Explodierende Preise

Die grüne Inflation, die eigentlich eine fossile ist

Aufnahme aus einem Einkaufswagen heraus durch eine Regalstraße in einem Drogerie-Supermarkt.

Eine Geisterdebatte ist wieder da: die angeblich zu teure Energiewende. Treiben die Ökoenergien die Preise hoch? Nur, wenn man sie dafür verantwortlich macht, dass fossile Energie in der Übergangsphase teurer wird. Langfristig ist die erneuerbare Welt billiger.

von Christoph Müller

Erneuerbaren-Branchenchefin

"Wasserstoff-Gaskraftwerke brauchen wir so gut wie nicht"

Bioenergiepark Güstrow

Geht Deutschland den Weg der Erneuerbaren oder wird das fossile System mit importiertem Erdgas künstlich verlängert? Wir stehen am Scheideweg, sagt Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE). Teil 1 des Interviews.

Interview: Jörg Staude

Mehr Leistung, mehr Höhe

Windräder wachsen weiter in den Himmel

Modernes, sehr hohes Windrad mit vergleichsweise schlanken, 80 Meter langen Flügeln.

Windkraftanlagen werden immer größer. Wie weit kann die technische Entwicklung gehen und lohnen sich immer mächtigere Windräder auch betriebswirtschaftlich?

von Bernward Janzing

Forderung der konventionellen Energiebranche

Taxonomie muss erdgasfreundlicher werden

Modernes Gas-und-Dampfturbinenkraftwerk.

Ende der Woche will die Europäische Kommission den endgültigen Entwurf zum Umgang mit Erdgas und Atomkraft in der EU-Taxonomie für nachhaltige Investitionen vorlegen. Die Bedingungen, unter denen neue Erdgaskraftwerke dabei als grün gelten sollen, sind der konventionellen Energiebranche noch zu anspruchsvoll.

von Jörg Staude

Überraschung des Jahres 2021

Der Strompreis steigt – das meiste Geld fließt an die Falschen

Porträtaufnahme von Sebastian Sladek.

Die Börsenstrompreise haben ein astronomisches Niveau erreicht. Die Gründe sind vielfältig. Ziemlich eindeutig und auch viel weniger überraschend ist, wer davon profitiert.

von Sebastian Sladek

Steigende Tarife für Ökostrom

Am Windrad billig, an der Steckdose teuer

Windräder in einer Agrarlandschaft, im Vordergrund eine Hand mit einem Stecker, wie auf der Suche nach einer Steckdose.

Auf 80 Prozent soll der Ökostrom-Anteil bis 2030 steigen – auch mit dem Argument, die Erneuerbaren würden die preiswerteste Energie erzeugen. Derzeit erhöhen aber auch Anbieter von Ökoenergie ihre Strompreise zum Teil deutlich. Wie passt das zusammen?

von Jörg Staude

Production Gap Report 2021

Fossile Staatspläne übertreffen selbst das Zwei‑Grad·Limit

Typische Braunkohle-Mondlandschaft, in der sogar der riesige Kohlebagger klein aussieht, dahinter das große Braunkohlekraftwerk Schwarze Pumpe.

Vor der Weltklimakonferenz zeichnet ein heute veröffentlichter UN-Bericht ein düsteres Bild. Mit der von den Staaten bis 2030 geplanten Erzeugung von Öl, Gas und Kohle würde mehr als das Doppelte der Menge an Klimagasen entstehen, die noch mit dem 1,5-Grad-Ziel vereinbar ist.

von Jörg Staude

Science Based Targets Initiative

Vattenfall will bis 2040 klimaneutral werden

Aus einer orangefarbenen Mülltonne steigt Rauch auf, dahinter demonstrieren Jugendliche mit Schildern für Klimaschutz.

Der Stromkonzern will Wind- und Solarenergie ausbauen, seine Berliner Heizkraftwerke ohne Kohle betreiben und die Elektrifizierung der Industrie voranbringen.

von Joachim Wille

Pandemie-Konjunkturprogramme

Zündstoff für die Klimakrise

Eine große Weltkarte in rot-orangefarbener Feuer-Optik wird von zwei Männern betrachtet, die nur von hinten als schwarze Silhouetten zu sehen sind.

Die Internationale Energieagentur befürchtet neue CO2-Rekorde, weil die Regierungen die Corona-Hilfsgelder falsch einsetzen. Nur zwei Prozent der Finanzhilfen gehen in die Energiewende, zeigt der neue "Sustainable Recovery Tracker" der IEA.

von Joachim Wille

Investitionsschutz für fossile Energieprojekte

EU droht vor Energiecharta zu kapitulieren

Verlegung einer Pipeline mit Baggern und Kränen in einen ausgebuddelten Graben in einer Schneise im Wald.

Über eine Modernisierung des umstrittenen Energiecharta-Vertrags verhandeln ab heute wieder mehr als 50 Staaten in Brüssel. Die Klima- und Umweltbewegung fordert, das rechtliche Fossil zu beerdigen – die EU scheint eher kapitulieren zu wollen.

von Jörg Staude

Scharfe Debatte um Gebäudeenergie

Heute mit Erdgas, morgen mit Wasserstoff heizen?

