"Sag mir, wer deine Freunde sind, und ich sage dir, wer du bist", weiß ein altes Sprichwort. Gilt diese Weisheit auch für den früheren Präsidenten der USA und jetzigen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, Donald Trump? Wer sind Trumps Freunde? Und wer seine Feinde?

Fragen wir ihn selbst. Trump nannte Russlands Präsidenten Putin "genial", Nordkoreas Herrscher Kim Jong-un "sehr ehrenwert" und Chinas Präsidenten Xi "brillant". Über Europa sagte er vor vier Jahren: "Ich denke, die Europäische Union ist ein Feind."

 

Trumps Freunde sind überwiegend Klimawandel-Leugner. Es sind jene "Männer, die die Welt verbrennen".

Die Folgen ihres Tuns sind diesen Männern ziemlich gleichgültig. Dabei handelt es sich um die Überlebensfrage auf unserem Planeten. Wir müssen wissen, mit wem wir es zu tun haben. Den wenigen Profiteuren der Klimakatastrophe stehen als Verlierer fast die gesamte Menschheit und viele weitere Arten auf der Erde gegenüber.

Wo es um Geld geht, geht es auch immer um die Macht. Die fünf größten börsennotierten Erdölkonzerne der Welt sind eine riesige Macht: Exxon Mobil (USA), Shell (Großbritannien), Chevron (USA), Total (Frankreich) und BP (Großbritannien). Allein diese "Big Five" machten im Jahr 2022 zusammen 200 Milliarden Dollar Gewinn.

Gewinn, nicht Umsatz. Ein historischer Rekord – obwohl die Folgen der Klimakatastrophe seit Jahrzehnten bekannt sind.

Trump wäre für die USA und die Welt eine Katastrophe

Die bisher 28 Weltklimakonferenzen hatten im Wesentlichen ein Ergebnis: Dem Klima geht es immer schlechter. Die Fieberkurve der Erde steigt. Das aber interessiert die "Männer, die die Welt verbrennen" überhaupt nicht. Ihr Programm ist ein anderes: Gier, Geld, Macht.

Foto: Axel Thomae/​Sonnenseite

Franz Alt

ist Journalist und Buchautor. Er leitete 20 Jahre das politische Magazin "Report" beim Südwest­rundfunk, danach bis 2003 die Zukunfts­redaktion des SWR. Als einer der ersten deutsch­sprachigen Journalisten informierte er über Klima­wandel und Energie­wende.

Eine der ersten Amtshandlungen Trumps als Präsident war 2019 der Austritt der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen. Dasselbe und noch Schlimmeres wäre jetzt mit Trump zu befürchten, nachdem Präsident Biden dem Abkommen wieder beitrat.

Ein nochmaliger Präsident Donald Trump wäre für die USA, für Europa und für die ganze Welt eine Katastrophe – nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich und politisch.

Trump hat angekündigt, wie ein Diktator regieren zu wollen. Er will getreu seinem Motto "America first" sein Land wirtschaftlich abschotten und den Welthandel durch massive Einfuhrzölle herunterfahren.

Was hat dieser politische Wahnsinn mit Deutschland zu tun? Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel hat sich im ZDF-Sommerinterview für Trump als US-Präsident ausgesprochen und empfohlen, von ihm zu lernen. Welch eine Schande.

Kamala Harris kann für ein neues Solarzeitalter stehen

Und die Alternative? Kamala Harris würde natürlich nicht aus dem Paris-Abkommen aussteigen. Als Vizepräsidentin unterstützte sie Biden bei seinem 370-Milliarden-Dollar-Programm für erneuerbare und grüne Technologien. Dieses ist weltweit das ehrgeizigste Programm für die solare Energiewende. Dabei war Harris in ihrer Argumentation meist grüner als Biden. Als eine scharfe Kritikerin der Fossil-Industrie ist sie das genaue Gegenteil von Trump.

"Nicht nur mit 'Typen wie Donald Trump' hat sie es als Staatsanwältin und später Generalstaatsanwältin in Kalifornien aufgenommen, sondern auch mit der fossilen Industrie. Wegen Falschinformationen zum Klimawandel hat sie etwa gegen Exxon Mobil ermittelt sowie ein Pipeline-Unternehmen wegen Öl-Lecks verklagt", berichtet Klimareporter° über die Kandidatin der Demokraten.

Dass Trump es jetzt ablehnt, ein öffentliches Streitgespräch mit seiner neuen Konkurrentin zu führen, ist schlicht feige und zeigt, welche Angst er vor der früheren Generalstaatsanwältin von Kalifornien hat. Harris über Trump: "Ich kenne Sexualstraftäter, Betrüger und Schwindler – Typen wie Trump". Die letzten Umfragen zeigen, dass sie gute Chancen hat, die 47. Präsidentin der USA zu werden.

Ihre Lebensgeschichte, die Kamala Harris in ihrem Buch "Der Wahrheit verpflichtet" eindringlich schildert, ruft die grundlegenden Werte von Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit in Erinnerung, die heute so sehr in Gefahr geraten sind.