Die Energiewende in den Bundesländern auf dem Prüfstand: Alle verantwortlichen Energieministerinnen und -minister der Länder in 16 Interviews.
Eine Solaroffensive, bei der der Ausbau auf landwirtschaftlichen Flächen und als Mieterstrom gefördert werden soll, plant das Bundesland Baden-Württemberg. Für Franz Untersteller (Grüne), Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, kann das Land sein Klimaziel erst entwickeln, wenn klar ist, wie es mit dem Klimaschutz auf Bundesebene weitergeht.
Auch wenn sich der Ausbau verlangsamt hat, wird Bayern sein Ziel eines Anteils von fünf bis sechs Prozent Windstrom an der Erzeugung bis 2025 erreichen, erklärt Franz Josef Pschierer (CSU), Staatsminister für Wirtschaft, Energie und Technologie, im Interview.
Trotz des beschlossenen Kohleausstiegs, der Stärkung der Stadtwerke und einem begonnenen Solarstrom-Ausbau hat der Stadtstaat Berlin bei der Energiewende einiges nachzuholen, sagt Ramona Pop (Grüne), Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, im Interview.
Brandenburg als historisch gewachsenes Energieland exportiert 60 Prozent seines Stroms, die Emissionen daraus werden aber Brandenburg angerechnet – der Klimaschutz in seinem Bundesland hängt deswegen auch von den Fortschritten im Bund ab, sagt Albrecht Gerber (SPD), Minister für Wirtschaft und Energie, im Interview.
Mit dem Ausbau der Windkraft und von Blockheizwerken im Gebäudebestand will Bremen die zurückgehende Stromerzeugung aus Kohle kompensieren, erläutert Joachim Lohse (Grüne), Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, im Interview.
Wie es beim Strom in Deutschland schon lange passiert, so will Hamburg auch die Wärme erzeugen: dezentral, vielfältig und langfristig mit Speicherung, erklärt Jens Kerstan (Grüne), Senator für Umwelt und Energie, im Interview.
Die Digitalisierung der Energiewende bringt auch einen höheren Stromverbrauch mit sich – mit einer Effizienzoffensive gerade für Rechenzentren will Hessen gegensteuern, erklärt Tarek Al-Wazir (Grüne), Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, im Interview.
Im Lande selbst soll mehr Ökostrom genutzt werden – durch "grüne" Gewerbegebiete und mehr Elektro- und Wasserstoff-Mobilität, sagt Christian Pegel (SPD), Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, im Interview.
Niedersachsen will beim Ökostrom nicht nur Erzeugungsland Nummer eins bleiben, sondern einen Großteil der erneuerbaren Energie selbst nutzen. Dabei gehe es auch um Sektorkopplung und um Speicher, erklärt Olaf Lies (SPD), Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, im Interview.
Nordrhein-Westfalen steht zum Pariser Klimaabkommen, strebt einen "schrittweisen" Kohleausstieg an und wird den Ausbau der Windenergie künftig mit mehr Augenmaß vorantreiben, erklärt Andreas Pinkwart (FDP), Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, im Interview.
Um das Klimaziel für 2050 zu erreichen, konzentiert sich Rheinland-Pfalz nicht nur auf den Ökostrom, sondern zunehmend auf die Wärme. Den "Wildwuchs" bei der Windkraft gibt es nicht mehr, erklärt Ulrike Höfken (Grüne), Ministerin für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, im Interview.
Beim Kohle-Ausstieg müssen die Rechte der Anlagenbetreiber gewahrt bleiben und beim EU-Emissionshandel die Interessen der strukturbestimmenden Stahlindustrie im Saarland, fordert Anke Rehlinger (SPD), Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, im Interview.
Die Braunkohle-Industrie in Sachsen zu ersetzen, ist äußerst anspruchsvoll und kann nur gelingen, wenn sich Bund und Länder gemeinsam anstrengen, erklärt Martin Dulig (SPD), Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, im Interview.
Wenn die Tagebaue ausgekohlt sind, hat sich zwischen 2030 und 2035 das Thema Braunkohleverstromung für Sachsen-Anhalt erledigt, sagt Claudia Dalbert (Grüne), Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft und Energie, im Interview.
Die mit der EEG-Novelle 2017 geschaffenen Regeln für die Windkraft-Ausschreibungen benachteiligen Schleswig-Holstein in doppelter Hinsicht, und auch bundesweit droht ein Fadenriss beim Windausbau, erklärt Robert Habeck (Grüne), Minister für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung, im Interview.
Bei Windkraft und Sonnenenergie hat Thüringen noch große Reserven, selbst mehr Ökostrom zu erzeugen statt fossilen Strom aus anderen Bundesländern zu beziehen, erklärt Anja Siegesmund (Grüne), Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz, im Interview.
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