Energiesanierter Altbau mit Dachsolaranlage in Berlin-Prenzlauer Berg.
Die Nach-Corona-Programme müssen Energieeinsparung und saubere Energien fördern und nicht Branchen von gestern. (Foto: Finecki/​Shutterstock)

Das Sicherheitslimit bei der Erderwärmung beträgt 1,5 Grad. Wird es überschritten, drohen erste Kippelemente des Weltklimas ausgelöst zu werden – und zwar irreversibel. Darunter das komplette Absterben der Korallen sowie das Schmelzen der Eisschilde von Grönland und der Antarktis.

Oberhalb von zwei Grad wird es dann ganz finster.

Inzwischen sind bereits 1,2 Grad erreicht, Folge von fast 30 Jahren kaum wirksamer internationaler Klimapolitik. Jetzt hilft nur noch die Notbremse: Die globalen Emissionen müssen radikal sinken – laut Weltklimarat IPCC um rund acht Prozent pro Jahr.

Sonst gibt es keine Chance mehr, das 1,5-Grad-Limit einzuhalten. Und auch für das Zwei-Grad-Limit muss der Ausstoß von CO2 und Co ab sofort spürbar zurückgehen.

Das zweite Corona-Jahr, 2021, ist der ideale Startpunkt für die nachhaltige Wende. Bereits 2020 lag der globale CO2-Ausstoß weltweit um etwa sieben Prozent niedriger als 2019, Folge der Lockdowns in vielen Staaten. Einen solch starken Rückgang hat es nicht einmal während der Weltfinanzkrise 2008 nach der Lehman-Pleite gegeben.

Nun muss jedes Jahr Corona-Jahr sein, aber eben ohne Corona. Denn natürlich will niemand, dass die weiteren CO2-Reduktionen mit solchen Brachialmethoden erreicht werden. Es geht vor allem darum, die Post-Covid-19-Konjunkturprogramme "grün" auszugestalten, statt die alten fossilen Strukturen zu konservieren.

Weitere Hebel zur Emissionsminderung: konsequente CO2-Bepreisung, Kohleausstieg, Elektromobilität, grüner Wasserstoff als Energie für die Industrie – und neue Wohlstandsmodelle.

Morgen Teil 2: EEG runderneuern!

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