Große Buchstaben, grün angestrahlt:
Foto: Susanne Schwarz

Die 25. UN-Klimakonferenz fand vom 2. bis zum 15. Dezember 2019 in Madrid statt. Die Leitung hatte Chile, aber wegen der dortigen Staatskrise sprang kurzfristig Spanien als Austragungsland ein. Die Staaten verhandelten vor allem über die Regeln zum weltweiten Handel mit CO2-Emissionszertifikaten. Außerdem ging es um die Schäden und Verluste durch den Klimawandel. Alle entscheidenden Punkte wurden jedoch auf 2020 vertagt. Klimareporter° war vor Ort und berichtete direkt vom Konferenzparkett.

Internationale Verhandlungen

Die Klimakonferenzen erfüllen ihren Zweck nicht mehr

Vertrocknete Topfpflanzen, dahinter grün angestrahlte Buchstaben "#COP 25" vor grauer Wand

Unser Gastautor hat alle 25 Weltklimagipfel besucht, beim 26. dieses Jahr in Glasgow will er nicht mehr mitmachen. Der bangladeschische Klimawissenschaftler warnt: Die Konferenzen sorgen nicht für Klimaschutz – und benachteiligen systematisch den globalen Süden.

ein Gastbeitrag von Saleemul Huq

Verschärfung der Klimaziele

Große Emittenten hadern mit Paris-Versprechen

Aktivisten unter dem Eiffelturm halten Transparent "1Point5 = Life Line"

Viele Staaten haben mittlerweile bekräftigt, dass sie in diesem Jahr verbesserte Klimaziele vorlegen wollen – wie sie es 2015 in Paris versprochen haben. Eine Reihe von Ländern, auf die es bei den CO2-Emissionen besonders ankommt, sind aber (noch) nicht darunter.

von Susanne Schwarz

COP-25-Analyse

Verschenkte Zeit beim Klimagipfel in Madrid

Nahaufnahme eines Uhrzeigers, der auf die Zwei zeigt

Die Klimakonferenz COP 25 und die Zeit davor waren eigentlich ein Zeit-Bonus, nachdem der Paris-Vertrag von 2015 in Rekordzeit ratifiziert wurde. Doch die Staaten haben diese Chance nicht genutzt und sich stattdessen ein teures Auf-der-Stelle-Treten geleistet.

ein Gastbeitrag von Reimund Schwarze

Kommentar

Keine Zeit zu handeln

Fridays-for-Future-Demonstration kurz vor Beginn des Klimagipfels in Madrid: Jugendliche protestieren mit Slogans wie "Wenn sich die Ozeane heben, erheben wir uns auch".

Im Licht der jüngsten Erkenntnisse der Klimaforschung war der Klimagipfel von Madrid ein Desaster, auch wenn das völlige Scheitern verhindert werden konnte. Die Blockade des internationalen Klimaschutzes kann nur durch Vorreiter aufgelöst werden, die ohne Rücksicht auf die fossilen Bremser vorangehen.

ein Kommentar von Joachim Wille

Reaktionen auf die Ergebnisse der COP 25

"Enttäuschend, inakzeptabel, verantwortungslos"

Klimademo zur Halbzeit der COP 25 in Madrid

Massive Blockaden einzelner Länder, schwache Minimalkompromisse erst nach tagelangem Streit, viele ungeklärte Fragen: Nach Abschluss der UN-Klimakonferenz in Madrid zeigen sich viele Beobachter tief enttäuscht. Ein Überblick.

von Verena Kern

Klimaforscher über COP 25 in Madrid

"Wir brauchen eine Allianz der Willigen"

Plakat auf der Klimakonferenz COP25 in Madrid: Nennt es nicht Klimawandel, nennt es Klimanotfall

Die Klimakonferenz in Madrid hat bloß einen Minimalkompromiss zustande gebracht, und das auch nur mit Ach und Krach und mehr als anderthalb Tagen Verzögerung. Klimaforscher Mojib Latif zu der Frage, wie der Stillstand der internationalen Klimapolitik überwunden werden kann.

Interview: Joachim Wille

Ergebnisse des Klimagipfels COP 25

Viele Überstunden für fast gar nichts

Die Buchstaben COP25 verdreht zu POC52

Der Berg kreißt und gebiert eine Maus. Die Klimakonferenz in Madrid hat nur minimale Fortschritte erzielt. Alle wesentlichen Tagesordnungspunkte wurden auf nächstes Jahr verschoben. Eine Analyse.

von Christian Mihatsch, Susanne Schwarz

Weltklimagipfel droht zu scheitern

Die Stimmung ist gekippt

Bildschirm mit Fehlermeldung: "COP 25 Chile Madrid, Network not connected", im Hintergrund Halle mit Arbeitsplätzen

In den Knackpunkten gibt es bei den diesjährigen Klimaverhandlungen in Madrid immer noch keine Einigung, obwohl die Gespräche seit gestern Abend überziehen. Die Fronten sind noch härter geworden, der Tonfall auch.

von Susanne Schwarz, Christian Mihatsch

COP 25

Die Blockade-Meister

Spanholzwand mit weißer Aufschrift "It

Sind mittlerweile nicht alle irgendwie Klimaretter? Nein. Auf dem Weltklimagipfel in Madrid, der am Freitag eigentlich zu Ende gehen sollte, haben manche Staaten Klimaschutz massiv ausgebremst.

von Susanne Schwarz

Balthesens Aufbruch

Als hätten wir noch Zeit

Halle mit grauen Wänden, Menschen, im Hintergrund aufgestellte Buchstaben "#COP25"

Bei den internationalen Klimaverhandlungen auf der COP 25 in Madrid herrschen Tagesgeschäft und träge Routine statt Einsicht in die Krise. So kann es nicht weitergehen.

eine Kolumne von Elena Balthesen

Rackete spricht mit...

