Klimakosten-Studie

Klimaschäden bis zu 900 Milliarden Euro

Zwei neue Einfamilienhäuser mit Solardach und je zwei Garagen, davor steht jeweils ein Elektroauto, das gerade aufgeladen wird.

Der Klimawandel könnte in Deutschland Schäden von über 30 Milliarden Euro pro Jahr verursachen, ergibt eine jetzt veröffentlichte Studie. Die gesellschaftlichen Verluste lassen sich durch eine vorbeugende Klimapolitik und rechtzeitige Anpassung an höhere Temperaturen aber verringern.

von Hannes Koch

Gutachten zu Grundgesetzänderung

Klima: Von der Kür zur Pflicht

Über mit Gras bewachsene Gleise fährt eine Straßenbahn.

Klimaschutz und -anpassung stehen in großen Städten inzwischen auf dem Spitzenplatz der Kommunalpolitik. Sie sind aber keine Pflichtaufgabe und entsprechend unterfinanziert. Das könnte mit einer Neuregelung im Grundgesetz geändert werden, sagt ein Gutachten.

von Jörg Staude

Billionen fürs Klima mobilisieren

Bekommt das Klima Sonderziehungsrechte?

Dollarnoten

Technisch ist es möglich, die Klimaerwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen. Was fehlt, ist Geld – viel Geld. Doch dieses ließe sich mit den geeigneten Instrumenten durchaus mobilisieren – und das, ohne die Steuerzahler zur Kasse zu bitten. Davon sind einige renommierte Ökonomen und auch Staatschefs überzeugt.

von Christian Mihatsch

Dürremonitor-Bilanz

"Was wir im Winter brauchen, ist das eklige Wetter"

Getreideernte auf einem Feld in hügeliger Landschaft in Deutschland.

Deutschland bleibt ein wasserreiches Land, muss sich aber stärker darum kümmern, dass die nötige Wassermenge immer und überall verfügbar ist, sagt Andreas Marx. Der Klimaforscher über häufigere Trockenperioden, die Anpassung der Landwirtschaft und die Idee einer Wasserpipeline Ostsee–Berlin.

Interview: Joachim Wille

Gastbeitrag

Klimaresilienz statt Wumms

Zerstörung im sächsischen Schlottwitz durch Hochwasser 2002

Beim globalen Schutzschirm gegen die Folgen des Klimawandels sollte Deutschland auch auf preiswerte Versicherungslösungen setzen. Eine Versicherungspflicht gegen Naturgefahren würde zudem Steuerzahler:innen entlasten.

ein Gastbeitrag von Christian Groß, Gert Wagner

Zwischenbilanz auf der COP 27

"Noch ist der Gipfel nicht in der Krise"

Erdgaspipelines führen zu einem LNG-Terminal, an dem ein Tankschiff liegt.

Statt nur über die Bewältigung von Klimaschäden zu reden, müsste es auf dem Gipfel in Sharm el-Sheikh viel stärker darum gehen, die CO2-Emissionen zu senken, sagt Reimund Schwarze. Zur Gipfel-Halbzeit sieht der Klimaökonom vom Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung den Ablauf der COP 27 gestört, aber noch nicht in einer Krise.

Interview: Jörg Staude

BuGG-Kongress zu Solardächern

Die grün-gelb-blaue Vision für deutsche Dächer

Auf einem großen Flachdach sind Solarmodule installiert, daneben wachsen Gräser, Moose und andere Pflanzen.

Wenn Klimaschutz und Klimaanpassung zwei Seiten einer Medaille sind – warum denken wir dann nicht "gelbe" Solarenergie, "grüne" Dächer und "blauen" Wasserrückhalt zusammen? Das fragte sich der Bundesverband Gebäudegrün auf dem ersten Fachkongress zum Solar-Gründach in Berlin.

von Jörg Staude

Fachverbands-Statistik zum Stromnetz

Neun Minuten Blackout durch Wetterextreme

Ein Monteur prüft die Spannung an der Kabelübergabestation Raesfeld im Westmünsterland.

Am gefährlichsten fürs deutsche Stromnetz waren 2021 nicht fehlende Kraftwerke oder überlastete Netze, sondern Wetterextreme, zeigt eine neue Statistik des Elektrotechnik-Verbands VDE. Wegen der Netzstabilität lehnt der VDE auch weniger Bürokratie für Solaranlagen in Haushalten ab.

von Jörg Staude

Buchrezension

Wie der Schutz der Bevölkerung blockiert wird

Durch Unterspülung zerstörte Asphaltstraße und Bahnstrecke in Schlottwitz bei Glashütte.

Klimaanpassung gilt als neuer großer Trend. Tatsächlich aber steht Deutschland hier erst am Anfang – und setzt auch noch die Fehler der Vergangenheit fort, schreiben Susanne Götze und Annika Joeres in ihrem neuen Buch "Klima außer Kontrolle".

von Kurt Stenger

Bedrohtes Weltnaturerbe

Watt ne Klimakrise

Ein Luftbild der Nordseeinsel Pellworm

Das Wattenmeer an der Nordseeküste stellt einen einzigartigen, dynamischen Lebensraum mit über 10.000 verschiedenen Arten dar. Im Zuge der globalen Klimakrise gerät das System aus dem Gleichgewicht.

von Hanna Mertens

Solarstromerzeugung mit neuen Ideen

Kühe mögen es nicht heiß

Einige Kühe und Kälber stehen bei sonnigem Wetter unter einer hoch aufgeständerten Solaranlage im Schatten.

