Erstmals hat die Klimabewegung über Stunden fossile Importstrukturen im Norden Deutschlands blockiert. Die von einem großen Bündnis getragene Aktionswoche "System Change" im Hamburg ging am heutigen Sonntag zu Ende. Überschattet wurden die Proteste von teils massiver Polizeigewalt.
Die Abwärme von Rechenzentren in großen Städten könnte laut einer Studie für den Branchenverband Bitkom rund 350.000 Wohnungen versorgen. In einer Stadt gibt es dazu das erste Großvorhaben.
Die Stecker-Solaranlagen boomen in der Energiekrise noch stärker. Inzwischen gibt es Lieferprobleme, und auch die vorgeschriebene Installation durch eine Fachkraft kann zur Hürde werden. Viele scheinen auf eine Anmeldung zu verzichten.
Immer mehr Städten und Kommunen wird klar, dass Hausbegrünung umfassend positiv auf das menschliche Wohlbefinden wirkt und in der Klimakrise das Stadtklima retten kann. Wie das geht, zeigen Städte wie Singapur – oder auch München.
Bislang waren alle Versuche der Regierung von US-Präsident Joe Biden, ein Klimagesetz zu verabschieden, an Senator Joe Manchin gescheitert. Eine Kombination von Energie- und Gesundheitspolitik sowie der Schließung von Steuerschlupflöchern könnte jetzt den Durchbruch bringen.
Eine Handydaten-Analyse des Statistischen Bundesamts zeigt, dass die Deutschen mit dem Neun-Euro-Ticket deutlich mehr Bahn fahren und das Auto etwas öfter stehen lassen. Ländliche Regionen wurden nicht extra untersucht.
Ein Urteil des höchsten US-Gerichts zu den Befugnissen der Umweltbehörde EPA erhielt viel Aufmerksamkeit. Viel wichtiger ist aber, dass in Brasilien das Paris-Abkommen jetzt ein Menschenrechtsvertrag ist. Auch in Europa könnte bald ein historisches Klimaurteil fallen.
Seit der Pest im 14. Jahrhundert ist die Weltbevölkerung nie mehr geschrumpft. Doch schon in 50 Jahren könnte die Zahl der Menschen wieder abnehmen, allerdings nicht wegen einer Seuche, sondern wegen der niedrigen Geburtenrate – einer Begleiterscheinung wachsenden Wohlstands.
Die Parlamentswahlen in Australien bringen die sozialdemokratische Labor Party zurück an die Regierung. Auch die Grünen gewinnen deutlich hinzu. Labor kündigt eine anspruchsvollere Klimapolitik an. Kohlegruben sollen aber nicht geschlossen werden.
Längst überfällig: Die Unmengen an Kunststoffen, die in die Natur und die Meere gelangen, sollen begrenzt werden. Jetzt hat die UN-Umweltversammlung in Nairobi den Weg für ein globales Abkommen frei gemacht. Bis zu einem wirksamen Weltplastikvertrag sind noch einige heikle Fragen zu klären.
Die EU-Taxonomie lässt die Grünen nicht zur Ruhe kommen. Auf dem Parteitag forderten die Delegierten, sich klar gegen Erdgas als nachhaltige Technologie auszusprechen. Die grünen Abgeordneten und Regierungsmitglieder befinden sich nun in einer Zwickmühle.
So geht klimafreundlicher Stahl auch ohne Wasserstoff
Das europäische Forschungsprojekt Siderwin entwickelt einen Prozess zur klimafreundlichen Stahlherstellung ohne Kohle – mit Strom, aber ohne den ineffizienten Umweg über Wasserstoff. Bis die Eisenoxid-Elektrolyse industriell einsetzbar ist, dürfte es aber noch dauern.
Demnächst werden die Kernkraftwerke Grohnde, Gundremmingen und Brokdorf abgeschaltet. Nächstes Jahr sind dann die letzten drei Anlagen dran. Eine Stromlücke gibt es deshalb nicht, vielleicht steigt der Energieimport.
Wie man ein klimaschädliches Prestigeprojekt absagt
Mit einem Klimacheck aller laufenden Straßenbau-Großprojekte ließ Österreichs Umweltministerin im Sommer aufhorchen. Nun hat sie mit sofortiger Wirkung das umstrittenste, den Lobautunnel bei Wien, gestrichen – ersatzlos, aber nicht alternativlos.
Klimawende heißt auch Änderungen im Lebensstil. Viele fürchten, etwas zu verlieren, doch eine neue Studie macht Hoffnung: Klimaschutz bedeute vor allem mehr Lebensqualität und nicht qualvollen Verzicht. Stimmen müssen aber die Angebote.
Die Zahl der Todesfälle durch Luftverschmutzung ist in der Europäischen Union seit 1990 um zwei Drittel gesunken. Auch davon könnte noch die Hälfte verhindert werden, wenn nur die aktuellen WHO-Richtwerte eingehalten würden.
Der wissenschaftliche Konsens über den menschengemachten Klimawandel hat in den letzten zehn Jahren noch mehr zugenommen, zeigt eine aktuelle Auswertung von fast 90.000 Fachpublikationen.
Die weltweiten Methanemissionen sollen innerhalb der nächsten Dekade um fast ein Drittel sinken. Dazu wollen sich die USA, die EU sowie acht weitere Länder verpflichten.
Lange waren menschenleere Naturschutzgebiete das Ideal. Dabei sind Gebiete, in denen indigene Völker leben, oft besonders artenreich und werden von diesen gut gegen Entwaldung geschützt. Mit dieser Botschaft endet heute der IUCN-Kongress in Marseille.
40 Millionen Portionen geben Betriebskantinen, Mensen und Krankenhaus-Küchen jeden Tag aus. Für die klimagerechte Transformation des Ernährungssystems spielt die Verpflegung außer Haus deshalb eine entscheidende Rolle. Leuchtturmprojekte in Berlin oder Münster zeigen, wie es geht.