Dekarbonisierung

Beim Wasserstoff ist weniger mehr

Wasserstoff-Pipeline mit Ventil und Dehnungsbogen auf der grünen Wiese, im Hintergrund einige Windräder.

Auf Wasserstoff als Heilsbringer der Energiewende zu setzen, kann nicht aufgehen. Wir sollten vom Hype zur Realität zurückkehren. Dazu gehört auch anzuerkennen, dass Wasserstoff dazu genutzt werden kann, das fossile Geschäftsmodell zu verlängern.

ein Gastbeitrag von Sascha Müller-Kraenner

Kraftwerkssicherheitsgesetz

Habeck und die stockende Energiewende

Ein modernes Gaskraftwerk mit einem Schornstein, schräg vom Werkstor aus gesehen, auf einem Schild steht der Name des Eigentümers Leag.

Das Aus für das Kraftwerkssicherheitsgesetz heizt die Debatte um die Energiewende an. Auch wenn diese von einer Katastrophe weit entfernt ist, rumort es unter der Oberfläche ordentlich. Schuld daran trägt auch der Wirtschaftsminister.

von Jörg Staude

Flüssigerdgas und synthetische Gase

Der rätselhafte LNG-Boom

Schwarzer Flüssigerdgas-Tanker mit fünf kugelförmigen weißen LNG-Tanks, genau von der Seite aufgenommen.

Seit Jahren wird vor einer überdimensionierten LNG-Infrastruktur gewarnt. Eine Analyse zeigt, wie viel Geld weiterhin in den Sektor gepumpt wird. Wird also die Energiezukunft von ineffizienten Wasserstoff-Derivaten dominiert – oder stehen bald viele LNG-Terminals still?

von David Zauner

Versorgungssicherheit

Mit neuen Kraftwerken gegen die "Dunkelflaute"?

Die zwei Blöcke des Gas-und-Dampf-Kombikraftwerks von Trianel in Hamm-Uentrop, aufgenommen bei Nacht.

Das Kraftwerkssicherheitsgesetz für den Bau von 12.500 Megawatt Stromerzeugungskapazität wurde doch noch nicht im Bundeskabinett verabschiedet. Unionspolitiker wie Umweltschützer geben der Vorlage des Wirtschaftsministeriums keine Chance im Bundestag.

von Jörg Staude

H₂

Ist das Wasserstoffkernnetz zu groß oder zu klein?

Dicke, schwarze Gasrohre mit einer Verzweigung in einem großen Erdloch, Arbeiter stehen dabei, alles von weit oben aufgenommen.

Knapp 10.000 Kilometer Wasserstoff-Leitungen sollen bis 2032 entstehen. Expert:innen befürchten eine Überdimensionierung des Netzes. Aus einigen Regionen kommt derweil Kritik, in der Planung übergangen worden zu sein.

von David Zauner

Zukunft des Energiesystems

Wasserstoff fusionieren, um Wasserstoff zu erzeugen?

Strichzeichnung des Laser-Treibers.

Zur Kernfusion legte das Akademie-Projekt Esys jetzt ein Grundsatzpapier vor. Selbst wenn Fusionskraftwerke kommerziell arbeiten sollten, bleibt die Frage, wie sie in ein erneuerbares Energiesystem hineinpassen, lautet der Tenor der Energie-Fachleute.

von Jörg Staude

Klimaschutzverträge

Die Kontroverse um synthetisches Gas

Schwarzer Flüssigerdgas-Tanker mit fünf kugelförmigen weißen LNG-Tanks, genau von der Seite aufgenommen.

Die Firma TES möchte mit erneuerbaren Energien hergestelltes Methan importieren. Dafür könnte die LNG-Infrastruktur weitergenutzt werden. Kritiker warnen: Das Konzept gehe nur dank multipler Subventionen auf – und könnte wichtige Transformations­schritte verzögern.

von Hanno Böck

Der gute Wille

Bunte Eier auf der Autobahn

Grafische Darstellung: Ein mit riesigen bunten Eiern beladener Truck fährt vorbei.

Das Wasserstoff-Kernnetz kommt, und man gibt sich alle Mühe, die technologische Umwälzung in der energieintensiven Industrie in griffige Bilder zu verpacken. Denn es wird teuer.

eine Kolumne von Joachim Wille

Stromspeicherung

Methanol statt Wasserstoff als Langzeitspeicher

Luftaufnahme: Geothermie-Kraftwerk und Methanol-Herstellungs-Anlage in einer flachen, kargen Landschaft in Island.

Könnte grünes Methanol, hergestellt aus CO2 und Wasserstoff, eine Option sein, um in einer Dunkelflaute Strom bereitzustellen? Eine Studie legt nahe, dass Methanol dem reinen Wasserstoff in vielen Fällen überlegen sein könnte.

von Hanno Böck

Kemferts Woche

Falsches Sparen in der Krise, Klimabremserin Merkel und die H₂‑Fata-Morgana

Claudia Kemfert vor verschwommener Bücherwand.