Selbst für die Tierhaltung kann Agri-Photovoltaik ein Gewinn und sogar eine Hilfe bei der Klimaanpassung sein. Dennoch steht zu befürchten, dass die energie- und landwirtschaftliche Doppelnutzung auch für die nächsten Jahre eine Nischentechnologie bleibt.

von Jörg Staude

Biogeografische Forschung

Krankheitsbeschleuniger Klimawandel

Eine Tigermücke saugt Blut aus menschlicher Haut.

Bei steigenden Temperaturen treten tropische Mücken und Zecken auch hierzulande auf und übertragen Infektionskrankheiten. Das Risiko, das die Klimakrise für die menschliche Gesundheit birgt, ist aber noch viel größer.

von Verena Kern

Die gute Nachricht

Grüne Städte

Plattenbau-Wohnhäuser in Chengdu mit üppiger Dachbegrünung, umgeben von Bäumen.

Immer mehr Städten und Kommunen wird klar, dass Hausbegrünung umfassend positiv auf das menschliche Wohlbefinden wirkt und in der Klimakrise das Stadtklima retten kann. Wie das geht, zeigen Städte wie Singapur – oder auch München.

von Hanna Mertens

Wien will Klima-Musterstadt werden

"Schöne, großkronige Bäume sind die beste Anpassung"

Straße mit separatem Radweg, beide von großen Straßenbäumen gesäumt, sodass die Allee mindestens vier Reihen Bäume ausweist.

"Raus aus dem Asphalt", Sprühnebel-Duschen und "coole Straßen" – ist das alles nur Wiener Hitzewellen-PR? Wie gut gelingt der selbsternannten Klimamusterstadt Wien wirklich die Anpassung an die klimatischen Veränderungen? Eine Expertin sieht Licht und Schatten.

von Christof Mackinger (Wien)

Gastbeitrag

Deutschland braucht einen Wasser-Notfallplan

Blick vom Ufer auf das Flüsschen Mulde in Sachsen, im Hintergrund eine flache Landschaft mit Bäumen.

Die Wasserreserven werden nun auch in Mitteleuropa knapp. Wir brauchen ein neues Wasserbewusstsein und einen intelligenteren Umgang mit unserem Lebensmittel Nummer eins. Das geht nur mit einer aufgeklärten, aktiven Zivilgesellschaft.

ein Gastbeitrag von Franz Alt

klima update° – Folge 87

Wege aus dem Hitzestress, Petersberger Klimadialog, EU will Gas sparen

Aufschrift: klima update°. der klimareporter Podcast. aktuell mit: taz

Der Umgang mit Hitzeextremen lässt immer noch zu wünschen übrig, mit neuen Fördermitteln soll sich das ändern. Die ärmeren Länder warten weiter auf zugesagte Klimahilfen. Die EU-Kommission stellt einen umstrittenen Gassparplan vor.

von Verena Kern, Katharina Schipkowski

Kommentar

Den Hitzestau auflösen

Plattenbau-Punkthochhaus von schräg unten aufgenommen, in der Sonne scheinen die Konturen zu zerfließen, alles ist in Gelb getaucht.

Die Bundesrepublik ist ein reiches Land in der gemäßigten Klimazone. Da ist es besonders schwer zu verstehen, dass die Deutschen auf die zunehmenden Hitzewellen und andere Wetterextreme so schlecht vorbereitet sind. 

ein Kommentar von Joachim Wille

Graßls Woche

Soziale Kälte, geschwächte Wälder und die Zukunft der Hitzesommer

Kalenderwoche 28: Hitzetote zeigen die soziale Kälte einer Gesellschaft, sagt Hartmut Graßl, Physiker und Meteorologe und Mitglied des Herausgeberrats von Klimareporter°. Nach Jahren vergeblicher Mahnungen erwartet er vom jetzigen Gesundheitsminister Lauterbach Hitzeverordnungen für Alten- und Pflegeheime.

Unzureichende Aktionspläne gegen Hitze

Auf der Suche nach "coolen" Orten

Hohe Kirchenhalle, am Rand sitzen zwei ältere Menschen.

Eine Hitzewelle rollt auf Deutschland zu. Für ältere und besonders gefährdete Menschen wird der Politik seit Jahren geraten, spezielle "Cooling Zones" einzurichten. Passiert ist dazu wenig. In der österreichischen Hauptstadt Wien läuft es offenbar besser.

von Jörg Staude

Kommentar

Lernen aus der Flut – lieber noch nicht

Ein Mann steht auf der überfluteten Rathausstraße in Hagen knietief im Wasser und streckt die Arme aus.

Ein Jahr nach der Hochwasser­katastrophe an Ahr und Erft ist klar: Die Lehren werden nur halbherzig gezogen, das Gefahrenpotenzial von Mega-Überflutungen wird kaum entschärft. Vor allem tun Länder und Kommunen viel zu wenig zur Vorbeugung. Das wird sich langfristig verheerend auswirken.

ein Kommentar von Joachim Wille