Ein Projekt in Hamburg-Altona beweist, dass erneuerbare Wärme auch im Mehrfamilienhaus, Baujahr 1905, funktioniert. (Bild: Maria Feck/​Green Planet Energy)

2024 erzeugten erneuerbare Energien fast 63 Prozent des Stroms. Bei der Wärme hapert es allerdings gewaltig. Geht das so weiter, verfehlt Deutschland seine Klimaziele im Wärmesektor deutlich, wie der Expertenrat für Klimafragen gerade gezeigt hat. Pro Jahr müssten die Emissionen im Gebäudesektor mehr als sechsmal so schnell sinken.

Dabei sind die Technologien längst vorhanden: Wärmepumpen sind mittlerweile unschlagbar effizient, sie erzeugen aus einer Einheit Strom durchschnittlich drei Einheiten Wärme. Nicht nur im Neubau, wo sie längst Standard sind, sondern auch im Bestand.

Wärmewende: Sozial gestaffelte Förderung nötig

In drei Vierteln aller Bestandsgebäude sind aber noch immer Öl- oder Gasheizungen im Einsatz. "Wir müssen die Umrüstungsrate im Bestand deutlich erhöhen", sagt Maximilian Weiß von der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy. Das gelinge nur mit verlässlichen finanziellen Förderbedingungen und Planungssicherheit für Hausbesitzer:innen.

Wer auf eine Wärmepumpe umsteigt, müsse daher auch nach der Wahl finanziell gefördert werden, so Weiß. Dabei sei eine soziale gerechte Ausgestaltung notwendig, damit alle Bürger:innen von der Wärmewende profitieren können.

Eine Hand hält ein Smartphone, auf der eine Hausheizanlagen-App geöffnet ist. Daneben ist eine Wärmepumpe zu sehen.
Unschlagbar effizient: Die Wärmepumpe ist im Neubau bereits jetzt der neue Heizungsstandard. (Bild: Christine Lutz/​Green Planet Energy)

Dabei wäre es so einfach, wäre die Wärmepumpe nicht durch die Debatte um das Heizungsgesetz zum Kampfbegriff geworden. "Das Hickhack um das Heizungsgesetz hat zu großer Verunsicherung geführt und die Förder- und Absatzzahlen bei Wärmepumpen erheblich gedrosselt. Das haben wir in den letzten Monaten bei den Buchungen für Beratungspakete deutlich gespürt", ergänzt Weiß.

Die Union will das Gesetz nach der Wahl wieder einkassieren. Der Biedermann Friedrich Merz und die Brandstifter:innen von der AfD sind sich einig darin, dass Windräder – ganz im Gegensatz zu pittoresken Atom- und Kohlekraftwerken – die Landschaft verschandeln – und dass der Staat nicht "in den Heizungskeller reinregieren" soll.

Auch das BSW und die FDP möchten am Heizungsgesetz zündeln. SPD und Grüne wollen das Gesetz dagegen reformieren und machen sich für mehr erneuerbare Wärmenetze beziehungsweise eine ausgeweitete Förderung der Wärmepumpe stark.

Ungewöhnliches Bündnis gegen Rollback

Ohne die richtigen Anreize tut sich im Heizungskeller allerdings entweder herzlich wenig oder genau das Falsche. Hausbesitzer:innen, die sich jetzt – schlecht beraten – noch eine neue, "klimafreundliche" Gasheizung aufschwatzen lassen, zahlen die Zeche, sobald die CO2-Preise weiter anziehen.

Das wird geschehen, wenn ab 2027 der Emissionshandel innerhalb der EU auch für Gebäude und Verkehr greift. Genau diesen Handel bezeichnen CDU und CSU als "Leitinstrument" für das "Ziel der Klimaneutralität".

Wärmepumpen

  • sind auch in Bestandsgebäuden wirtschaftlich effizient
  • sind bereits jetzt günstiger im Betrieb als Gasheizungen
  • stärken als steuerbare Verbrauchseinrichtungen ein erneuerbares Energiesystem
  • werden aktuell mit bis zu 70 Prozent staatlich gefördert

Green Planet Energy berät und begleitet auf dem Weg zur nachhaltigen Wärmeversorgung.

Um eine ähnliche Wirkung wie das Heizungsgesetz zu erzielen, müsste der CO2-Preis allerdings viel stärker steigen als geplant, wie das Öko-Institut gerade berechnet hat. Für die Verbraucher:innen wäre das richtig teuer.

Ein ungewöhnliches Bündnis von Städten und Gemeinden über NGOs bis hin zu Handwerk und Heizungsbranche warnt daher vor einem Ende des Gebäudeenergiegesetzes. "Mit dem jetzigen Heizungsgesetz haben wir einen wichtigen Baustein für die Klimaneutralität im Gebäudebereich, der nicht mutwillig zertrümmert werden darf", sagt Maximilian Weiß.

Wichtig sei, dass nach der Wahl außerdem nicht an den Fristen für die kommunale Wärmeplanung und am europäischen Emissionshandel für Wärme und Verkehr gerüttelt werde.

Deutschland muss in den nächsten 20 Jahren klimaneutral werden. Dank ihrer Effizienz ist die Wärmepumpe schon heute in den meisten Fällen die passende Lösung für erneuerbare Wärme. Anstatt das Heizungsgesetz abzuschaffen, braucht es nach der Wahl stabile Markt- und Förderbedingungen – nicht noch mehr Verunsicherung.

Dieser Beitrag wurde nicht von der Redaktion erstellt. Er ist in Kooperation mit der Ökoenergiegenossenschaft Green Planet Energy in der Rubrik Advertorials erschienen.