Braunkohle-Kompromiss

Kommission einigt sich auf Kohleausstieg 2035 bis 2038

Lichter Wald mit rotem Transparent: "Wald statt Kohle"

Nach einer Verhandlungsnacht hat sich die Kohlekommission auf einen Kohleausstieg in Deutschland bis 2035, spätestens bis 2038 geeinigt. Das gaben mitverhandelnde Umweltverbände am frühen Morgen bekannt. Die Einigung stößt bei Klimaaktivisten auf scharfe Kritik.

von Jörg Staude, Verena Kern

Energieökonomin drängt Kohlekommission

"Keine Abwrackprämien für Kohlekonzerne"

Ein riesiges Kraftwerk mit zwei dampfenden Kühltürmen vor wolkenverhangenem Himmel.

Neue Chancen können auch in den Kohleregionen entstehen, wenn dort – statt den Kraftwerksbetreibern Abwrackprämien zu zahlen – endlich massiv in die Energiewende investiert wird. Das fordert Energieexpertin Claudia Kemfert vor der heutigen, vermutlich entscheidenden Sitzung der Kohlekommission.

Interview: Joachim Wille

Ausgebremste Energiewende

Deutschland droht die solare De‑Industrialisierung

Ein Arbeiter baut Sonnenkollektoren zusammen

Unter dem Druck der fossilen Energiewirtschaft hat die Internationale Energieagentur über Jahrzehnte die Potenziale von Öl, Gas und Kohle überschätzt und die der erneuerbaren Energien unterschätzt. Dieser Fehler beginnt sich nun zu rächen.

ein Gastbeitrag von Franz Alt

Europäische Energiewende

"Netzausbau mit Respekt für Klima, Natur und Menschen"

Moderner Strommast von unten gegen den blauen Himmel aufgenommen.

Der Bau neuer Stromleitungen stößt vielerorts auf massiven Protest. Die Renewables Grid Initiative bringt Netzbetreiber, Bürger und Umweltorganisationen ins Gespräch, um die Energiewende voranzutreiben. Ein Gespräch mit Stephanie Bätjer über die Ziele der Initiative.

Interview: Daniela Becker

Lückings Woche

Gigantische Ökostromlücke, neue Perspektiven und ein Stadtwerke-Lobbyist

Kalenderwoche 2: Bei allen Erfolgen der Erneuerbaren im Stromsektor darf man nicht vergessen, dass die anderen Wirtschaftsfelder noch nicht im Ansatz dekarbonisiert sind, sagt Gero Lücking, Geschäftsführer für Energiewirtschaft beim Ökostrom-Anbieter Lichtblick und Mitglied des Kuratoriums von Klimareporter°. Wir stehen immer noch am Anfang der Energiewende.

Uniper baut bis 2022 bei Irsching

Neues Gaskraftwerk dorthin, wo eins stillsteht

Das Bild zeigt das Gaskraftwerk in Irsching, im Vordergrund ein Feld.

Der Düsseldorfer Energiekonzern Uniper will ein neues Gaskraftwerk im bayerischen Irsching bauen. An dem Standort stehen jedoch schon zwei Gaskraftwerke – die kaum rentabel sind.

von Friederike Meier

Energie-Staatssekretär

Stadtwerke-Chef jetzt zuständig für Energiewende

Der Energiestaatssekretär Andreas Feicht

Der Direktor der Stadtwerke Wuppertal Andreas Feicht soll nach Medienberichten der neue Staatssekretär für Energie und Digitales im Bundeswirtschaftsminsterium werden. Als Antreiber der Energiewende ist er bisher nicht bekannt geworden.

von Friederike Meier

Strombilanz 2018

Strommix zu über 40 Prozent öko

Windräder in einer sonnigen Herbstlandschaft

Der Anteil der Erneuerbaren am deutschen Strommix hat im Jahr 2018 einen neuen Rekordwert erreicht, zeigt nun auch die Jahresauswertung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE. Doch die Bilanz hat auch Schattenseiten.

von Verena Kern

Umfrage

Den Deutschen geht die Energiewende zu langsam

Menschen demonstrieren mit Schildern "Wir wollen 100 Prozent erneuerbare Energie" und "Für unsere Kinder und deren Kinder"

61 Prozent der Bundesbürger sind mit der Energiewende unzufrieden, so eine aktuelle Umfrage. Der Hauptgrund: Die Transformation des Energiesystems geht den Befragten nicht schnell genug. Eine weitere Umfrage deutet einen Imagewandel beim Fliegen an.

von Benjamin von Brackel

Mühlhaus' Woche

Green Cities, bayerischer Fehlstart und Perspektiven des Bundesrats

Kalenderwoche 51: Ökologisch nachhaltige Städte sind die Zukunft, die wir angesichts des fortschreitenden Klimawandels brauchen, sagt Jens Mühlhaus, Vorstand beim Ökostrom-Anbieter Green City und Mitherausgeber von Klimareporter°. Für Mühlhaus hat der neue bayerische Energieminister einen "Fehlstart" hingelegt.

