klima update° – Folge 96

Weltweiter Klimastreik, abgefackeltes Biogas, Naturschutz ist unverzichtbar

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Diesen Freitag geht Fridays for Future wieder auf die Straße. In Deutschland wird Biogas abgefackelt. Die Naturzerstörung sorgt dafür, dass Ökosysteme und Böden ihre Fähigkeit verlieren, CO2 im großen Stil zu binden.

von Verena Kern, Sandra Kirchner

Palmöl-Barometer

"Palmöl-Boykott ist der falsche Weg"

Nahaufnahme der Früchte der Ölpalme.

Eine Entwicklungsorganisation fordert, Kleinbäuer:innen faire Preise zu zahlen, damit sie Palmöl nachhaltig produzieren können. Auf anderes Pflanzenöl umzusteigen, helfe weder dem Klima noch dem Wald. Palmöl mit Nachhaltigkeits-Zertifikat komme fast immer von großen Unternehmen, denen es aber vorrangig um Kostensenkung gehe.

von Joachim Wille

Neuer Standard für Freiflächen-Photovoltaik

Solarparks sollen richtig grün werden

Luftaufnahme eines kleineren Solarparks in Offingen in Bayerisch-Schwaben.

Eine Selbstverpflichtung zur guten Planung von großen Photovoltaik-Projekten legte jetzt der Bundesverband Neue Energiewirtschaft vor. Unterzeichnende Mitgliedsfirmen setzen sich höhere Standards bei kommunaler Beteiligung und Naturschutz. Kern des Konzepts ist die "Biodiversitäts-PV".

von Jörg Staude

Bedrohtes Weltnaturerbe

Watt ne Klimakrise

Ein Luftbild der Nordseeinsel Pellworm

Das Wattenmeer an der Nordseeküste stellt einen einzigartigen, dynamischen Lebensraum mit über 10.000 verschiedenen Arten dar. Im Zuge der globalen Klimakrise gerät das System aus dem Gleichgewicht.

von Hanna Mertens

Die gute Nachricht

Grüne Städte

Plattenbau-Wohnhäuser in Chengdu mit üppiger Dachbegrünung, umgeben von Bäumen.

Immer mehr Städten und Kommunen wird klar, dass Hausbegrünung umfassend positiv auf das menschliche Wohlbefinden wirkt und in der Klimakrise das Stadtklima retten kann. Wie das geht, zeigen Städte wie Singapur – oder auch München.

von Hanna Mertens

Wien will Klima-Musterstadt werden

"Schöne, großkronige Bäume sind die beste Anpassung"

Straße mit separatem Radweg, beide von großen Straßenbäumen gesäumt, sodass die Allee mindestens vier Reihen Bäume ausweist.

"Raus aus dem Asphalt", Sprühnebel-Duschen und "coole Straßen" – ist das alles nur Wiener Hitzewellen-PR? Wie gut gelingt der selbsternannten Klimamusterstadt Wien wirklich die Anpassung an die klimatischen Veränderungen? Eine Expertin sieht Licht und Schatten.

von Christof Mackinger (Wien)

Der gute Wille

Umarmen reicht nicht

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder von der CSU steht sinnierend in einer grünen Umgebung mit Bäumen.

In Bayerns Städten fällt die Natur-Klimaanlage zunehmend aus, denn es werden mehr Bäume gefällt als nachgepflanzt. So kann es nicht weitergehen.

eine Kolumne von Joachim Wille

Nichtökonomische Bewertungsmethoden

Der Wert der Natur

Białowieża-Urwald

Bei politischen Entscheidungen stehen meist ökonomische Überlegungen im Vordergrund. Bei Entscheidungen, die die Natur betreffen, greift dieser Ansatz aber zu kurz, denn die Natur hat sehr viele wertvolle Aspekte, die keinen Marktwert haben – wie das Überleben der Menschheit.

von Christoph Müller

"Osterpaket" in der Kritik

Grünen-Politiker lehnen neues Naturschutzrecht ab

Eine Uferschnepfe fliegt auf den Fotografen zu. Aufnahme im Ochsenmoor bei Diepholz.

Teile des beschlossenen "Osterpakets" zur Energiewende werden jetzt auch von Spitzenpolitikern der Grünen kritisiert. Anlass sind die beschlossenen Änderungen im Naturschutzrecht zum Ausbau der Windkraft. Diese seien ein "Vertrag zulasten des Naturschutzes".

von Jörg Staude

Bundesverwaltungsgericht urteilt über A20

Weiterbau der Küstenautobahn gestoppt

Abgesackte und weggebrochene Fahrbahn der Autobahn A20 bei Tribsees.

Das Bundesverwaltungsgericht hat den Bau der A20 in Niedersachsen zunächst gestoppt. Grund ist aber nicht der Klima- oder Artenschutz, sondern die Stickstoffbelastung für ein nahes Schutzgebiet. Klimagesetze seien nicht nachträglich auf das Autobahnprojekt anwendbar, so das Gericht.

von Clara S. Thompson

Bericht zur nachhaltigen Nutzung wilder Arten

Vom Jagen und Sammeln

Ein Fischer hat das volle Schleppnetz geöffnet, und der Fisch ergießt sich auf das Deck des Trawlers.

