klimareporter° wurde
nominiert für den
planet hero

Nachhaltiger Welthandel

"Im deutschen Lieferkettengesetz kommt das Klima noch gar nicht vor"

Containerschiff, an dem außenbords ein rotes Rettungsboot an einem Kran-Arm hängt.

Europäische Unternehmen sollen per Gesetz verpflichtet werden, Umwelt- und Sozialstandards entlang ihrer Wertschöpfungsketten zu berücksichtigen. Welche Schlupflöcher vermieden werden müssen und welche Lücken das deutsche Pendant hat, erklärt Simone Ludewig von der Initiative Lieferkettengesetz.

Interview: David Zauner

Klimawandelleugnung

Chef-Volkswirt und Cicero auf Abwegen

Rich Uncle Pennybags

In einem Gastbeitrag im Politmagazin Cicero behauptet der ehemalige Chefvolkswirt der Deutschen Bank Thomas Mayer, dass ungebremster Temperaturanstieg der Weltwirtschaft kaum schade. Das ist reine Wissenschaftsleugnung.

ein Kommentar von David Zauner

Kosten der Erwärmung

Finanzmärkte unterschätzen Klimarisiken systematisch

Ein Eisberg schwimmt im Meer, wobei der weitaus größte Teil nicht sichtbar ist, weil er sich unter Wasser befindet.

Die meisten Finanzmarktakteure verwenden offensichtlich unsinnige Modelle zur Abschätzung der wirtschaftlichen Folgen der Klimaerwärmung. Wenn die Märkte sich dessen gewahr werden, könnte es zu einer plötzlichen Kurskorrektur kommen – einem Börsencrash.

von Christian Mihatsch

"Freihandelsabkommen light"

Schließen die EU und die USA ein Freihandelsabkommen?

Mit Autos beladener Sattelschlepper auf einer mehrspurigen Straße in Texas.

Von vielen Subventionen aus dem US-Klimagesetz können nur Firmen aus Ländern profitieren, mit denen die USA ein Freihandelsabkommen haben. Jetzt wird in Brüssel und Washington hitzig diskutiert, welche Kriterien ein solches Abkommen eigentlich erfüllen muss.

von Christian Mihatsch

Fragen und Antworten

Industriepolitik erlebt weltweit eine Renaissance

Moderne Fertigungsstraße für Solarmodule in der in der Draufsicht.

Im Westen war es bislang verpönt, ins Marktgeschehen einzugreifen und einzelne Branchen besonders zu fördern. Doch die Klimakrise, die Pandemie und schließlich der Krieg haben zu einem Umdenken geführt. Regierungen wollen ihre Industrien für solche Schocks widerstandsfähiger machen.

von Christian Mihatsch

"Kakao-Barometer"

Süße Täuschung

Kakaofrucht an einem Kakaobaum

Das internationale "Voice Network" fordert höhere Preise für Kakao, um Bäuerinnen und Bauern ein existenzsicherndes Einkommen zu ermöglichen sowie Umwelt und Klima zu schützen. Nachhaltigkeits-Label könnten das Problem nicht lösen, die Politik müsse handeln.

von Joachim Wille

Kommentar

Frei von primärer Entwaldung

Leerer Gang zwischen vollen Regalreihen in einem Supermarkt.

Als weltweit erstes wirksames Gesetz gegen Entwaldung könnte eine Verordnung in die Geschichte eingehen, über die sich die EU gestern geeinigt hat. Danach dürfen viele Produkte, für die Bäume gerodet werden, nicht mehr in die Europäische Union importiert und dort verkauft werden.

ein Kommentar von Joachim Wille

EU-Regeln werden zu globaler Klimapolitik

Das Klima wird zum Faktor in der Handelspolitik

Vier Bauarbeiter arbeiten an einer Stahlbetonkonstruktion

Im Rahmen der UN-Klimakonvention entscheidet jedes Land selbst über seine Klimapolitik. Da die EU nun mit dem CO2-Grenzausgleich Klima- und Handelspolitik verknüpft, haben viele Länder aber einen Anreiz, sich an der EU zu orientieren. Dem Klima wäre das durchaus recht.

von Christian Mihatsch

Corona, Ukraine-Krieg, Inflation, Klimakrise

Rohstoffpreise meist wieder auf Vorkriegsniveau

Kupfer-Ventile und Rohre vor einer weißen Wand.

Die Preise für Gas, Öl und Lebensmittel entscheiden darüber, wie viele Menschen in Armut leben oder gar Hunger leiden. Daher war das Erschrecken groß, als die Preise nach Kriegsbeginn stark stiegen. Mittlerweile hat sich die Situation wieder normalisiert. Das muss aber nicht so bleiben.

von Christoph Müller

Palmöl-Barometer

"Palmöl-Boykott ist der falsche Weg"

Nahaufnahme der Früchte der Ölpalme.

Eine Entwicklungsorganisation fordert, Kleinbäuer:innen faire Preise zu zahlen, damit sie Palmöl nachhaltig produzieren können. Auf anderes Pflanzenöl umzusteigen, helfe weder dem Klima noch dem Wald. Palmöl mit Nachhaltigkeits-Zertifikat komme fast immer von großen Unternehmen, denen es aber vorrangig um Kostensenkung gehe.

von Joachim Wille

Entwaldungsfreie Lieferketten

Weniger Abholzung zum Frühstück

Kaffee und Schokoaufstriche schön angerichtet zum Frühstück.

