vom Thünen-Institut. Aber jede Krise biete auch eine Chance, in dem Fall zum schnelleren Waldumbau.

Interview: David Zauner

Natürlicher Klimaschutz

Werden die deutschen Wälder zum Klimaproblem?

Kahle Fichten im Bayerischen Wald.

Immer mehr Prognosen legen nahe, dass Deutschlands Wälder in Zukunft mehr CO2 ausstoßen als aufnehmen werden. Die Bundeswaldinventur wird in wenigen Tagen zeigen, ob die Schwelle nicht vielleicht schon überschritten ist.

von David Zauner

Kemferts Woche

Gefährliches Nicht-Investieren, sinnvolle Pflichtversicherung und der hohe Wert der Renaturierung

Claudia Kemfert vor verschwommener Bücherwand.

Kalenderwoche 21: Zwar exportiert Russland noch Flüssigerdgas in die EU und hat einige EU-Länder in Mittel- und Osteuropa energiepolitisch im Griff, sagt Claudia Kemfert, Energieökonomin und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Doch Europas Gasversorgung kann auch ohne Gasimporte aus Russland gesichert werden.

Landnutzung

Fehlstart beim natürlichen Klimaschutz

Luftaufnahme einer Wiese mit zahlreichen schmalen Abschnitten, auf denen Torfmoose wachsen.

Fehlende CO2-Speicher in der Landnutzung sind ein weiteres Sorgenkind deutscher Klimapolitik – neben Verkehr und Gebäuden. Auch das milliardenschwere "Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz" schafft bislang keine Abhilfe. Nötig ist ein Richtungswechsel.

ein Gastbeitrag von Milan Loose, Peer Cyriacks

Naturbasierter Klimaschutz

Wie sich Regenwälder durch fruchtfressende Vögel erholen könnten

Ein Riesentukan sitzt auf einem Zweig. Der schwarze Vogel hat eine weiße Kehle und einen sehr großen, orangefarbenen Schnabel.

Tropische Vögel, die im Atlantischen Regenwald Brasiliens leben, verbreiten Pflanzensamen und könnten so die Wiederaufforstung der Region unterstützen. Erschwert wird das aber durch die Fragmentierung des Waldes, wie ein Team der ETH Zürich herausgefunden hat.

von Christina Mikalo

Umweltgesetzgebung

Die traurige Rückwärtsrolle der EU

Grünland-Renaturierung mit großen Wasserflächen in Mecklenburg.

Lieferketten-Standards, Renaturierung oder Pestizid-Regeln: Viele europäische Umwelt- und Klimagesetze wurden in den letzten Monaten auf Druck des Parlaments oder der EU-Regierungen gestoppt oder abgeschwächt.

von David Zauner

Aufforstung und Klimaschutz

"Wir brauchen eine Billion Bäume"

Ein Einheimischer mit Sonnenhut und orangefarbenem T-Shirt befestigt ein Schild an einer Baumpflanze.

Das Pflanzen von Bäumen kann den schnellen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas nicht ersetzen, muss ihn aber ergänzen, sagt Felix Finkbeiner. Der Gründer der Initiative "Plant-for-the-Planet" über die Chancen zur Wiederaufforstung des Planeten und die Kritik an seinen Plänen.

Interview: Joachim Wille

Der gute Wille

Nacktes Ministerium

Zehn nackte Protestierende stehen auf einer Straße.

Die Ampel kürzt beim natürlichen Klimaschutz. Die Einsparungen nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts treffen damit eines der wichtigsten Klima-Projekte der "Fortschrittskoalition". Das ist Unsinn pur. 

eine Kolumne von Joachim Wille

Negative Emissionen

Blue Carbon: Kohlenstoff im Paradies

Ein Schwein schwimmt im glasklaren, türkisen Wasser.

Seegraswiesen vor den Bahamas speichern beträchtliche Mengen CO2, findet eine neue Studie heraus. Ohne die Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre ist das 1,5-Grad-Ziel nicht mehr zu schaffen. Sowohl natürliche als auch technische Ansätze haben dabei Vor- und Nachteile.

von David Zauner

Naturbasierte Lösungen auf der COP 28

Die Natur ist beliebt und hat es dennoch schwer

Luftaufnahme des ehemaligen Grenzstreifens zwischen Thüringen und Bayern, der inzwischen ein Naturrefugium ist.

