Sozial-ökologische Transformation

"Die Idee des grünen Wachstums darf nicht auf die Spitze getrieben werden"

Grünlich gefärbte Wasserstoffmoleküle bewegen sich im Raum.

Die rot-grüne Reformpolitik vor 25 Jahren war ein Angriff darauf, was damals der Mainstream in Deutschland für richtig und falsch hielt, sagt Reinhard Loske. Zugleich warnt der Nachhaltigkeitsforscher davor, die nötige Transformation auf grünes Wachstum, grüne Technologie und grüne Jobs zu reduzieren. Teil eins des Interviews.

Interview: Jörg Staude

Überraschung des Jahres 2023

Der notwendige Wandel braucht mehr Unterstützung

Matthias Willenbacher spricht mit ernstem Blick und ruhiger Handgeste vor warm beleuchtetem, unscharfem Hintergrund

Die nach der Energiekrise hohe Investitionsbereitschaft vieler Menschen für eine erneuerbare Wärmeversorgung haben einige Parteien auf dem Altar ihrer eigenen Profilierung geopfert. Die Transformation muss zu einer Erfolgsgeschichte für die Menschen werden.

von Matthias Willenbacher

Serie: Grüne Geldanlage – Teil 44

Grüne Transformation der Bundesbank

Grafik: Pflanzen wachsen an Bankgebäuden und fossiler Infrastruktur hoch

Auch im grünen Kapitalismus bleibt der Staat existenziell gefordert, damit nicht die Gewinne von wenigen privatisiert und die Verluste auf Kosten der Mehrheit sozialisiert werden. Wie der Klimawandel längst die Geldpolitik der Zentralbanken beeinflusst.

von Hermannus Pfeiffer

Klimagerechtigkeit

"Ihr könnt von uns keinen Wandel fordern, den ihr selbst untergrabt"

Die ugandische Aktivistin Denise Ayebare auf dem Klimagipfel in Dubai.

Länder wie Deutschland müssen mit der Doppelmoral beim Klimaschutz aufhören, fordert Denise Ayebare. Ein Gespräch mit der ugandischen Aktivistin über die leeren Versprechen des globalen Nordens auf dem Klimagipfel in Dubai.

Interview: David Zauner

Industriepolitik

Zur Energiewende trägt ein Brückenstrompreis nicht bei

Große chemische Industrieanlage bei Nacht.

Das künstliche Absenken von Energiepreisen schwächt alle drei Pfeiler der Energiewende – Energieeinsparung, Energieeffizienz und Erneuerbare. Stattdessen braucht Deutschland eine Strategie für die ökologische Transformation der Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit.

ein Gastbeitrag von Reinhard Loske

Systemtransformation

Die acht Todsünden bei der Analyse der Energiewende

Moderne Fertigungsstraße für Solarmodule in der in der Draufsicht.

Warum auch Fachleute die Geschwindigkeit und Wucht der Erneuerbaren-Revolution systematisch unterschätzen – und wie wir aus dieser Klimapessimismus-Falle herauskommen.

ein Gastbeitrag von Sam Butler-Sloss, Kingsmill Bond

Klimaschutz beim Bauen

"Energiestandards beim Bauen nicht abwracken"

Ein Haus wird gebaut

Experte Martin Pehnt warnt vor Rückschlägen beim Klimaschutz und schlägt effiziente Häuser mit geringen Mehrkosten vor. Vor allem fordert er eine radikale Umorientierung auf den Gebäudebestand.

Interview: Joachim Wille

Sozial-ökologischer Umbau

"Wir brauchen eine Ökologische Sparkasse"

Großstadtviertel mit mehrstöckigen Wohngebäuden unterschiedlichen Alters.

Die Wärmewende muss sozial verträglich finanziert werden, fordert der Umweltexperte und Vorsitzende der Naturfreunde, Michael Müller. Auch in anderen Bereichen der Transformation denke die Ampel zu kurz.

Interview: Joachim Wille

Müllers Woche

Die ökologische Welle, Blockaden in der Klimakrise und die atomare Lektion

Porträtaufnahme von Michael Müller.

Kalenderwoche 32: Bei der notwendigen Transformation geht es nicht nur um einzelne Technologien, sondern um ein massives Zurückfahren menschlicher Eingriffe in die Natur, sagt Michael Müller, SPD-Vordenker und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Das werde zu wenig beachtet.

Umweltbewusstseinsstudie

Klimapolitik ohne Angst

Leeres Schaufenster, in dem eine Angestellte aufräumt, auf einem kleinen Schild steht: Shop online: galeria.de.

Satte 91 Prozent wollen einen klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft. Wirklich? Prima. Aber es muss sozial dabei zugehen.

ein Kommentar von Joachim Wille

Umfrage und Studie

Fast alle wollen den Umbau der Wirtschaft

Dorf mit hinführender Straße, dahinter ein riesiges Kohlekraftwerk.

