
Einige Menschen in der Politik wollen das EU-Verbrennerverbot kippen. Eine gute Idee?
Verbrennerverbot? Hey, wir reden über einen Neuzulassungsstopp im Jahr 2035, und wir besitzen in Westeuropa nicht mal mehr zwei Prozent der weltweiten Erdölvorkommen und sind immer mehr auf Importe angewiesen. Importe von Donald Trumps USA und Co.
Warum wollt ihr Sprit aus Öl, das wir selbst gar nicht haben, auch noch in zehn Jahren munter in ineffizienten Verbrennerautos verfeuern? E‑Autos setzen sich weltweit immer mehr durch.
In Norwegen werden schon dieses Jahr gar keine Verbrenner mehr neu zugelassen. In China haben inzwischen mehr als 50 Prozent der neuen Autos einen E‑Motor, Tendenz stark steigend. In Deutschland waren es 2024 gerade mal rund 20 Prozent.

Volker Quaschning
ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.
Ein gutes Drittel der deutschen Autos wird in China verkauft, aber wir haben als Autoexportland bei den wichtigen Zukunftstechnologien nicht mal einen ordentlichen Heimatmarkt. Und ihr wundert euch, dass die deutsche Autoindustrie abschmiert.
Grüne Treibstoffe sollen angeblich deutsche Verbrenner retten. Aus Solar- und Windstrom lassen sich theoretisch E‑Fuels herstellen, die klimaschädliches Benzin und Diesel ersetzen.
Nur dass die Herstellung ineffizient ist und der Wirkungsgrad von Verbrennerautos mies. Darum brauchen Verbrennerautos mit E‑Fuels für die gleiche Strecke bis zu siebenmal so viel Solar- und Windstrom wie reine E‑Autos. Findet den Fehler.
Wollen wir die deutsche Autoindustrie und unseren Wohlstand retten, brauchen wir ein klares Signal für den Start ins moderne E‑Auto-Zeitalter. Lasst das EU-Verbrennerverbot so, wie es ist.