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Kolonialismus und Naturschutz

Kolumbus hat Amerika nicht entdeckt

Zwei Kinder der Asháninka im brasilianischen Regenwald sitzen in einem hohen Baumhaus und schauen herunter.

Für vorgeblichen Naturschutz werden immer wieder indigene Menschen vertrieben. Auch der 30-Prozent-Plan der UN versucht Natur und Menschen zu trennen. Woher kommt dieses Denken und wie kann es überwunden werden? Ein Anfang könnte sein, indigenes Wissen als einen entscheidenden Teil der Lösung zu anzuerkennen.

ein Gastbeitrag von Tino Pfaff

Klagebefugnis für alle, aber nicht für Bäume

Auch Belgiens Klimapolitik verstößt gegen die Menschenrechte

Sonnenbeschienener Mischwald mit einem Teppich aus intensiv lila leuchtenden Hasenglöckchen.

In immer mehr Ländern sind Klimaklagen erfolgreich. Dabei begeben sich die Gerichte auf juristisches Neuland. Noch bleiben sie meist in den Grenzen eines anthropozentrischen Rechtsverständnisses – wie jetzt das Gericht in Belgien.

von Christian Mihatsch

Internationaler Strafgerichtshof vor Entscheid

Kambodscha: Kommt illegale Landnahme zur Anklage?

llegale Rodung im Osten Kambodschas.

Vertreibung für Landraub ist ein Menschenrechtsvergehen, aber noch kein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Was aber, wenn das systematisch in Hunderttausenden Fällen passiert? Darüber muss nun der Internationale Strafgerichtshof entscheiden. Es geht auch um den Schutz von Wäldern und Klima.

von Christian Mihatsch

Juristischer Etappensieg

Klimaklage portugiesischer Jugendlicher behält Priorität

Waldbrand

33 Länder, darunter die EU-Staaten, stehen wegen ihrer Klimapolitik vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Zunächst wollten sie sich dagegen wehren, dass das Gericht dem Verfahren besondere Priorität eingeräumt und damit einen knappen Zeitplan verpasst hat. Ohne Erfolg.

von Susanne Schwarz

Antrag indigener Völker

Kommt Bolsonaro wegen Ökozid vor Gericht?

Aufnahme des brasilianischen Regenwalds von der ISS.

Die Brandrodungen im Amazonas-Regenwald nahmen unter Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro zu. Aber ist das ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit? Das wird Bolsonaro jetzt vorgeworfen. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag könnte eine Untersuchung einleiten.

von Christian Mihatsch

Klage wegen Klimazerstörung

Shell steht an der "Kellerluke"

Rot-gelb leuchtende Dachumrandung einer Shell-Tankstelle in Waiblingen, schräg von unten gegen den schwarzen Nachthimmel aufgenommen.

Der niederländisch-britische Ölkonzern sieht beim Klimaschutz-Prozess in Den Haag vor allem die Regierungen in der Pflicht. Die klagenden Umweltorganisationen hoffen auf einen Durchbruch bei der Konzernhaftung. Eine Rolle im Prozess spielt auch der "Kellerluken-Fall".

von Joachim Wille

Report von Global Witness

Mehr als 200 Umweltschützer:innen getötet

Steinkohle-Tagebau Patilla in Kolumbien

Wer sich für die Umwelt einsetzt, stellt sich gegen mächtige Kräfte – die manchmal sogar morden lassen. Die Menschenrechtsorganisation Global Witness zählt die Fälle. Dieses Jahr wurden mehr Umweltaktivist:innen getötet als je zuvor.

von Susanne Schwarz

Rassismus in der Klimabewegung

Nach dem Vorwurf

Gruppe von Aktivistinnen, teils mit Protestschildern, im Hintergrund Steinkohlekraftwerk Datteln

Die Klimabewegung habe ein Rassismusproblem, schrieb eine Aktivistin kürzlich in einem Gastbeitrag bei Klimareporter°. Der Beitrag hat eine Debatte in der Bewegung angestoßen. Wie geht es jetzt weiter?

von Susanne Schwarz

Gesellschaft

Die Klimabewegung hat ein Rassismusproblem

Frau mit Mund-Nasen-Schutz in Boot, im Hintergrund verschwommen noch ein Boot und das Kraftwerk Datteln

Ich wurde auf einem Pressefoto mit Luisa Neubauer und anderen weißen Klimaaktivistinnen unsichtbar gemacht. Vor kaum einem halben Jahr ist der ugandischen Klimaaktivistin Vanessa Nakate mehr oder weniger dasselbe passiert. Der Unterschied: Diesmal waren Menschen aus der Klimabewegung verantwortlich. Menschen, die ich Kolleg:innen und Freund:innen nenne.

ein Gastbeitrag von Tonny Nowshin

UN-Menschenrechtsausschuss

Klimaflucht kann Asyl-Anspruch begründen

Türkises Meer, Küste mit Palmen und Häusern

Die Klimakrise ist bislang kein international anerkannter Fluchtgrund. Der UN-Menschenrechtsausschuss hat nun eine wegweisende Entscheidung gefällt.