Die EU will verhindern, dass für importierte Waren Wälder zerstört werden. Das Europäische Parlament hat sich mit großer Mehrheit für strenge Regeln ausgesprochen.

von Sandra Kirchner

Vorteil langfristiger Lieferverträge

Europa kauft den Gasmarkt leer und Asien schaut in die Röhre

Öl- und Gas-Kraftwerk mit drei schlanken hohen Schornsteinen, bemalt mit den typischen roten und weißen Ringen.

Wenn Europa plötzlich große Mengen Flüssigerdgas kauft, bleibt für andere weniger Gas übrig. Das merken besonders asiatische Länder, die sich bislang am Spotmarkt eingedeckt haben. In manchen Ländern gibt es bereits Stromausfälle wegen Gasmangels.

von Christoph Müller

Metalle billiger, Kohle und Gas extrem teuer

Rohstoffpreise auf der Achterbahn

Riesiger Kupfertagebau mit mehr als einem Dutzend Etagen, die stufenförmig in die Tiefe gehen.

Selten war der Markt für Rohstoffe von so vielen unterschiedlichen Faktoren geprägt. Der Klimawandel, die Pandemie, der Krieg und eine mögliche Rezession führen gerade zu starken Kursausschlägen in beiden Richtungen.

von Christoph Müller

EU-Plan für nachhaltigen Handel

Aufbruch in der Handelspolitik – oder doch nicht?

Vor dem Sitz der EU-Kommission in Brüssel hält ein Demonstrant eine Regenbogenfahne mit der Aufschrift "Klima" hoch, im Hintergrund demonstrieren weitere..

Die EU-Kommission und die Bundesregierung versprechen, die internationale Handelspolitik nachhaltiger zu machen. Klimaschutz und Arbeitsrechte sollen gestärkt werden, ein Reformvorschlag der Kommission liegt vor. Doch der große Umbruch bleibt aus.

von Merle Groneweg

Spielraum für Klimaschutz schwindet

Viele, auch große Länder stehen vor Überschuldung

GCF Sambia

Klimakrise, Pandemie, Krieg, Inflation: Für viele Entwicklungsländer ist drei Jahre Dauerkrise zu viel, ihnen droht die Zahlungsunfähigkeit. Doch die G20-Staaten sind kaum handlungsfähig. Für die Umstrukturierung der Schulden kommt es vor allem auf China an.

von Christoph Müller

Einigung im Ministerrat

EU-Staaten wollen Abholzung lieber nicht kontrollieren

Gerodete Regenwald-Fläche in Brasilien

Begrenzte Reichweite und wenig Kontrollen – dafür sprechen sich die EU-Umweltminister:innen in ihrem Votum zur Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten aus. Jetzt kann nur noch das EU-Parlament etwas an dem entschärften Gesetzentwurf ändern.

von Sandra Kirchner

Zweites Welthandelsabkommen

WTO verabschiedet Maßnahmen gegen Pandemie, Hunger und Umweltkrise

Containerschiff, an dem außenbords ein rotes Rettungsboot an einem Kran-Arm hängt.

Trotz der geopolitischen Lage ist es den Mitgliedern der Welthandelsorganisation gelungen, sich auf ein neues Abkommen zu einigen. Damit soll der Zugang zu Corona-Impfstoffen und Nahrungsmittelhilfen erleichtert und die Überfischung der Meere eingedämmt werden. 

von Christoph Müller

Kommentar

Eine Erde muss reichen

Die Erde, vom Mond aus gesehen.

Es war die Geburtsstunde der internationalen Umweltpolitik: Vor 50 Jahren begann die erste Weltumweltkonferenz in Stockholm. Erreicht wurde seitdem einiges – in den reichen Ländern. Der Raubbau am Planeten ging weiter und hat nun ein Tempo erreicht, das die Welt nicht noch einmal 50 Jahre durchhält.

ein Kommentar von Joachim Wille

Vertrauen in Weltmarkt könnte leiden

Indonesien verbietet Export von Palmöl

Ölpalmen-Plantage auf der indonesischen Insel Java.

Weil in Indonesien Palmöl immer teurer wurde, hat das Land nun den Export verboten. Dabei sind auf dem Weltmarkt auch die anderen Pflanzenöle knapp und sehr teuer. Immer mehr Länder könnten sich daher mit strategischen Nahrungsreserven vom Weltmarkt unabhängiger machen wollen.

von Christoph Müller

Gastbeitrag

Wissenschaftlich empfohlen: Systemwandel

Schild mit der Aufschrift: Klimagerechtigkeit oder Aufstand.

Die Klimakrise zu bewältigen, bedeutet Systemwandel in allen Bereichen und allen Ländern, heißt es im neuen Weltklimabericht. Das habe tiefgreifende Folgen, auch für Wirtschaft und Konsum. Nur wenn Gerechtigkeit im Vordergrund steht und Betroffene wirklich beteiligt werden, könne es gelingen.

ein Gastbeitrag von Reimund Schwarze