Es stimmt nicht, dass Fridays for Future im Osten eine Leerstelle hat, sagt Carla Reemtsma. Die Klimaaktivistin über den gemeinsamen Kampf mit den Gewerkschaften und die Abgrenzung zur "Letzten Generation".
Zeit für Gerechtigkeit, Holz für Nahwärme und atomares Stockholm-Syndrom
Kalenderwoche 8: Mehr Gewerkschaften sollten sich der Klimabewegung anschließen und für eine gerechte ökologische Transformation streiten, sagt Sebastian Sladek, Vorstand der Elektrizitätswerke Schönau (EWS) und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Das würde auch die Mär entkräften, Klimaschutz werde auf dem Rücken der Schwächsten durchgezogen.
Golfstrom in Gefahr, Klimakleber wollen ins EU-Parlament, große Mehrheit will mehr Klimaschutz
Das Risiko, dass der Golfstrom zusammenbricht, ist größer als bisher gedacht. Die "Letzte Generation" nimmt die ersten Hürden, um bei der Europawahl anzutreten. Fast 90 Prozent der Menschen weltweit wollen, dass mehr gegen die Klimakrise getan wird.
Die "Letzte Generation" kündigt einen Strategiewechsel an: Die Aktivist:innen wollen sich nicht mehr auf Straßen festkleben, sondern "ungehorsame Versammlungen" abhalten und die Verantwortlichen für die Klimakrise "direkt konfrontieren".
LNG-Genehmigungsstopp in den USA, Amazonas-Dürre durch Klimakrise, Klimabewegung gegen rechts
US-Präsident Biden erlässt ein Moratorium für neue Flüssiggas-Projekte. Die letztjährigen Hitzeschäden im Amazonasregenwald waren klimabedingt. Die Klimabewegung steht ganz vorn beim Protest gegen rechts.
Zum Auftakt der Grünen Woche demonstrierte das Bündnis "Wir haben es satt" am Samstag in Berlin für eine soziale und ökologische Agrarwende und gegen Gentechnik und Höfesterben. Ein Bericht in Bildern.
Vor einem Jahr wurde Lützerath geräumt. Mittelpunkt des Weilers im Rheinischen Braunkohlerevier war eine Linde. Fotos aus zwei Jahren erzählen die Geschichte der Besetzung und Zerstörung des Klimadorfs anhand dieses markanten Baums.
Landwirte in der Klimakrise, Druck aufs Klimageld und Power gegen rechts
Kalenderwoche 3: Bürgerenergie muss endlich Mainstream in der Energiewende werden – mit einer Bürgerenergie-Strategie der Ampel, sagt Matthias Willenbacher, Geschäftsführer der nachhaltigen Investing-Plattform Wiwin und Mitglied im Klimareporter°-Herausgeberrat. "Mit Bürgerwind- und -solarparks gegen rechts" wäre für ihn ein schönes Motto.
Gegen klimaschädliche Subventionen – oder doch nicht?
Die Organisatoren der "Wir haben es satt"-Demonstration hatten ursprünglich die Streichung klimaschädlicher Subventionen gefordert. Dann kamen die Agrardiesel-Proteste – und man änderte den Demoaufruf.
Zum 14. Mal findet am Samstag die "Wir haben es satt"-Demonstration in Berlin statt. Über 60 Organisationen aus Landwirtschaft und Zivilgesellschaft fordern damit eine ökologische und soziale Agrarwende.
Ob Bauern- oder Klimaproteste: Für unsere politische Kultur und Demokratie sind Blockaden in der jetzigen aufgeheizten Stimmung grundsätzlich nicht hilfreich. Wohin sie führen können, zeigt das Beispiel der Niederlande.
Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten den Klimagipfel als den inklusivsten aller Zeiten angekündigt. Davon ist nichts zu spüren. Auf dem Konferenzgelände gibt es Sprachvorschriften, Aktivist:innen fürchten Überwachung und Repression.
"Öffentlicher Luxus löst Klima- und Gerechtigkeitskrisen gemeinsam"
"Öffentlicher Luxus" entlarvt die Lüge, dass Klima- und Umweltschutz immer Verzicht bedeuten, sagen Fatim Selina Diaby von der BUND-Jugend und Vergesellschaftungsaktivist Vincent Janz. Eigentumsdenken führe dazu, bestimmte Menschen und die Natur zur Ausbeutung freizugeben.
Direkte Demokratie in Hamburg, Fossile bleiben ewig, Gipfel zum Schutz der Kryosphäre
Fridays for Future will den Hamburger Senat rechtlich zwingen, Klimaschutz verbindlicher zu machen. Die Förderung von Kohle, Öl und Gas soll noch auf Jahrzehnte zunehmen. Eine Konferenz in Paris berät über die Zukunft der Eisschilde und Gletscher.
Freundschaften und Beziehungen sind über der Nahostdebatte zerbrochen und nun vielleicht auch die größte Gruppe der Klimabewegung. Besonders tragisch ist dabei, dass sie ihrer Aufgabe als politische Bewegung nicht gerecht wurde, eine differenzierte Perspektive anzubieten.
Gesundheitsexpert:innen fordern Ausstieg aus fossilen Energien
Die Klimakrise ist auch eine Gesundheitskrise. Schon heute sterben zahlreiche Menschen vorzeitig an den Folgen des Klimawandels oder an Krankheiten, die durch den Klimawandel beeinflusst werden.
CO₂-Budget schrumpft, Lindner gegen Kohleausstieg 2030, Fridays for Future in der Krise
Laut einer Studie könnte das CO2-Restbudget der Menschheit schon in ein paar Jahren aufgebraucht sein. Bundesfinanzminister Lindner stellt den vorgezogenen Kohleausstieg infrage. Fridays for Future steht nach antiisraelischen Social-Media-Beiträgen vor der Zerreißprobe.
"Das Ziel ist, die Russen dazu zu bringen, Verantwortung zu übernehmen"
Russland benutzt seine Atomindustrie als Waffe, sagt der Umweltaktivist und alternative Nobelpreisträger Wladimir Sliwjak. Die Europäische Union dürfe nicht länger auf nukleare und fossile Deals mit Diktatoren bauen.
Der zweimalige Vorwahlkandidat der Demokraten für die US-Präsidentschaft, Bernie Sanders, traf am Freitag auf Carla Reemtsma von Fridays for Future. Ein kurzes Gespräch über Kapitalismus und Klima.