von Susanne Schwarz

Bahnbrechendes Urteil in den Niederlanden

Oberstes Gericht verpflichtet Regierung zum Klimaschutz

Richter des obersten Gerichtshofs nach dem Urteilsspruch zur Klimaklage in den Niederlanden

Ein halbherziges Ankämpfen gegen den Klimawandel bedroht das Wohl der Bürger und ist deshalb ein Bruch der Europäischen Menschenrechtskonvention, entschied das oberste Gericht der Niederlande. Das historische Urteil verpflichtet erstmals eine Regierung zum Klimaschutz. Die CO2-Emissionen müssen nun viel stärker gesenkt werden.

von Sandra Kirchner

Französische Atomtests im Pazifik

Strahlender Frieden

Blick aus dem Flugzeug über den Flügel auf das Mururoa-Atoll.

Jahrzehntelang ließ Frankreich Atombomben auf polynesischen Atollen testen – angeblich zur Friedenssicherung. Geblieben sind die radioaktive Belastung und die Krankheiten.

von Susanne Schwarz

Ermordete Umweltaktivisten

Tödlicher Umweltschutz

Eine von vielen Straßen zerschnittene Landschaft auf den Philippinen.

In den letzten 15 Jahren hat sich die Zahl der Morde an Umweltschützern verdoppelt, so eine Studie. Korruption und schwache Umweltgesetze sind die größten Risikofaktoren.

von Verena Kern

Umweltstandards für Rohstoff-Abbau

Ökologisch baggern

Ein Fluss voller rotem Eisenschlamm in Brumadinho, Brasilien

Die Energiewende ist ein Treiber für den höheren Bedarf an metallischen Rohstoffen. Recycling allein hilft nicht, um ihn zu decken. Das Umweltbundesamt fordert daher strengere Umweltstandards für den Rohstoff-Abbau im globalen Süden.

von Joachim Wille

Deutschlands halber Steinkohle-Ausstieg

Probleme ignorieren, Kohle importieren

Bergwerk im Zwielicht

Heute schließt Prosper-Haniel, die letzte Steinkohle-Zeche Deutschlands. Auch wenn in Deutschland nun keine Steinkohle mehr abgebaut wird – verbrannt wird immer noch welche. Abgebaut wird sie unter fragwürdigen Bedingungen.

von Friederike Meier, Susanne Schwarz

Gastbeitrag

Nachhaltigkeit ist der Schlüssel zum Frieden

Tuschezeichnung einer Weltkugel im schwarzen Weltall, in deren Richtung fliegt eine Taube mit Ölzweig im Schnabel als Zeichen des Friedens.

Das Militär ist das Gegenteil eines friedlichen Umgangs mit der sozialen und ökologischen Mitwelt. Es ist klar, dass die Umweltbewegung auf die Seite der Friedensbewegung gehört.

ein Gastbeitrag von Hubert Weiger

Der gute Wille

Nicht ganz sauber

Ein kleines Elektroauto steht am Straßenrand und wird an einer Ladesäule aufgeladen.

Ohne umweltschädliche Emissionen, leise und elektrisch braust das Auto der Zukunft über die Straßen, so die Vorstellung. Doch bis die Gesamtbilanz stimmt, haben die E-Autos noch Nachbesserungsbedarf.

von Joachim Wille

Ressourcen-Verbrauch

Erneuerbare mit Rohstoffproblem

Eine Frau lehnt sich auf eine Photovoltaik-Anlage

Bei der Gewinnung von Rohstoffen für Windräder und Solaranlagen leiden oft Mensch und Umwelt, warnt eine Studie des katholischen Hilfswerks Misereor. Dennoch seien die Erneuerbaren der bessere Weg.

von Friederike Meier

Erneuerbare in Entwicklungsländern

Global Player machen keine Energiewende

Erwachsenenbildung im ländlichen Mosambik kann abends stattfinden, weil elektrische Beleuchtung vorhanden ist.

Der steigende Energiebedarf in den Entwicklungsländern muss wegen der Klimaziele durch erneuerbare Energien und mehr Energieeffizienz gedeckt werden. Dass der Paris-Vertrag und die UN-Nachhaltigkeitsziele hier stark auf Privatinvestitionen setzen, ist nicht immer hilfreich.

ein Gastbeitrag von Irene Knoke

Analyse des World Resources Institute

Geheimwaffe gegen die Erderwärmung

Einige Frauen und ein Mann sitzen und stehen im Regenwald im Süden von Kamerun.

Waldrechte für lokale Gemeinschaften bringen viel mehr für den Klimaschutz als staatliche oder private Kontrollsysteme. Das zeigt die bisher umfassendste Studie über lokale Waldbesitzrechte, die internationale Forscher in dieser Woche vorgelegt haben. Jetzt müssen nur noch die Politiker überzeugt werden.

von Carey L. Biron (IPS)