Maßnahmenkatalog der Landesregierung

Brandenburg will neue Braunkohle-Anlagen

Tagebau Welzow-Süd

Brandenburgs Wirtschaftsminister Gerber tritt überraschend zurück. Mit dem SPD-Politiker verliert das Bundesland einen der härtesten Braunkohle-Lobbyisten. Erst kürzlich stellte Gerber dies unter Beweis, als sein Ministerium einen Maßnahmenplan vorlegte, der nicht weniger als den Neubau von Braunkohleanlagen ermöglichen soll.

von Jörg Staude

Pro und Kontra zur Kohlekommissionssitzung

Europa: Kohle-Ausstieg mit Sicherheit

Blick auf das Steinkohle-Kraftwerk Stuttgart-Gaisburg

Deutschland hat die nationale Verantwortung, schnell aus der Kohle auszusteigen, meinen die Umweltstiftung WWF und der Ökostromer Lichtblick und legten dazu heute einen "Kohlereport" vor. Aus nationaler Verantwortung gegenüber Europa dürfe Deutschland nicht so schnell die Kohlekraftwerke abschalten, erklärte heute dagegen der Energiewirtschafts-Verband BDEW.

von Jörg Staude

Kohleausstieg

Kohlekommission unter Druck

Konstituierende Sitzung der Kohlekommission Ende Juni 2018

Dass die Bundesregierung die Fragen um den Kohleausstieg nicht selber beantwortet, sondern in eine Kommission ausgelagert hat, fällt ihr nun auf die Füße. Der Druck von Gegnern und Befürwortern eines raschen Endes der Kohleverstromung nimmt zu.

von Verena Kern

Kommentar

Endlich mal abschalten

Ein riesiges Kraftwerk mit zwei dampfenden Kühltürmen vor wolkenverhangenem Himmel.

Zahlreiche Studien zum Kohle-Ausstieg sind seit 2017 erschienen, zuletzt fast im Wochentakt. Soweit sie die deutschen Klimaziele ernst nehmen, ähneln sich die Abschaltpläne darin bis auf Nuancen. Gegen Klimaleugner mag die Fülle der Papiere helfen, gegen die Klimakrise hilft nur – abschalten.

ein Kommentar von Jörg Staude

Klimaziel 2020

Diese Kohlekraftwerke müssen vom Netz

Das von der Bundesregierung abgeblasene Klimaziel für 2020 ist noch zu schaffen, hat ein Fraunhofer-Institut errechnet. Die Studie erscheint zu einem Zeitpunkt, an dem es sich international herumgesprochen hat, dass der Energiewende-Vorreiter Deutschland zum Bremser geworden ist. Das neue Image gefährdet Deutschlands letzten Trumpf: die diplomatischen Erfolge bei den Weltklimakonferenzen.

von Susanne Schwarz

Studie des DIW

NRW hat den Schlüssel zum Kohle-Ausstieg

Das Braunkohlekraftwerk Neurath in Nordrhein-Westfalen

Selbst sein Klimaziel für 2030 kann Deutschland nur erreichen, wenn der Kohleausstieg jetzt beginnt und in zehn bis 15 Jahren abgeschlossen ist, ergibt eine heute veröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Die Experten schauten vor allem auf Nordrhein-Westfalen, das hiesige Kernland der Kohleverstromung.

von Jörg Staude

Kohleausstieg

"Den Wandel als Chance nutzen"

Zwei stählerne Kohle-Fördertürme stehen vor Fabrikgebäuden aus Backstein.

Neue industrielle Großstrukturen sind kein Weg für den Strukturwandel in den Braunkohle-Regionen, sagt der frühere nordrhein-westfälische Stadtentwicklungsminister Christoph Zöpel. Er plädiert für eine Stärkung des Dienstleistungssektors und eine bessere Vernetzung der Regionen.

Interview: Michael Müller

Klima-Nothilfeplan des BUND

"Hitze macht schnelles Eingreifen nötig"

Feerner Moor

Der Umweltverband BUND hat einen Klima-Nothilfeplan vorgelegt und fordert von der Regierungskoalition ein Ende der Politik-Pause. Der Nothilfeplan enthält einen Kohleausstieg bis 2030, mehr Moorschutz und ein Tempolimit.

von Joachim Wille

Divestment

Größter Rückversicherer steigt aus Kohle aus

Bürogebäude der Munich Re in München

Auch der Versicherungsriese Munich Re will nun aus dem Kohlegeschäft aussteigen und begründet dies mit den teuren Folgen des Klimawandels. Kritikern geht das nicht weit genug.

von Verena Kern

"Kohle ersetzen"

Aktivisten umringen Braunkohlekraftwerk

Eine Gruppe von Klimaaktivisten geht auf einer Straße, zu sehen ist das Ortsschild von Pödelwitz und im Hintergrund ein Kraftwerk.

Klimaaktivisten der Gruppe "Kohle ersetzen!" haben am heutigen Samstag Zufahrtsstraßen zum Braunkohlekraftwerk Lippendorf bei Leipzig blockiert. Sie fordern einen konsequenten Kohleausstieg und raschen Strukturwandel.

von Friederike Meier

Kohleausstieg

Der Koxit kommt

Glutrot leuchtende Eisenhütte zwischen dunkler Häusersilhouette und Nachthimmel.