Intakte Ökosysteme binden CO2, puffern Wetterextreme ab und dienen dem Artenschutz. Naturbasierte Klimalösungen haben also gleich einen dreifachen Nutzen. Bislang waren die Fortschritte überschaubar. Das ändert sich gerade – wenn auch langsam.

von Christian Mihatsch

Waldschutz

"Überkonsum und Ressourcenhunger sind Treiber der Entwaldung"

Illegales Holz

Ein Fonds zum Schutz der Wälder, wie ihn Brasiliens Präsident beim Klimagipfel vorgeschlagen hat, kann sinnvoll sein, findet Waldmodellierer Friedrich Bohn vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Vor allem aber müssten die Treiber der Entwaldung bekämpft werden. Für den deutschen Wald sei der Klimawandel nicht das größte Problem.

Interview: David Zauner

Graßls Woche

Ökosysteme an der Grenze, Kreislauf gegen Rohstoffkriege und E‑Fuels für Liebhaber

Kalenderwoche 40: Mehr Wiederverwertung von Rohstoffen kann die Wahrscheinlichkeit bewaffneter Konflikte vermindern, sagt Hartmut Graßl, Physiker und Meteorologe und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Ohne Kreislaufwirtschaft drohten Rohstoffkriege wie um Erdöl künftig auch bei Metallen.

Graßls Woche

Ampel-Klima, Vorbild Schweiz und die bessere Alternative zu E‑Fuels

Kalenderwoche 14: Als großes Industrieland wird Deutschland voraussichtlich nicht alle CO2-Emissionen komplett vermeiden können, sagt Hartmut Graßl, Physiker und Meteorologe und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Ob das Verpressen des Gases unter der Nordsee eine sichere Option sein kann, sollte deshalb rasch untersucht werden. 

Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz

Mit Wald und Wiese gegen die Klimakrise

Rinder auf einer Weide in Ostfriesland, hinten stehen Windräder.

Mit den von FDP-Chef Lindner verkündeten Paradigmenwechseln im Naturschutz kann Umweltministerin Lemke nicht viel anfangen. Das ließ die Grüne durchblicken, als sie am Mittwoch den Kabinettsbeschluss zum natürlichen Klimaschutz vorstellte – aus ihrer Sicht ein wirklicher Paradigmenwechsel.

von Jörg Staude

EU-Gesetz zur Renaturierung auf dem Weg

Europa will Vorreiter beim Naturschutz werden

Luftbild: Ein Altarm der Havel wird wieder an den Hauptarm angeschlossen.

Die EU arbeitet am weltweit ersten Gesetz zur Wiederherstellung der Natur. Der Vorschlag der Europäischen Kommission geht Sozialdemokraten und Grünen im Umweltausschuss des EU-Parlaments nicht weit genug. Christdemokraten laufen aber schon gegen das Pestizidverbot in Schutzgebieten Sturm.

von Sandra Kirchner

Buchrezension

Das Ende des harmlosen Naturschutzes

Ein Storch steht in seinem Nest und schaut kopfunter durch die Beine den Betrachter an.

Bram Büscher und Robert Fletcher halten dem konventionellen Naturschutz den Spiegel vor und entwerfen eine "konviviale" Alternative. Weder brauche es unberührte Schutzgebiete noch dürften der Natur Preisschilder verpasst werden.

ein Gastbeitrag von Reinhard Loske

klima update° – Folge 96

Weltweiter Klimastreik, abgefackeltes Biogas, Naturschutz ist unverzichtbar

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Diesen Freitag geht Fridays for Future wieder auf die Straße. In Deutschland wird Biogas abgefackelt. Die Naturzerstörung sorgt dafür, dass Ökosysteme und Böden ihre Fähigkeit verlieren, CO2 im großen Stil zu binden.

von Verena Kern, Sandra Kirchner

Entwurf für Vier-Milliarden-Programm

Landschaften sollen zu Klimaschützern werden

Weite, flache Moorlandschaft mit Grasland und einem Steg, dahinter Wald.

Moore, Meere, Gewässer, naturnahes Grün in der Stadt und auf dem Land – alte wie neue Natur soll künftig das Klima schützen. Dazu legte Umweltministerin Lemke jetzt einen 70‑seitigen Programmentwurf vor. Fachleute loben den Schritt, die vorgeschlagenen Maßnahmen reichen ihnen aber noch nicht aus.

von Jörg Staude