Waldmonitoring mit Satellitendaten

Wo der Wald verschwunden ist

Kiefernwald mit teils vertrockneten Bäumen

Ein neuer "Waldmonitor" zeigt die Schäden, die in den letzten Trockenjahren entstanden sind. Besonders betroffen sind Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Hessen. Politik und Forstwirtschaft müssen die vorhandenen Daten auch nutzen, fordern die Wissenschaftler.

von Joachim Wille

Umwelt- und Agrarministerin erneut im Clinch

Wahlkampf mit Wald

Stämme gefällter Bäume liegen geschnitten und gestapelt im Wald zum Abtransport bereit.

CDU-Agrarministerin Julia Klöckner legt ein Konzept für klimabeständige Wälder bis 2050 vor. SPD-Umweltministerin Svenja Schulze beschwert sich, dass sie nicht mitarbeiten konnte.

von Hannes Koch

Kunstaktion zu Wetterextremen

Eine Kanukarawane fürs Klima

Ein Mann und eine Frau tragen ein Kajak auf den Schultern über ein Feld.

Während im Westen Deutschlands der Kampf gegen das Wasser weitergeht, machen Künstler im Vorharz auf die andere Seite der Medaille beim Klimawandel aufmerksam: Sie tragen nahe Halberstadt hundert Kanus durch den ausgetrockneten und kranken Wald.

von Uwe Kraus (Halberstadt)

Tag der Buchenwälder

Diese Buchen trotzen der Dürre

Rotbuchen-Wald aus wenigen älteren und vielen jüngeren Bäumen.

Ein Forschungsteam hat bei Rotbuchen in Hessen die Gene für Trockenheitstoleranz identifiziert. Das soll in Zukunft helfen, naturnahe und klimastabile Wälder aufzubauen. Der Schutz der Waldökosysteme muss dann aber auch Vorrang vor der "Holzfabriken-Wirtschaft" bekommen, sagen Naturschutzverbände und Fachleute.

von Joachim Wille

UN-Dekade zur Ökosystem-Renaturierung

"Die Natur ist in der Lage, sich selbst zu heilen"

Tony Rinaudo diskutiert mit einem afrikanischen Gesprächspartner, während beide in einer lockeren Gruppe einen Weg entlang gehen.

Die Trendwende im globalen Naturschutz ist noch zu schaffen, ist sich "Waldmacher" Tony Rinaudo im Interview mit Klimareporter° sicher. Es komme dabei weniger auf das an, was wir tun, als auf das, was wir lassen. Teil 2 und Schluss des Interviews.

Interview: Joachim Wille

UN-Dekade zur Ökosystem-Renaturierung

"Einfach ausgedrückt: Bäume sind Leben"

Tony Rinaudo vor einer aufgeschichteten und gesicherten Steinmauer.

Im Naturschutz brauchen wir ein anderes Herangehen, nicht nur immer mehr gepflanzte Bäume und mehr Geld, sagt der "Waldmacher" Tony Rinaudo im Interview mit Klimareporter°. In Westafrika entwickelte der weltbekannte Australier eine regenerative Methode zur Wiederherstellung von Ökosystemen. Teil 1 des Interviews.

Interview: Joachim Wille

Frühjahr deutlich weniger trocken

Hurra, es hat geregnet

Natur

Der nasse Mai hat die Trockenheit zumindest aus den oberen Bodenschichten vertrieben – gut für die Landwirtschaft. Weiter unten fehlt in vielen Regionen immer noch Wasser. Die Wald-Krise wird sich noch nicht in allen Regionen entspannen.

von Joachim Wille

Der gute Wille

Aufforstung genügt nicht

Wiederherstellung von Mangrovenwald durch Freiwillige 2014 in Samut Sakhon am Golf von Thailand.

In den vergangenen 20 Jahren ist durch Naturschutzbemühungen weltweit neuer Wald nachgewachsen, die Fläche entspricht der Größe Frankreichs. Leider reicht das nicht ansatzweise, um den Verlust an Wald auszugleichen.

von Joachim Wille

Anhebung der Klimaziele

Neues Klimagesetz mit Senken-Trick?

Nur noch wenige Bäume stehen auf der Fläche, auf der es im vergangenen Jahr gebrannt hat

Das neue Klimaschutzgesetz soll höhere CO2-Einsparziele und Klimaneutralität schon für 2045 festschreiben. Absehbar ist aber auch, dass die Bundesregierung nicht mehr nur auf Emissionsreduktion setzen will, sondern auch auf eine opulente Anrechnung natürlicher CO2-Senken. Das legt ein Gesetzentwurf nahe, der Klimareporter° vorliegt.

von Jörg Staude

Architektur-Initiative

Das neue Bauhaus

24-stöckiges Hochhaus am Wasser, daneben weitere moderne Gebäude.