Großbritannien war der Trendsetter beim Einstieg in die Kohle. Nun ist das Land auch Vorreiter beim Ausstieg. Die Zahlen zeigen, dass das Land damit auf Kurs bei den Klimazielen ist – ganz anders als der abgedankte "Klima-Weltmeister" Deutschland.

von Joachim Wille

Energiewende

Kostenwahrheit für die zweite Phase

Zwei Schaufelradbagger arbeiten in einem großen Tagebau.

Die Politik hat sich bisher nicht getraut, den Verursachern von Schäden durch die Kohleverstromung die wahren Kosten in Rechnung zu stellen. Deshalb muss jetzt dringend die zweite Phase der Energiewende im Stromsektor folgen, in der Energieeinsparung und Erneuerbare die Kohle ersetzen.

ein Gastbeitrag von Damian Ludewig

Studie zu Stromnetzen

Weniger Stromtrassen bedeutet mehr Windkraft

Hier ist die Detailaufnahme eines Strommastes zu sehen

Etwa 8.800 Kilometer neue Stromleitungen wollen die Netzbetreiber bis 2030 quer durch Deutschland bauen. Untragbar finden das Umweltschützer und Bürgerinitiativen. Sie hoffen, mit dezentralem Ökostrom etliche Trassen einzusparen. Wie berechtigt das ist, versucht die jetzt veröffentlichte Transparenz-Studie des Öko-Instituts zu klären.

von Jörg Staude

Studie

Kohleausstieg kommt fast ohne Entlassungen aus

Ein Schaufelbagger im Braunkohletagebau Garzweiler bei Köln

Das Umweltbundesamt gibt Entwarnung: Bis zum Jahr 2030 müssen in der Braunkohle selbst bei einer drastischen Reduktion der Kraftwerkskapazität keine Beschäftigten entlassen werden.

von Friederike Meier

Divestment

Versicherungen stoßen RWE ab

Vor einem silhouettenhaft erkennbaren Kohlekraftwerk stehen Hochspannungsleitungen.

Die französischen Versicherungsriesen Macif und AG2R wollen nichts mehr mit Kohle-Investments zu tun haben und trennen sich von Kapitalanlagen des RWE-Konzerns. Mit Unternehmen, die Kohle-Kraftwerke planen, wollen sie keine Geschäfte mehr machen. Ein Trend, der inzwischen weltweit Schule macht.

von Susanne Götze

Kemferts Woche

Fehlende Kohlestrategie, fossile Energiekriege und der Wandel der Versorger

Kalenderwoche 28: Ein Anstieg bei den Erneuerbaren und ihre Marktfähigkeit allein reichen nicht aus, um den Kohlestrom zu verdrängen, sagt Claudia Kemfert, Professorin für Energiewirtschaft, Chefin des Energie- und Umweltbereichs am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung DIW und Mit-Herausgeberin von Klimareporter°. Dafür braucht es einen strukturierten Kohleausstieg.

Serie Strukturwandel

So geht Kohleausstieg: Zielgerichtet, selbstbestimmt, gemeinsam

Vorsorgende staatliche Klimapolitik schafft nicht nur neue Marktchancen für Gewinner, sondern kümmert sich aktiv und frühzeitig um potenzielle Verlierer. Sie brauchen rechtzeitig Unterstützung für Innovationen, Diversifizierung und Geschäftsfeldentwicklung.

ein Gastbeitrag von Manfred Fischedick, Peter Hennicke

Kohleausstieg

Kohlebefürwortern gehen Argumente aus

Ein Braunkohletagebau mit Schaufelradbagger

Vor der zweiten Sitzung der Kohlekommission kritisieren Umweltschützer, dass Deutschland nach wie vor Weltmeister beim Braunkohle-Abbau ist, was sich nicht mit dem Klimaziel von Paris vereinbaren lasse. Eines der Hauptargumente gegen einen raschen Kohleausstieg dürfte sich indes erledigt haben.

von Benjamin von Brackel

Strombilanz fürs erste Halbjahr 2018

Braunkohle stark, Ökostrom stärker

Hier ist der Braunkohletagebau Garzweiler in NRW zu sehen, im Hintergrund Windräder

Die erneuerbaren Energien überholen die Kohle, jubelt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. Die Erfolgszahlen des BDEW überdecken jedoch, dass vor allem die Braunkohle nach wie vor viel zu viel Strom ins Netz einspeist.

von Sandra Kirchner

Kostenlose Emissionszertifikate

Milliardengeschenke an die Braunkohle

Hier ist das Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe in der Lausitz bei Nacht zu sehen

Nur noch sechs Monate bleiben der Kohlekommission für ihre Arbeit – die Hälfte des Jahres hat sie bereits mit Personaldebatten verbracht. Wie es mit dem Kohleausstieg weitergeht, teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Abgeordneten-Anfrage nicht mit. Dafür legt sie Milliarden-Geschenke an die Braunkohle offen.

von Susanne Götze