"Energiewende heißt auch weniger materieller Konsum"

Gabriela Cabana

Parallel zum UN-Klimagipfel in Madrid findet ein "Peoples' Summit" der Zivilgesellschaft in Santiago de Chile statt. Carola Rackete, Klimaaktivistin und Ex-Kapitänin der "Sea-Watch", spricht für Klimareporter° mit den Akteuren. Heute: Anthropologin Gabriela Cabaña über Umweltzerstörung durch "grüne" Energie.

eine Kolumne von Carola Rackete

Protest auf der COP 25

Klimaschützer zeitweise von Klimagipfel ausgeschlossen

Indigene Klimaaktivisten mit emporgestreckten Fäusten

Zwischenfall in Madrid: Aktivisten wollten unangemeldet protestieren – und wurden von UN-Polizei und Sicherheitskräften vom Konferenzgelände gedrängt.

von Susanne Schwarz

Rackete spricht mit ...

"Die Gesundheit der Bevölkerung sollte der wichtigste Punkt sein"

Porträtaufnahme von Valeska Morales.

Parallel zum UN-Klimagipfel in Madrid findet ein "Peoples' Summit" der Zivilgesellschaft in Santiago de Chile statt. Carola Rackete, Klimaaktivistin und Ex-Kapitänin der "Sea-Watch", spricht für Klimareporter° mit den Akteuren. Heute: Umweltschützerin Valeska Morales über "Opferzonen" für wirtschaftliche Entwicklung.

eine Kolumne von Carola Rackete

Klimagipfel "abgekoppelt von der Realität"

Kopenhagen steht vor den Toren Madrids

Handgemenge bei einer Protestaktion auf dem Klimagipfel in Madrid, man sieht vor allem hochgehaltene Fotohandys und das Konferenzmotto "Time for action is now"..

Das Jahr 2019 eignet sich schlecht für eine Klimakonferenz, in der es vor allem um technische Details geht. Die Menschen wollen mehr Klimaschutz, aber verhandelt wird über bessere Regeln. Dieses Dilemma wird in Madrid zunehmend zum Problem.

von Christian Mihatsch

Kommentar

Die Netto-Null in die Gehirne

Nachdenken

Zwar steht der Plan der EU-Kommission, die CO2-Emissionen bis 2050 auf netto null zu bringen, bisher nur auf dem Papier. Das aber reicht angesichts der Tristesse auf dem Weltklimagipfel schon, um dort Optimismus auszulösen. Nicht ausgeschlossen, dass der Green Deal in Brüssel die Deals in Madrid endlich voranbringt. 

ein Kommentar von Joachim Wille

Thunberg auf Weltklimagipfel

"Das ist keine Führung, das ist Irreführung"

Greta Thunberg hinter Rednerpult vor drei Flaggen: Chile (Verhandlungsführung), Spanien (Gipfelaustragung) und UN

Greta Thunberg hat am heutigen Mittwoch vor dem Weltklimagipfel gesprochen. Die Klimaaktivistin gab sich betont faktenorientiert – und kritisierte die Praxis der Staaten, sich für das bloße Aufstellen von Zielen zu bejubeln. Das US-Magazin Time erklärte sie heute zur "Person des Jahres".

von Susanne Schwarz

Die USA auf dem Weltklimagipfel

Die Bremser und die Treiber

Hier ist der New Yorker Milliardär und Philantroph Michael Bloomberg zu sehen

Obwohl Donald Trump den Austritt aus dem Paris-Vertrag erklärt hat, verhält sich die US-Delegation auf dem Klimagipfel in Madrid nicht, als würde sie alles bald nichts mehr angehen – sie blockiert an wichtigen Stellen. Das will eine Koalition von US-Städten, Unis, Bundesstaaten und Unternehmen ausgleichen. Eine Studie hat ihr Potenzial ermittelt.

von Susanne Schwarz

In vielen Punkten noch keine Einigung

Angst vor dem Domino-Effekt

Halle auf der Klimakonferenz COP 25 in Madrid, links das Konferenzlogo mit dem Konferenzmotto "Time for Action".

Auf der Klimakonferenz in Madrid wird jetzt auf Ministerebene verhandelt. Doch dafür haben die Diplomaten in der ersten Woche eigentlich noch zu viele Fragen ungelöst gelassen. Der Gipfel ist an einem kritischen Punkt.

von Christian Mihatsch

"Grüner" Wasserstoff

Umweltministerin kündigt Power‑to‑X-Sekretariat an

Umweltministerin Svenja Schulze auf der COP25

Die Bundesregierung will die globale Produktion von Öko-Gas koordinieren, um dieses künftig aus südlichen Ländern zu importieren. Umweltschützer kritisieren, dass Deutschland seine eigene Energiewende ausbremst.

von Susanne Schwarz, Christian Mihatsch

Kohle-Boom in Subsahara-Afrika

Kohleausstieg rückwärts

Von Kohlestaub eingehülltes Kohlekraftwerk in Südafrika

Der globale Kohleverbrauch geht zurück. Viele Länder planen den Ausstieg aus dem klimaschädlichen Energieträger. In den afrikanischen Staaten südlich der Sahara geht die Entwicklung jedoch in die entgegengesetzte Richtung, warnt eine Studie des Klimaforschungsinstituts MCC.

von Verena Kern