Die Menschheit nutzt seit jeher wilde Arten als Nahrung, Baumaterial, Heilmittel oder auch zur Dekoration. Doch viele Arten werden übernutzt und sind gefährdet. Um das zu ändern, sind Maßnahmen von der lokalen bis zur globalen Ebene erforderlich, so ein Bericht des Weltbiodiversitätsrats.

von Christoph Müller

Kommentar

Habecks Windkraft-Gesetz heizt Naturschutz-Konflikt an

Fliegender Mäusebussard, im Hintergrund der Rotor eines Windrads.

Bei der Windkraft an Land verzichtet die Ampel-Koalition entgegen früheren Ankündigungen darauf, die pauschalen Abstandsregeln in den Ländern aufzuheben. So wird das vom Wirtschaftsminister vorgelegte Wind-an-Land-Gesetz den Konflikt zwischen Windkraft und Naturschutz verschärfen.

ein Kommentar von Jörg Staude

Studie zu "negativen Emissionen"

Klima-Overshoot – schnelle Schäden, zweifelhafte Erholung

Aus einem roten Algenwald schaut ein tropischer Fisch heraus.

Lässt sich das 1,5-bis-zwei-Grad-Limit vorübergehend überschreiten und später durch "negative Emissionen" doch noch einhalten? Vielleicht – aber dann nur auf Kosten der Biodiversität, ergibt eine Studie. Und auch die Rückholtechnologien selbst setzen die Artenvielfalt aufs Spiel.

von Verena Kern

klima update° – Folge 83

Reform des Emissionshandels, EU will mehr Naturschutz, Energiecharta-Vertrag mit Fehlern

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Das Europaparlament hat sich zur Stärkung und Ausweitung des Emissionshandels positioniert. Die EU-Kommission schlägt eine verbesserte Naturschutzgesetzgebung vor. Gegen den umstrittenen europäischen Energiecharta-Vertrag wurde eine Klage eingereicht.

von Verena Kern, Sandra Kirchner

Quaschnings Videokolumne

Wo sollen bloß all die Windräder hin?

Aufmacherbild: Volker Quaschning steht mit fragender Geste vor einem stilisierten Windpark.

Müssen für den Ausbau der Windkraft wirklich ganze Wälder gerodet werden? Millionen Vögel sterben? Tausende Menschen durch Infraschall krank werden? Was an den Anti-Windkraft-Argumenten dran ist.

eine Kolumne von Volker Quaschning

Gesetzentwürfe zum Windkraft-Ausbau

Habeck plant Wind-Ampel und laviert beim Artenschutz

Ein Windrad über einem Baumwipfel.

Mit einem gesetzgeberischen Doppelschlag will die Ampelkoalition Blockierungen bei der Windkraft an Land auflösen. Dazu legte das Wirtschaftsministerium Entwürfe für ein Wind-an-Land-Gesetz und für Änderungen beim Naturschutzgesetz vor. Aber schon bei der Ressortabstimmung innerhalb der Regierung hakt es.

von Jörg Staude

BUND und Bauer gegen Autobahn A20

"Negativer Klimanutzen"

Tempo

Das Bundesverwaltungsgericht verhandelt über den Weiterbau der Autobahn A20 in Niedersachsen – und stellt einen fehlenden Handlungsspielraum beim Stopp klimaschädlicher Straßenbauprojekte fest. Der Verlauf der Verhandlung offenbart, dass sogenannte Entscheider weiter in einer Welt ohne Umwelt- und Klimakrise leben.

von Clara S. Thompson

Europäisches Forschungsprojekt

Ohne Totholz kein Leben

Ein Alpenbock, ein hellblauer länglicher Käfer mit schwarzen Punkten und langen gebogenen blau-schwarzen Fühlern, sitzt auf einem rindenlosen Zweig.

Europas Wirtschaftswäldern fehlt es an biologischer Vielfalt. Weil die Forstwirtschaft Totholz entfernt, sind daran angepasste Käferarten bedroht. Die Klimakrise erhöht nun den Druck – ökologisch und ökonomisch.

von Sandra Kirchner

Solarstrom und Landwirtschaft

Beeren unter Strom

Mit Solarpeneelen überdachte Reihen von Himbeersträuchern in einem niederländischen Gartenbaubetrieb unweit von Kleve.

Mit Agri-Photovoltaik lässt sich nicht nur Ökostrom erzeugen, sondern auch etwas für die Biodiversität tun. Unter Forschern gilt sie als große Chance, dennoch kommt sie in Deutschland noch immer nicht über Test- und Pilotprojekte hinaus.

von Jörg Staude

Auch Ministerium sieht Ölförder-Pläne kritisch

Das Russland-Argument sticht im Wattenmeer nicht

Luftaufnahme der rechteckigen Bohrplattform, eng bestückt mit Anlagen zur Ölförderung im Wattenmeer.

Den Plan des Öl- und Gasriesen Wintershall Dea, die Ölförderung im Wattenmeer auszuweiten, stößt nicht nur bei Naturschützern und Umweltverbänden auf Unverständnis und Kritik. Auch das Bundesumweltministerium zweifelt am Sinn des Vorhabens.

von Jörg Staude