Ein Paar im mittleren Alter steht mit missmutigem Gesichtsausdruck in einem Yachthafen, beide zeigen mit dem Daumen nach unten.
Geld macht nicht glücklich, sondern missgünstig und ängstlich: Natürlich ist auch das eine Verallgemeinerung. (Bild: Aaron Amat/​Shutterstock)

Heute geht es hier um die Frage der Fragen: Wie glücklich sind wir? Wie zufrieden sind wir mit unserem Leben? Und wie gut geht es unserem Planeten dabei?

Also: Wie glücklich und zufrieden sind wir selbst? Dazu nehmen wir eine Skala von null (extrem unzufrieden) bis zehn (extrem zufrieden), wie auch Soziologen das tun. Wir überlegen ein wenig, und tragen dann einen Wert für uns ein.

Wo liegen Sie persönlich? Eine Zehn schafft kaum einer, aber eine Sieben oder Acht sind schon drin. Oft ist es auch nur eine sechs.

Doch es gibt ein Problem dabei. Natürlich wünschen wir jeder und jedem, möglichst weit oben auf der Skala zu landen. Lauter Zehner, das wäre es doch. Nur leider, der Erde täte das gar nicht gut.

Denn in Untersuchungen, etwa des Umweltbundesamtes, wurde festgestellt, dass die Lebenszufriedenheit bei uns bisher ziemlich direkt mit dem Einkommen und dieses wiederum mit den Umwelt- und Klimaschäden zusammenhängt.

Bruttosozialprodukt umsonst verdoppelt

Menschen in ärmeren Haushalten mit einem Nettoeinkommen von bis zu 1.000 Euro pro Kopf und Monat geben im Schnitt eine Lebenszufriedenheit von 6,4 an und verursachen sechs Tonnen CO2 pro Jahr.

Haushalte mit einem überdurchschnittlichen Einkommen liegen einen Punkt besser, nämlich bei 7,4. Der CO2-Fußabdruck ist hier aber viel höher, er beträgt satte 14 Tonnen. Stichworte: Flugreisen, großes Haus, Zweit- und Drittwagen.

Ein Anstieg der Lebenszufriedenheit um ein Prozent geht mit einem Plus bei den CO2-Emissionen von sieben Prozent einher. Erstaunlich ist, dass auch die ärmeren Deutschen eigentlich recht zufrieden sind und mehr Konsum das Glück zwar noch etwas erhöht, dabei aber deutlich mehr Umwelt- und Klimaschäden erzeugt.

Joachim Wille ist Co-Chefredakteur des Online-Magazins Klimareporter°.

Richtig glücklich sein zerstört also den Planeten? Wenn das so wäre, wäre es ein ziemliches Dilemma, denn wenn das alle schafften, gingen die Emissionen durch die Decke, und das kann niemand wollen.

Tatsächlich muss das Ziel sein, die Produktions- und Konsummuster zu ändern, von fossil zu solar und von ex und hopp zu nachhaltig.

Dass hier bisher noch viel schiefläuft, kann man daran sehen, dass wir in den letzten 30 Jahren in Deutschland das Bruttosozialprodukt verdoppelt haben, während die Lebenszufriedenheit im Durchschnitt praktisch gleichgeblieben ist. Der Wert liegt bei knapp sieben.

Ach ja, und wo liegen Sie? Ich hoffe, es ist eine Acht, aber mit wenig CO2. Das geht nämlich auch.