Gastbeitrag

Die Märchen vom Blackout

Ein Mann hält in der Dunkelheit ein brennendes Streichholz hoch und schaut dich ängstlich an.

Das Märchen vom angeblich drohenden Blackout kommt seit Jahrzehnten zum Einsatz – immer dann, wenn die Atomlobby politische Entscheidungen beeinflussen will. Die heutige "Argumentation" für eine weitere AKW-Laufzeitverlängerung ähnelt auf erstaunliche Weise den Pro-Atom-Kampagnen der Vergangenheit.

ein Gastbeitrag von Anna Stender

Energiedialog der Erneuerbaren-Branche

Habeck vorerst mit wenig Kühnheit

Robert Habeck steht an einem Pult und spricht, die Umgebung ist in pink und gelb gehalten.

Eher enttäuschend geriet der Auftritt von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck auf dem ersten Energiedialog des Erneuerbaren-Verbandes BEE. Streit mit der Branche zeichnet sich beim klimaneutralen Stromsystem und bei der Wasserstoff-Strategie ab.

von Jörg Staude

Kommentar

Europa, zur Sonne

Solarmodule in schräger Nahaufnahme.

Endlich reagiert die EU mit einem eigenen Plan auf die massive Förderung grüner Technologien in China und den USA. Deutschlands und Frankreichs Wirtschaftsminister machen gut Wetter in Washington. Solange es keinen weltweiten CO2-Preis gibt, ist Industrieförderung der einzige Weg zur dringend nötigen Energiewende.

ein Kommentar von Joachim Wille

Studie zum EU-Ukraine-Gipfel

Die "grüne" Ukraine

Ein Windrad am Horizont vor der untergehenden Sonne.

Der Wiederaufbau nach dem Krieg müsse nachhaltig und klimagerecht geplant werden, rät ein Thinktank. Mit geringen Zusatzkosten etwa beim Wohnungsbau lasse sich später viel Geld sparen. Vor Investitionen in neue Kohle- und Atomkraftwerke warnen die Expertinnen.

von Joachim Wille

Windkraftanlagen

Die großen Brüder des Growian

Eine Reihe Windräder auf See, dazwischen ein Motorboot und hinten eine schwimmende Bauplattform.

Windkraftanlagen werden immer größer und leistungsstärker. Der Rekord steht nun bei 15 Megawatt. Ein Ende der Entwicklung ist noch nicht abzusehen, allerdings wachsen die Anforderungen an Material und Konstruktion überproportional.

von Joachim Wille

Kemferts Woche

Echte Preisbremsen, Braunkohle kontra CO₂‑Budget und die Fehler der "Klimakanzlerin"

Claudia Kemfert vor verschwommener Bücherwand.

Kalenderwoche 4: Viele politische Fehlentscheidungen der letzten Regierungen führten dazu, dass wir heute in der größten Energiekrise der Nachkriegsgeschichte stecken, sagt Claudia Kemfert, Energieökonomin und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Die besten Preisbremsen seien Energiesparen und Erneuerbare.

Willenbachers Woche

Überleben der Grünen, persönliches CO₂-Budget und Wissings Verkehrs-Ernte

Matthias Willenbacher spricht mit ernstem Blick und ruhiger Handgeste vor warm beleuchtetem, unscharfem Hintergrund

Kalenderwoche 2: Nur ein wirklich schneller Ausbau der Erneuerbaren kann die Braunkohlenutzung beenden, sagt Matthias Willenbacher, Geschäftsführer der nachhaltigen Investing-Plattform Wiwin und Mitglied im Klimareporter°-Herausgeberrat. Die Protestbewegung sollte sich mit der gleichen Kraft für den Ausbau der Ökoenergien einsetzen.

EEG-Miterfinder über Braunkohle

"Grüne hätten RWE nicht nachgeben dürfen"

Luftaufnahme vom Tagebau Hambach im Rheinischen Braunkohlerevier, gleich daneben ein Windpark.

Hätten die vergangenen Bundesregierungen nicht die Ökoenergien behindert, wäre die Braunkohle schon heute überflüssig, sagt Hans-Josef Fell. Der Energieexperte und ehemalige Bundestagsabgeordnete der Grünen über den Kohlekonflikt und die Klimaziele.

Interview: Joachim Wille

Energiekrise und Energiewende

"Wir sind im Finale zwischen fossiler und Ökoenergie"

Flüssigerdgas-Terminal Ras Laffan bei Al Khor in Katar. Drei Gasfackeln brennen, zwei LNG-Tanker haben angelegt.

Angesichts enormer kurzfristiger Gewinnchancen wird viel zu viel in fossiles Gas investiert, während Ökoenergien vor absurden Genehmigungshürden stehen, sagt Claudia Kemfert. Die Energieexpertin über die Entscheidung zwischen der fossilen Renaissance und dem Booster für die Erneuerbaren.

Interview: Joachim Wille

Bilanz von Agora Energiewende

Deutschland verfehlt Klimaziel für 2022

Dampfendes Braunkohlekraftwerk im Sonnenschein.