Die neue Studie zum Umweltbewusstsein zeigt: Trotz Ukraine-Krieg, Energiekrise und Inflation bleibt der Klimaschutz in Deutschland ein Top-Thema. Drei Viertel der Deutschen befürchten aber, dass der Umbau die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert.

von Joachim Wille

Anthropozän

"Wir schaffen uns in der Natur mehr Probleme als Lösungen"

Luftaufnahme eines Kiefernforstes, von dem die meisten Bäume abgestorben sind.

Die Natur beherrschen und sie damit zerstören – das ist nicht von vornherein im Menschen so angelegt, sagt Bernd Scherer. Der Philosoph fordert zum Umdenken auf – das Wissen indigener Gemeinschaften könne dabei helfen.

Interview: Laura König

Das Antiblockiersystem

Science in Action: Debatten um den Wegfall von Parkplätzen in Berlin

Zwei Dutzend Menschen sitzen und stehen in einiger Entfernung in parkähnlicher Umgebung.

Die akademische Forschung hat eine zentrale Rolle bei der Transformation unserer Gesellschaften – getreu dem Motto: "Follow the Science!" Doch um "sozial robustes", konkret brauchbares Wissen zu produzieren, muss die Wissenschaft neue Formen der Zusammenarbeit außerhalb ihres Elfenbeinturms suchen und erproben.

ein Gastbeitrag von Juliane Haus

Fraktionen der Linken

Keine Festlegung im Osten auf Kohleausstieg 2030

Einige Windräder in Landschaft mit Wäldern und feldern, im Hintergrund ein großes Kohlekraftwerk mit neun dampfenden Kühltürmen.

Um das 1,5‑Grad-Limit einzuhalten, muss es beim Strukturwandel in den Kohlerevieren schnell gehen, fordert die Linke und legt dazu ein Positionspapier vor. Auf einen Kohleausstieg auch im Osten bis 2030 wollen sich Linksfraktionen aus den Kohleregionen aber nicht festlegen.

von Jörg Staude

Quaschnings Videokolumne

Technologieoffen abgehängt

Cornelia und Volker Quaschning nehmen mit dem Mikrofon eine Podcast-Folge auf.

Deutschland streitet über Wärmepumpen und Elektroautos, als wären wir das erste Land, das auf diese Technologien baut. Dabei setzen andere Länder dort längst Maßstäbe. Podcast-Folge 34.

eine Kolumne von Cornelia und Volker Quaschning

Industrielle Transformation

Das E-Auto wird die Welt nicht retten. Die Bahn schon

Leerer Regionalzugwagen am nächtlichen Bahnsteig, die fenster leuchten geheimnisvoll blau.

In Wolfsburg setzen sich Klimaaktivist:innen für eine sozial gerechte Verkehrswende ein. Sie fordern die Abkehr vom Auto und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Damit werden sie nicht zu rückwärtsgewandten Traditionalist:innen, sondern füllen eine strategisch wichtige Rolle aus.

ein Gastbeitrag von Clara S. Thompson

Serie: Grüne Geldanlage – Teil 37

"Fair Finance" im Test

Grafik: Eine Pflanze, die aus einem Haufen Geldscheine wächst

Banken und Sparkassen verbessern ihre Nachhaltigkeitsrichtlinien – dennoch bleiben sie bei vielen ungenügend. Gerade beim Klimaschutz ist die Gesellschaft weiter als die meisten Banken. Ohne politische Vorgaben wird sich die Branche nicht ändern, sagen Fachleute.

von Hermannus Pfeiffer

Rezension

Raus aus der Klimablase

Ein Arbeiter schiebt eine beladene Palette

Die Klimabewegung muss Milieugrenzen überwinden und sich mit anderen Bewegungen zu breiteren Bündnissen zusammenschließen. Nur so lasse sich die "imperiale Lebensweise" im globalen Norden überwinden, sagt Buchautor Alexander Behr.

ein Gastbeitrag von Angelika Zahrnt

Grüner Energiepolitiker im Interview

"Braunkohle wird deutlich vor 2038 unwirtschaftlich"

Abraumbagger im Tagebau Jänschwalde in der Nacht.

Wer 2038 als festes Datum für den Kohleausstieg im Osten garantieren will, hat nicht verstanden, wie die Energiebranche wirtschaftlich funktioniert, sagt der grüne Bundestagsabgeordnete Bernhard Herrmann. In den Ost-Revieren wollen die Grünen auch den Weg für kleinere Solar- und Windunternehmen freimachen.

Interview: Jörg Staude

Kommentar

Deutscher Egotrip bringt Green Deal in Gefahr

Blumenkasten mit zwei grünen strauchigen Pflanzen und der Aufschrift "EU Green Deal" als Hashtag.

Das "Netto-Null-Industrie-Gesetz" der EU ist überfällig. Viel zu lange hat Brüssel dem Druck fossiler Industrien und strukturkonservativer Wirtschaftsverbände nachgegeben. Getrieben von China und den USA, muss nun der Umbau so schnell gehen, dass harte Konflikte unvermeidlich sind.

ein Kommentar von Joachim Wille