Der Bausektor ist extrem klimaschädlich – die Verwendung von Holz anstelle von Stahl und Beton soll das ändern. Eine Gruppe um Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber hat deshalb das "Bauhaus der Erde" gegründet. Eine Bedingung für den neuen Holz-Boom ist nachhaltige Waldnutzung.

von Joachim Wille

Ökologisch nachhaltige Finanzierung

Europa soll mit alter Energie grün werden

Der Sicherheitszaun sowie die Kühltürme des AKW Temelín in Tschechien.

Die EU arbeitet an neuen Vorgaben für nachhaltige Investitionen. Umweltorganisationen und Forschende warnen, dass auch Praktiken wie Erdgasnutzung, Abholzung oder Atomkraft künftig als "grün" gelten sollen. Das würde die Glaubwürdigkeit der EU-Taxonomie unterlaufen.

von Sandra Kirchner

Kommentar

Es geht ans Eingemachte

Kahle Fichten im Bayrischen Wald

Das "Waldsterben 2.0" ist da. Keine Frage, die Forstwirtschaft braucht Unterstützung. Doch das Geld muss an Ökologie und schonende Bewirtschaftung im Wald gebunden werden. 

von Joachim Wille

Waldzustandsbericht zeigt massive Schäden

Bäume im Klimastress

Nadelwald aus der Vogelperspektive

Rund 277.000 Hektar sind abgestorben, zeigt der Waldzustandsbericht für 2020. Nun setzt ein Streit über die Hilfen für den Forstumbau ein. Die 1,5 Milliarden dienen dem Klimaschutz, sagt Agrarministerin Klöckner. Die Grünen sprechen von Gießkannenförderung.

von Joachim Wille

Kritik am Brandbrief von 500 Forschern

Energie aus Holz nicht einfach verbieten

Heizzentrale des Blockheizkraftwerks und Hackschnitzelsilo im Bioenergiedorf Lippertsreute bei Überlingen am Bodensee.

Ein kategorisches Verbot, Holz energetisch zu nutzen, wie es 500 Wissenschaftler fordern, schießt übers Ziel hinaus. Es beachtet wichtige Fakten und Zusammenhänge nicht und hätte unerwünschte Nebenwirkungen. Waldbesitzer und Förster brauchen faire Regeln und Anerkennung erbrachter Leistungen.

ein Gastbeitrag von Ludwig Pertl

Brandbrief von 500 Forschern

Energie aus Holz ist kein Klimaschutz

Ein Harvester rückt Stämme in einem Nadelforst.

Gegen die Verwendung von Holz als Energiequelle und Klimaschutzinstrument sprechen sich mehr als 500 Wissenschaftler aus aller Welt aus. Einen entsprechenden offenen Brief sandten sie an die EU und mehrere Staatschefs.

von Jörg Staude

Senkenleistung der Land-Ökosysteme

Versagen Wälder und Böden den Klima-Dienst?

Wald, in den Sonnenlicht fällt.

Die Vegetation schluckt fast ein Drittel der menschengemachten CO2-Emissionen. Laut einer Studie könnte es bald nur noch halb so viel sein. Grund ist die Erderwärmung.

von Verena Kern

Brasilien

Brände nicht nur am Amazonas

Cerrado Savannengebiet in Brasilien

Neben dem Regenwald ist in Brasilien mit dem Cerrado ein weiteres Ökosystem bedroht. Die riesige artenreiche Savanne steht unter enormem Druck durch agrarische Nutzung. Die Regierung Bolsonaro will sich den Waldschutz von den reichen Ländern abkaufen lassen.

von Joachim Wille

Kohleausstieg wird zum Holzeinstieg

Pellets mit schmutzigem Geheimnis

Mit Rundholz beladener Truck fährt an einem Enviva-Firmenschild vorbei.

Deutsche Kohlekraftwerke prüfen derzeit, die Energieproduktion auf Holzpellets umzustellen. Damit sich das lohnt, brauchen sie staatliche Hilfen. Diese wären EU-konform. Trotzdem sollte Deutschland darauf verzichten, denn die Verbrennung von Holzpellets schadet den Wäldern und dem Klima.

ein Gastbeitrag von Almuth Ernsting

Holznutzung in Europa

Auf dem Holzweg

Geschnittene und aufgeschichtete Baumstämme und Stämmchen, man sieht nur die Schnittflächen.

Weil Holz als klimafreundlicher, erneuerbarer Rohstoff gilt, ist der Verbrauch in der EU stark angestiegen. Europas Wälder speichern deshalb sehr viel weniger CO2, als sie könnten.

von Verena Kern

Serie: Grüne Geldanlage – Teil 10

Holz als Geldanlage (I)

Grafik: Eine Pflanze wächst aus einem Haufen Geldscheine

Fondsgesellschaften und Banken versprechen überdurchschnittliche Renditen mit Waldinvestments. Sicher ist das nicht. Die Werbebotschaften zu Weihnachten sind bestenfalls Hoffnungswerte.

von Hermannus Pfeiffer