Für Elektroauto-Batterien werden große Mengen des Leichtmetalls Lithium benötigt. Es kommt aus Salzseen oder Tagebauen. In mehreren europäischen Ländern wird über einen Abbau diskutiert. Das Ende der Kohletagebaue ist kein Ende der Naturzerstörung für unsere Energie.
Rund 30 Staaten bekennen sich beim Klimagipfel in Glasgow zu einem Enddatum für Verbrenner-Fahrzeuge. Auch Regionen, Städte und Autokonzerne unterstützen die Erklärung zu emissionsfreier Mobilität. Das Autobauerland Deutschland sperrt sich.
Eine wirtschaftsnahe Klimastiftung fordert von der neuen Bundesregierung, Deutschland zum Vorreiter für ein anspruchsvolles Recycling von Industrieprodukten zu machen. Leisten soll das vor allem ein "digitaler Produktpass" etwa für die Autoindustrie.
Begleitet von mehreren Protestaktionen begann am Dienstag die Automesse IAA in München. Für Freitag haben Initiativen wie "Sand im Getriebe" und weitere Gruppen angekündigt, die Messe blockieren zu wollen.
Greenpeace und die Deutsche Umwelthilfe fordern von den deutschen Autokonzernen eine deutliche schnellere CO2-Reduktion. Die Organisationen berufen sich auf den Klima-Beschluss des Bundesverfassungsgerichts und auf ein ähnlich spektakuläres Urteil aus den Niederlanden.
Die Pariser Klimaziele sind viel leichter erreichbar, wenn beheizte Gebäude und Autos nicht nur auf Ökostrom umgestellt, sondern auch materialeffizient gebaut werden. Weniger Zement und Stahl zu verbrauchen spart eine Menge Treibhausgase, wie eine Studie der Universität Freiburg zeigt.
Ein Bündnis aus Gewerkschaften, Umwelt- und Sozialverbänden und evangelischer Kirche fordert eine sozial- und klimaverträgliche Mobilitätswende. Um die Positionen zum privaten Autoverkehr wird weiter hart gerungen.
Welche Zukunft hat der Verbrennungsmotor? Das fragen sich viele, die irgendwie mit dem Verkehr zu tun haben. Nur der jüngste Autogipfel gestern Abend im Kanzleramt nicht. Dabei gibt es für einen klimafreundlichen Autoverkehr sogar noch ein größeres Problem.
Mit dem Gesetzentwurf zur Treibhausgasminderungsquote will die Bundesregierung offiziell die Elektromobilität fördern. Tatsächlich aber werden CO2-Schleudern wie Plug-in-Hybride auf dem Papier saubergerechnet. Klimaschutz im Verkehr wird nur vorgetäuscht.
Neue EU-Vorgaben für Pkw-Neuzulassungen sollen dafür sorgen, dass die Autoindustrie die geltenden Regeln auch befolgt. So soll für Genehmigungen erstmals auch auf der Straße geprüft werden, ob Grenzwerte eingehalten werden. Verkehrsexpert:innen begrüßen die neuen Vorschriften, sehen aber noch deutlich Luft nach oben.
30 Milliarden Euro aus dem Corona-Konjunkturpaket der Bundesregierung sollen in Klimaschutz fließen – etwa ein Viertel der Investitionen. Insgesamt regiere bei den Finanzspritzen aber zu oft das Gießkannenprinzip, kritisieren Umweltschützer:innen.
Keine Kaufprämie für Verbrenner: Die Autoindustrie kann nicht mehr einfach durchregieren wie bisher, zeigt das Konjunkturpaket der Bundesregierung. Gefördert wird die Branche trotzdem. Eine Mobilitätsprämie, von der nicht nur Autokäufer profitieren, wäre fürs Klima besser gewesen.
Die Politik sollte die Coronakrise als Chance nutzen, in die Infrastruktur einer klimafreundlichen Mobilität von morgen zu investieren. So lassen sich auch neue, zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen, statt nur den Abverkauf überkommener Technologie zu subventionieren.
Die Mehrheit der Deutschen ist für eine Mobilitätsprämie anstelle einer reinen Autokaufprämie. Auch Wirtschaftsinstitute und Teile der Union lehnen die Neuauflage der "Abwrackprämie" ab. Doch die Konzerne und die Regierungen der Autoländer machen mächtig Druck.
Kalenderwoche 21: Auch der öffentliche Verkehr leidet unter Corona, weil Wege zur Arbeit, zur Schule oder ins Café wegfallen. Der Bund muss das auffangen, meint Andreas Knie, Sozialwissenschaftler, Mobilitätsforscher und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Dabei sollte der Nahverkehr aber auch gleich modernisiert werden.
Kaufprämien für große fossile Neuwagen machen die ganze Klimapolitik unglaubwürdig, findet der Energieexperte Dieter Seifried. Die CO2-Ziele für Pkw aufzuschieben würde jahrelange Versäumnisse der Hersteller belohnen. Wie der Corona-Neustart den Klimaschutz ankurbeln kann, beleuchtet Klimareporter° in einer Interview-Serie – Teil 2.
Nach der akuten Corona-Krise braucht Deutschland ein Städtebauprogramm, das Läden und Kultureinrichtungen zur wohnortnahen Versorgung rettet, sagt der Verkehrsexperte Helmut Holzapfel. Die Subventionen für Lkw und Pkw fortzuschreiben und womöglich noch zu erhöhen wäre der falsche Weg.
Wegen der Coronakrise fordert die Autoindustrie eine Aufweichung der europäischen Klimavorgaben. Fällt den Autobossen wirklich nichts Vernünftigeres ein?
Zweieinhalb Tonnen schwere Autos, um 70 bis 80 Kilo Mensch zu transportieren – das ist ein Wahnsinn, auch elektrisch angetrieben, sagt der Verkehrsexperte Axel Friedrich. Der frühere Abteilungsleiter im Umweltbundesamt, der den Dieselskandal mit aufdeckte, fordert deswegen eine Verbrauchsbegrenzung für E-Autos.
Der Elektroautobauer Tesla will bei Berlin eine neue Gigafactory für die Autoproduktion hochziehen. Ein Blick auf die Ökobilanz zeigt, wie verdreht "Klimaschutzpolitik" am Ende sein kann. Gerechte Mobilität kann es mit dem Auto nicht geben.
Jetzt unterstützen Spenden
Newsletter abonnieren
Unterstützen Sie unabhängigen Journalismus!
klimareporter° wird herausgegeben vom gemeinnützigen Klimawissen e.V. – Ihre Spende macht unabhängigen Journalismus zu Energiewende und Klimawandel möglich.
Jetzt unterstützen Gerade nicht Schon erledigt