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Alle reden nur vom Klimakiller Kohlendioxid. Wenn wir kein Kohlendioxid mehr in die Luft pusten, ist dann das Klima gerettet?

Leider nein. Methan ist Klimakiller Nummer zwei. Ein Kilogramm Methan heizt in 20 Jahren unser Klima 84‑mal so stark auf wie ein Kilogramm CO2.

Methan verursacht rund ein Sechstel des weltweiten Klimaschadens. In den letzten 200 Jahren hat sich die Methankonzentration in der Atmosphäre mehr als verdoppelt. Und sie steigt immer schneller an.

Eine Hauptursache sind Methanverluste aus der Erdgaswirtschaft. Besonders schlimm ist sogenanntes Frackinggas.

Foto: Silke Reents

Volker Quaschning

ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.

Erdgas ist fast reines Methan. Gelangt Erdgas unverbrannt durch Lecks bei der Förderung, aus Pipelines oder Schiffen in die Atmosphäre, ist der Klimaschaden enorm.

Dagegen hilft nur eins: Weg vom Erdgas und raus mit der Gasheizung.

Rund 30 Prozent des Methans stammen aus der Viehwirtschaft. Wiederkäuer rülpsen und furzen Methan – eine einzelne Kuh rund 100 Kilogramm pro Jahr. Würde man das alles auffangen und anzünden, ließe sich damit locker der Stall in die Luft sprengen.

Normalerweise landet das Methan aber unverbrannt in der Atmosphäre und beschleunigt die Erderhitzung. Ändern können wir das nur, indem wir weniger Fleisch- und Milchprodukte konsumieren.

Im Permafrost in der Arktis sind auch große Mengen Methan gebunden. Taut der auf, haben wir ein Boost für die Klimakrise, selbst wenn wir gar kein Kohlendioxid mehr in die Luft pusten.

Aber noch können wir das verhindern, indem wir jetzt unsere Methanemissionen schnell stoppen.