Obwohl Haushalte und Industrie 2022 weniger Energie verbrauchten, hat Deutschland sein Klimaziel verfehlt. Hauptursache ist der Mehreinsatz fossiler Brennstoffe, so die Jahresbilanz von Agora Energiewende. Der Thinktank warnt vor Trends, die das Erfüllen der Klimaziele auch in den nächsten Jahren infrage stellen.

von Jörg Staude

Jahresbilanz 2022

Klimaschutz im LNG-Tempo?

Weiß gekleidete Ende-Gelände-Aktivisten sitzen auf Baumaschinen, davor liegen Erdgasrohre.

In zehn Monaten hat die Regierung 2022 ein Erdgas-Terminal an der Küste aus dem Boden gestampft. So ein Tempo muss 2023 auch für Energiewende und Klimaschutz gelten, fordern Umweltleute und Politiker. Ob nur schneller zu werden ausreicht, ist allerdings die Frage.

von Jörg Staude

Überraschung des Jahres 2022

Gut durchgekämpft im Krisenjahr

Porträtaufnahme von Oliver Hummel.

Angesichts der dramatischen Turbulenzen an den Energiemärkten und der Unsicherheiten für Haushalte und Unternehmen kommt Deutschland bisher überraschend gut durch die Krise. Im Jahr 2023 muss die Regierung zeigen, dass die enorme Projekt-Beschleunigung wie beim Erdgas auch bei Wind und Sonne möglich ist.

von Oliver Hummel

Überraschung des Jahres 2022

Und täglich grüßt die Laufzeitverlängerung

Matthias Willenbacher

Unnötige Debatten und verpasste Chancen haben das Jahr energiepolitisch geprägt. Statt einer Strategie zur schnellen dezentralen Energiewende gab es eine rückwärtsgewandte Atomausstiegs-Diskussion. Auch eine Regierungspartei machte mit. Das kann und muss 2023 anders werden.

von Matthias Willenbacher

IWF-Sonderziehungsrechte

"Unser Ziel ist es, die Menschen zu schockieren"

Avinash Persaud sitzt im Anzug auf einem Podium, spricht eindringlich ins Mikrofon und gestikuliert mit den Fingern.

Der Ökonom Avinash Persaud von der Karibikinsel Barbados erklärt im Interview, wo Billionen fürs Klima zu finden sind und wie er sie lockermachen will.

Interview: Christian Mihatsch

Billionen fürs Klima mobilisieren

Bekommt das Klima Sonderziehungsrechte?

Dollarnoten

Technisch ist es möglich, die Klimaerwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen. Was fehlt, ist Geld – viel Geld. Doch dieses ließe sich mit den geeigneten Instrumenten durchaus mobilisieren – und das, ohne die Steuerzahler zur Kasse zu bitten. Davon sind einige renommierte Ökonomen und auch Staatschefs überzeugt.

von Christian Mihatsch

Gesetzentwurf liegt vor

Strom soll intelligent werden

Smart Meter: Weißer Kasten mit einzeiliger elektronischer Anzeige.

Bundeswirtschaftsminister Habeck will "Smart Meter" statt herkömmlicher Stromzähler durchsetzen. Um die Energiewende beschleunigen zu können, müsse das Energiesystem deutlich flexibler werden. Dazu brauche es die "intelligenten" Zähler und eine generelle Digitalisierung.

von Joachim Wille

Osmanoglus Woche

Fossiles Risiko-Outsourcing, sozial-ökologische Investments und Preisdeckel ohne Plan

Porträtaufnahme von Aysel Osmanoglu.

Kalenderwoche 50: Die jahrelangen Behauptungen, die Umstellung auf erneuerbare Energien rechne sich nicht, fallen nun uns allen auf die Füße, sagt Aysel Osmanoglu, Vorständin der GLS Bank und neues Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Je länger wir mit der Energiewende noch warten, desto teurer werde es.

Kommentar

Der Vierfach-Wumms

Gasflamme, die sich auf der Herdoberfläche spiegelt.

Bundestag und Bundesrat haben die Energiepreis-Bremse durchgewunken. Doch die Entlastung ist nicht sozial austariert, sie verfeuert unnötig Geld und sie bremst den Klimaschutz. Das sollte die Ampel-Regierung schleunigst korrigieren.

ein Kommentar von Joachim Wille

Kampagne für Steckersolaranlagen

"Guerilla-PV" wird zum staatlichen Preissenker

Drei übereinanderliegende Balkons an einem Plattenbau, der mittlere ist auf jeder möglichen Fläche mit Photovoltaik bestückt.

Die Nutzung von Stecker-Solaranlagen für Balkon, Fassade oder Vorgarten muss radikal vereinfacht und öffentlich gefördert werden, fordern die Deutsche Umwelthilfe und ein neues Unterstützungs-Bündnis. Millionen Haushalte könnten sich dann an der Energiewende beteiligen und ihre Stromkosten senken.

von Jörg Staude

Gastbeitrag

Mit der "Methode Stresstest" gelingt die Energiewende nie

Das Atomkraftwerk Isar 2 nahe dem niederbayerischen Landshut, bei Nacht aufgenommen.

Die Debatte um verlängerte AKW-Laufzeiten zeigt, wie hilf- und fantasielos die Regierung der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt offenbar agiert. Aufgabe von Politik wäre gewesen, den Lösungsraum aktiv selbst zu definieren, statt sich hinter technischen Dokumenten zu verstecken.

ein Gastbeitrag von Christine Wörlen