SPD-Umweltpolitiker über Kohleausstieg

"Nahles unterstützt durchaus den Klimaschutz"

Der SPD-Umweltpolitiker Klaus Mindrup und SPD-Chefin Andrea Nahles bei einer Veranstaltung.

Wer die SPD für die Worte ihrer Chefin Nahles von der "Blutgrätsche gegen die Braunkohle" als kohlelobbyistisch kritisiert, liegt völlig falsch, meint der SPD-Bundestagsabgeordnete Klaus Mindrup im Interview mit Klimareporter°. Beim kommenden Klimaschutzgesetz werde die SPD sogar die treibende Kraft sein, verspricht er für 2019.

Interview: Jörg Staude

Lückings Woche

Fromme Wünsche, schnelle Zyklen und der Absteiger des Jahres

Kalenderwoche 50: Der Wirtschaftsminister wünscht sich die deutsche Technologieführerschaft bei E-Mobilität – das wird schwierig, sagt Gero Lücking, Geschäftsführer für Energiewirtschaft beim Ökostrom-Anbieter Lichtblick und Mitherausgeber von Klimareporter°. Aber auch Wünsche von Unternehmen nach Garantien für die Zukunft sind nicht mehr erfüllbar.

Lösungen für die Klimakrise

Ein Notfall-Plan für die Erde

Rettungsring, im Hintergrund ein Kraftwerk.

Der Thinktank Club of Rome macht Vorschläge, wie die globale Erwärmung noch zu bremsen wäre. Der Zehn-Punkte-Plan soll ein Weckruf an Regierungen, Unternehmen und Bürger sein, die Schwere der Bedrohung endlich anzuerkennen – und zu handeln.

von Joachim Wille

Vor der COP 24

Osteuropa plant die Energiewende

Mátra Kraftwerk in Ungarn

Die Front der osteuropäischen EU-Staaten für das Festhalten an der Kohle und gegen Klimaregulierung aller Art bröckelt. Ungarn und die Slowakei planen einen raschen Ausstieg aus der Kohle, und selbst Polen will auf einmal seinen Kohleanteil deutlich schneller herunterfahren als noch vor einem Monat geplant.

von Benjamin von Brackel

Analyse

Kohle macht immer mehr Verluste

Im Jahr 2040 könnten über zwei Drittel aller Kohlekraftwerke weltweit Verluste machen, so eine Analyse der Denkfabrik Carbon Tracker Initiative. In Europa trifft das besonders auf den deutschen Konzern RWE zu.

von Friederike Meier

Korrekturen am Energiesammelgesetz

Koalition schwächt Solarkürzung leicht ab

Mieterstrom

Auf über 100 Seiten hat die Regierungskoalition von Union und SPD Änderungen am umstrittenen Energiesammelgesetz aufgelistet. Der Klimareporter° vorliegende Entwurf des Koalitions-Antrags, der heute im Wirtschaftsausschuss verhandelt werden soll, schwächt die scharf kritisierte Solarkürzung nur leicht ab.

von Jörg Staude

Studien-Hilfe vom Wirtschaftsministerium

RWE-Region soll bis 2025 ergrünen

Greenpeace-Energie-Vision für das Rheinische Braunkohlerevier: Gefluteter Braunkohletagebau mit schwimmender Solaranlage, rundherum Windräder.

Der Ökostromer Greenpeace Energy will die Braunkohle-Sparte von RWE mit übernehmen, bis 2025 stilllegen und auf den Flächen große Wind- und Solarparks errichten lassen. Unterstützung kommt ausgerechnet aus dem Bundeswirtschaftsministerium: Allein auf Bergbauflächen können laut einer Studie bundesweit 17.000 Megawatt Solar- und Windkraft entstehen.

von Jörg Staude

Kritik am Energiesammelgesetz

Politik soll Gesetzentwurf nachbessern

Solaranlage

Das Energiesammelgesetz wird die Energiewende nicht voranbringen, sagen die geladenen Sachverständigen bei der Anhörung zum Gesetzentwurf im zuständigen Ausschuss des Bundestages.

von Sandra Kirchner

Kommentar

Das Megawatt-Puzzle

Rheinbraun-Bagger 255 im Tagebau Inden und dem Kraftwerk Eschweiler im Hintergrund.

Bald nun soll die Strukturwandel-Kommission liefern – vor allem einen Vorschlag, wie Deutschland den Kohle-Ausstieg angehen kann. Die Aufgabe gleicht einem riesigen Puzzle. Aber nicht alle Teile passen zusammen und einige liegen nicht einmal auf dem Tisch.

ein Kommentar von Jörg Staude

World Energy Outlook

IEA-Prognose: Energiebedarf wächst weltweit

Datong Solar Power Top Runner Base

Bis 2040 wird der weltweite Energiebedarf um ein Viertel steigen, rechnet die Internationale Energieagentur IEA in ihrem neuen Ausblick vor. Experten kritisieren, dass die IEA der Kohle eine Zukunft mit CO2-Speicherung vorhersagt und die Entwicklung der Solarenergie einmal mehr unterschätzt.

von Sandra Kirchner