CO₂-Grenzausgleich

Holpriger Start von EU-Klimainstrument

Rollen gewalzter Stahlbänder werden in den Laderaum eines Frachtschiffs geladen.

Die EU will beim Import von Produkten deren CO2-Emissionen besteuern, und dabei ist China besonders betroffen. Im Hintergrund steht die Furcht vor Protektionismus. In Deutschland verlief die Einführung des Grenzausgleichs holprig. 

von Joachim Wille

"Schneller als erwartet"

Stahlindustrie setzt auf Grün

Glühender flüssiger Stahl fließt im großen Zylinder eines Stahlofens vorbei.

Die CO2-Emissionen der Stahl-, Zement- und Chemieindustrie galten bislang als schwer vermeidbar. Doch für die Stahlindustrie scheint das nicht mehr zu stimmen. Dort stehen alternative Technologien zur Verfügung und Nachfrage nach Grünstahl gibt es auch.

von Christian Mihatsch

Bauen

Neues Verfahren für emissionsfreien Recycling-Beton

Eine Treppe endet im Nichts.

Zement hält die Welt zusammen, feuert aber die Klimakrise an. Mit einem neuen Verfahren haben Wissenschaftler:innen es geschafft, Zement zu recyceln, und arbeiten nun an der industriellen Produktion.

von David Zauner

UBA-Studie

Zukunftsmusik: Grüne Prozesswärme in der Industrie

Maschinelle Behälter in der Glasproduktion.

Für wärmeintensive Produktionsprozesse werden große Mengen fossiler Energieträger eingesetzt. Um sie durch klimafreundliche Energieträger abzulösen, braucht es noch viel Technikentwicklung und bessere Rahmenbedingungen.

von Stefan Schroeter

Bundeshaushalt

"Die Transformation der Industrie darf jetzt nicht beendet werden"

Luftaufnahme: Großes Industriegebiet mit 250 Meter hohen Schornsteinen am rechten Rheinufer.

Klima- und wirtschaftspolitisch muss das Jahr 2024 anders laufen als 2023, sagt Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung Klimawirtschaft. Die Transformation der Industrie sieht sie als Chance für Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz, gute Jobs und Wohlstand.

Interview: Jörg Staude

Dekarbonisierung

Kleine Schritte zum grünen Stahl

Luftbild von Davos in der Schweiz, im Hintergrund schneebedeckte Berge

Beim Weltwirtschaftsforum in Davos versprechen Unternehmen wie ZF und DHL, klimaneutrale Produkte einzukaufen. Das soll den grünen Markt ankurbeln.

von Hannes Koch (Davos)

Klimaschutz in der Industrie

"Dirty Thirty": Deutschlands klimaschädlichste Industrien

Blick vom Alsumer Berg auf die Kokerei Schwelgern und das Hochofenwerk Schwelgern.

30 Fabriken sind für ein Drittel aller industriellen CO2-Emissionen verantwortlich, zeigt eine Analyse von WWF und Öko-Institut. Besonders Stahl- und Zementindustrie klagen immer wieder, Prozesse ließen sich kaum dekarbonisieren. Mittlerweile gibt es aber jede Menge Alternativen.

von David Zauner

Dekarbonisierung der Wirtschaft

Vom grauen zum grünen Stahl

Ein frisch gewalztes Stück Stahl.

Eine klimaneutrale Industrie in Deutschland soll vor allem über grüne Leitmärkte aufgebaut werden, rät der Wissenschaftliche Beirat des Wirtschaftsministeriums. Klimaschutzverträge zwischen Staat und Unternehmen – beispielsweise für grünen Stahl – sieht das Gremium eher skeptisch.

von Jörg Staude

Industrien könnten zu billigem H₂ abwandern

Droht Deutschland die Deindustrialisierung?

Flaches Schiff mit drei großen weißen Tanks für verflüssigten Wassertoff.

Der Transport von Wasserstoff per Schiff ist teuer. Industrieregionen, die darauf angewiesen sind, könnten daher ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Das Abwandern energieintensiver Unternehmen aus Europa kann aber verhindert werden, wenn dort genügend Wasserstoff produziert wird.

von Christian Mihatsch

Dekarbonisierung der Industrie

Beim Wasserstoff abgehängt

Siemens-Mitarbeiter an der Wasserstoff-Elektrolyseanlage.

Der Wasserstoffrat berät die Bundesregierung in Sachen Wasserstoff. Er fordert: Deutschland soll sich an den USA ein Beispiel nehmen. Mit ihrem Klimagesetz seien die Amerikaner dabei, die europäischen Unternehmen bei der industriellen Energiewende abzuhängen.

von Joachim Wille

Studie des Potsdam-Instituts

"Holzstädte" als Klima-Lösung

18-stöckiges Holzhochhaus "Mjøstårnet" in Brumunddal.

