Ein Profil der Ampel-Regierung war nicht mehr erkennbar. (Bild/Ausschnitt: Sascha Kohlmann/​Flickr)

Ist die Ampel eigentlich mit Ökostrom betrieben worden? Wenn ja, dann ist nun, im trüben November, die gefürchtete Dunkelflaute eingetreten. Die Ampel ist abgeschaltet worden.

Das ist zwar schlecht, weil nun mindestens ein halbes Jahr politischer Stillstand herrschen wird, bis eine neue Bundesregierung installiert ist. Doch besser so, als weiter jenes Gewürge ertragen zu müssen, das die "Fortschrittskoalition" zuletzt gerade auch in der Klimapolitik abgeliefert hat.

Die Koalition hat große Verdienste in dem Sektor, keine Frage. Vor allem: Sie hat den von den Merkel-Grokos abgewürgten Ausbau der erneuerbaren Energien wieder flottgemacht, bei der Photovoltaik wurde sogar ein Boom sondergleichen erzeugt.

In anderen Sektoren aber haperte es gewaltig. Die Umstellung der Gebäude-Beheizung auf "Freiheitsenergien" (Christian Lindner) und mehr Effizienz läuft, besonders seit dem Debakel mit Habecks Heizungsgesetz, viel zu langsam.

Und der Verkehrsbereich ist praktisch ein Totalausfall. Nicht einmal ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen, das neben der CO2-Einsparung auch mehr Sicherheit bringen würde, war denkbar. Die FDP hielt das Gaspedal hier drei Jahre lang durchgedrückt.

Die nächste Bundesregierung wird von der Union geführt werden, mit der SPD oder den Grünen als Juniorpartner.

CDU und CSU haben sich gerade dazu bekannt, weiterhin Klimaneutralität bis 2045 anzupeilen – anders als die FDP, die, siehe das Lindner-Papier vom letzten Wochenende, diesen Meilenstein der deutschen CO2-Politik herausreißen und entsorgen wollte.

Will sagen: Eine neue Groko oder Schwarz-Grün könnten fürs Klima besser sein als eine fortwährende Ampel-Agonie.