Kalenderwoche 29: In Zeiten fundamentaler Krisen behindert eine Schuldenbremse die dringend nötige Transformation von Wirtschaft und Industrie, sagt Claudia Kemfert, Energieökonomin und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Die Wiederwahl von EU‑Chefin von der Leyen verhindere ein klimapolitisches Rollback.

klima update° – Folge 188

Regierung bricht Klimaschutzgesetz, wenig Geld für Klima im Haushalt, EU-Wasserstoff-Strategie geht nicht auf

Eine in Wellenbewegungen ansteigende Temperaturkurve und der Schriftzug: Klima-Update – unser Podcast.

Bundespräsident Steinmeier hat das verwässerte Klimagesetz unterschrieben, Umweltverbände klagen. Im Haushalt kriegt Klimaschutz weniger Geld – auch international, anders als zugesagt. Vor der EU-Strategie für grünen Wasserstoff warnt der Rechnungshof.

von Susanne Schwarz, Verena Kern

Rechtsgutachten

Kommunen in der Wasserstoff-Zwickmühle

Einstöckige Reihenhäuser mit Satteldach in Dresden.

Bei ihrer Wärmeplanung sollten Kommunen realistisch vorgehen und nicht auf Wasserstoff zum Heizen setzen, rät ein juristisches Gutachten. So könnten private Haushalte und Gewerbetreibende vor künftig hohen Kosten geschützt werden.

von Jörg Staude

Strommarkt

Verzögerte Kraftwerksstrategie schiebt Kohleausstieg über 2030 hinaus

Typische Braunkohle-Mondlandschaft, in der sogar der riesige Kohlebagger klein aussieht, dahinter das große Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe.

2024 wird es voraussichtlich keine Ausschreibung mehr für sogenannte H2-ready-Gaskraftwerke geben. Damit steht auch der Kohleausstieg 2030 infrage, zeigten Debatten beim Jahreskongress des Energiebranchenverbandes BDEW in Berlin.

von Jörg Staude

Finanzierung grüner Infrastruktur

Das Kapital scheut den Wasserstoff noch

Stahlröhren mit Rohr-Zuleitungen liegen nebeneinander in einer flachen Erdgrube, dahinter stehen ein Elektrolyseur-Container und ein Wasserstofftank, ganz im Hintergrund offenbar ein Funktionsgebäude.

Mit viel privatem Kapital soll die Wasserstoff-Infrastruktur aufgebaut werden, global wie national. Doch trotz enormer öffentlicher Vorleistungen zögern Investoren, Milliarden in Elektrolyseure und Netze zu stecken. In Deutschland einigte sich jetzt die Koalition über die Finanzierung des Kernnetzes.

von Jörg Staude

EWI-Papier

Puffer unterirdisch für Wasserstoff

Luftaufnahme der Ka­ver­nen­-An­la­ge Etzel, einige Kilometer südwestlich von Wilhelmshaven.

Grüner Wasserstoff wird immer wichtiger – und damit auch die Schaffung von Speicherkapazitäten, so eine Analyse für Deutschlands Energiewirtschaft. Dazu seien die Umrüstung von Erdgaskraftwerken und der Neubau von Salzkavernen nötig.

von Joachim Wille

Serie: Superwahljahr 2024

Wahlerfolg für Klimaleugner:innen in Portugal

Blick auf ein Viertel von Lissabon mit vielen Mehrfamilienhäusern, auf einigen wenigen Häusern sind Solaranlagen.

Nach dem Erfolg der rechtsradikalen Chega bei den Parlamentswahlen in Portugal wird eine schwierige Regierungsbildung erwartet. Dabei steht auch die Klimapolitik des Landes auf dem Spiel – und die europäische Energiewende.

von David Zauner

Carbon Contracts for Difference

Unternehmen und Klimaschutz sollen sich vertragen

Walzwerk mit rotglühendem Stahlblock.

Mit dem neuen Verfahren der sogenannten Klimaschutzverträge erhalten Firmen staatliche Zuschüsse für die Umstellung auf klimaneutrale Produktion. Im Erfolgsfall müssen sie das Geld aber auch wieder teilweise zurückzahlen.

von Hannes Koch

Netzausbauplanung

Scharmützel um neue Energie-Trassen

Blick auf eine Erdkabel-Baustelle

Fünf weitere "Stromautobahnen" bis 2045 schlagen die Netzbetreiber vor, um das klimaneutrale Stromsystem zu schaffen. Bei der Netzplanung will künftig aber auch die Gasbranche mitreden – und die Politik sowieso.

von Jörg Staude

Auswertung von Studien

Erdgasnetz als Auslaufmodell

Gusseiserne Platte mit der Aufschrift: Gas.

Der Verbrauch von Erdgas in Deutschland muss stark sinken, zeigt eine neue Untersuchung. Eine großflächige Stilllegung von Leitungen wäre die Folge, denn die Umstellung auf Wasserstoff ist nur in ausgewählten Bereichen wirtschaftlich.

von Joachim Wille

Strukturwandel in der Ost-Kohle

Wasserstoff-Vision leicht flüchtig

Dicke, schwarze Gasrohre mit einer Verzweigung in einem großen Erdloch, Arbeiter stehen dabei, alles von weit oben aufgenommen.

In den Kohleregionen des Ostens ist von Braunkohle nicht mehr viel die Rede, ob aber Wasserstoff an ihre Stelle tritt, ist noch nicht klar. Derartige Pläne erhalten auf der Strukturwandelkonferenz in Cottbus einen Dämpfer.

von Jörg Staude