Der Bausektor könnte den Umschwung bringen, wenn auf Stahlbeton verzichtet würde, so eine neue Studie. Der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber ist überzeugt, dass im Holzbau ein Schlüssel für den Klimaschutz liegt. Voraussetzung wäre allerdings umfassende Nachhaltigkeit.

von Joachim Wille

Die gute Nachricht

So geht klimafreundlicher Stahl auch ohne Wasserstoff

Pilotanlage auf einem zwei-etagigen Metallgestell in einer Einfamilienhaus-großen Halle. Sie sieht eher wie eine einfache Abfüll-Anlage aus und gar nicht wie ein Stahlwerk.

Das europäische Forschungsprojekt Siderwin entwickelt einen Prozess zur klimafreundlichen Stahlherstellung ohne Kohle – mit Strom, aber ohne den ineffizienten Umweg über Wasserstoff. Bis die Eisenoxid-Elektrolyse industriell einsetzbar ist, dürfte es aber noch dauern.

von Hanno Böck

Klimaschutz durch Materialeffizienz

Mehr Holz und Carsharing

Holzhochhaus H8

Die Pariser Klimaziele sind viel leichter erreichbar, wenn beheizte Gebäude und Autos nicht nur auf Ökostrom umgestellt, sondern auch materialeffizient gebaut werden. Weniger Zement und Stahl zu verbrauchen spart eine Menge Treibhausgase, wie eine Studie der Universität Freiburg zeigt.

von Joachim Wille

Die gute Nachricht

Grüner Stahl am Start

Ein frisch gewalztes Stück Stahl.

Mit der ersten Testlieferung eines schwedischen Herstellers beginnt das Zeitalter des "Klimastahls". Er wird mit erneuerbarem Wasserstoff statt mit Koks und Kohle produziert. Ob er wettbewerbsfähig sein wird, hängt auch von den Rahmenbedingungen ab.

von Joachim Wille

H₂-Produktion mit Erdgas und Atomkraft?

Grüner Wasserstoff zuerst für die Stahlindustrie

Walzwerk mit rotglühendem Stahlblock.

Die Bundesregierung und der Wasserstoffrat halten an einer nuklear-fossilen Option für die Wasserstoff-Erzeugung fest. Klimapolitisch ist es dagegen angezeigt, das zunächst knappe Gut "grüner Wasserstoff" vor allem zur Dekarbonisierung der Stahlindustrie einzusetzen.

ein Gastbeitrag von Verena Graichen, Oliver Powalla

Neuer Baustoff Carbonbeton

Den Beton neu erfunden

Eingerüsteter kleiner einstöckiger Betonhaus-Rohbau.

Der Dresdner Bauingenieur Frank Schladitz ersetzt den Stabilisator Stahl durch Carbon – und entlastet so Umwelt und Klima. Vor allem durch seine Haltbarkeit hat Carbonbeton eine wesentlich bessere Ökobilanz als Stahlbeton.

von Joachim Wille

Kommentar

Ein grüner Teppich für Wasserstoff und Erdgas

Künstlich wirkende Landschaft mit sanften grünen Hügeln, einem grünen Baum und einem großen in der Luft schwebenden H₂.

Wasserstoff ist das neue Multitalent, der Alleskönner der Energiewende. Zig Projekte und einige Fördermilliarden sollen jetzt eine H2-Wirtschaft aus dem Boden stampfen. Ob sie grün und klimaneutral ist, scheint erstmal nebensächlich.

ein Kommentar von Jörg Staude

Energiewende in der Industrie

Wie die Begrünung der Stahlindustrie scheiterte

Arbeit im Stahlwerk.

Vor einem Jahrzehnt suchte die europäische Stahlindustrie nach Technologien, um ihren hohen Kohlendioxid-Ausstoß zu reduzieren. Mehrere Pilotprojekte wurden angekündigt, auch in Deutschland. Realisiert wurde fast nichts. Eine Recherche.

von Hanno Böck

Konzept der Bundesregierung

Stahlbranche will weiter zum Nullpreis emittieren

Im Stahlwerk: industrielles Gerüst, rötliches Licht.

Bevor der Stahl in Deutschland grün wird, verlangt die Branche erst einmal, dass nach 2020 bei den ihr zugestandenen kostenlosen Emissionszertifikaten sowie bei der Strompreiskompensation nicht gekürzt wird. Dafür will sich die Regierung einsetzen, beschloss sie in dieser Woche.

von Jörg Staude

Der gute Wille

Wie Stahl grün wird

Blick vom Alsumer Berg auf die Kokerei Schwelgern und das Hochofenwerk Schwelgern.

Stahl muss CO2-neutral werden. Einen Schritt dorthin hat jetzt das Duisburger Stahlwerk getan: In einem Hochofen wird Kohlenstaub teilweise durch Wasserstoff ersetzt. Doch bis zur klimafreundlichen Stahlherstellung ist es noch ein weiter Weg. 

eine Kolumne von Joachim Wille