Heizungsrohre mit Thermostat, Thermometer, Druckmesser und Ventilen in einem Hauskeller.

Bis Mitte Juli müssen Bau- und Wirtschaftsministerium ein Sofortprogramm vorlegen, um 2022 das Klimaziel im Bereich Gebäude einzuhalten. Der Betrieb von Gasheizungen mit Wasserstoff müsse dabei ausgeschlossen werden, verlangt die Deutsche Umwelthilfe.

von Jörg Staude

Studie zum Wirtschaftsrat der CDU

Die Klimabremser im Lobbyisten-Sixpack

Sechs dampfende Kühltürme eines Großkraftwerkes in einer Reihe, aus der Ferne über eine neblige Wasserfläche aufgenommen.

Ein Ex-Abgeordneter der Unionsfraktion, der sich mit Maskengeschäften bereichert haben soll, taucht auch im Dunstkreis des Wirtschaftsrates der CDU und dort versammelter Klimaschutzgegner auf. Kein reiner Zufall, legt eine Analyse von Lobbycontrol nahe.

von Jörg Staude

Energiecharta-Vertrag

Nix wie raus aus dem Klimakiller-Pakt

Kohlekraftwerk mit rauchenden Schornsteinen und dampfenden Kühltürmen vor orangefarbenem Abendhimmel.

Zwischen uns und einer klimagerechten Zukunft steht der Energiecharta-Vertrag. Er erlaubt es Energiekonzernen, Staaten zur Zahlung von Milliardensummen zu zwingen, wenn sie ernsthaften Klimaschutz durchsetzen wollen – sogar noch 20 Jahre nach dem Austritt einzelner Staaten. Es ist Zeit, damit Schluss zu machen.

ein Gastbeitrag von Pia Eberhardt, Christina Schliesky, Kathrin Henneberger

Kommentar

Ein grüner Teppich für Wasserstoff und Erdgas

Künstlich wirkende Landschaft mit sanften grünen Hügeln, einem grünen Baum und einem großen in der Luft schwebenden H₂.

Wasserstoff ist das neue Multitalent, der Alleskönner der Energiewende. Zig Projekte und einige Fördermilliarden sollen jetzt eine H2-Wirtschaft aus dem Boden stampfen. Ob sie grün und klimaneutral ist, scheint erstmal nebensächlich.

ein Kommentar von Jörg Staude

Untersuchung zur Eigentümerstruktur

Großinvestoren verdrängen Bürgerenergie

Eine größere Menschengruppe mit Bürgerenergie-Plakaten vor Solar- und Windanlagen

Der Ausbau der Erneuerbaren wird mehr und mehr eine Sache der Stromkonzerne, Banken und Fonds. Deren Engagement sei an sich erfreulich, heißt es bei der Branchen-Agentur AEE. Eine Energiewende ohne echte Beteiligung komme aber in der Bevölkerung schlecht an.

von Joachim Wille, Carsten Kloth

Production Gap Report 2020

Raus aus der Coronakrise, rein in die Klimakrise

Braunkohlekraftwerk im Rheinland in der Abenddämmerung, vorn Kohlezüge.

Erzeugung und Verbrauch fossiler Brennstoffe stagnieren auf hohem Niveau und drohen in der kommenden Dekade sogar um zwei Prozent jährlich zu steigen. Dabei müsste die Nutzung jedes Jahr um mindestens sechs Prozent zurückgehen, zeigt ein aktueller UN-Bericht.

von Sandra Kirchner

Steinkohle-Ausstieg

Vattenfall gibt Moorburg in Stilllegungs-Auktion

Steinkohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg an der Elbe mit großem Kühlturm.

Fünf Jahre nach der Inbetriebnahme könnte das Aus für das umstrittene Steinkohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg kommen. Der Vattenfall-Konzern hat das Kraftwerk zur ersten Stilllegungs-Auktion der Bundesnetzagentur angemeldet. Bei Zuschlag winken bis zu einer Viertelmilliarde Euro Entschädigung.

von Jörg Staude

Klimaschutz-Monitoring

Bundesregierung beruft Klimarat

Auf einer Fridays-for-Future-Demonstration hält einer ein Schild hoch: "Es ist fünf nach zwölf – Uhrenvergleich".

Fünf Wissenschaftler:innen sollen künftig die Wirksamkeit von Deutschlands Klimaschutz-Maßnahmen prüfen. Einer von ihnen gilt als industrienaher Energiewende-Kritiker.

von Susanne Schwarz

Neuer Konzern ohne externes Korrektiv

Siemens Energy zögert beim Nachhaltigkeitsversprechen

Digitalisierung

Siemens-Chef Joe Kaeser hatte der Klimaaktivistin Luisa Neubauer einen Sitz im Nachhaltigkeitsgremium der Konzernabspaltung Siemens Energy angeboten. Nach der außerordentlichen Hauptversammlung ist fraglich, ob überhaupt externe Mitglieder in dem Gremium sitzen werden.

ein Gastbeitrag von Peter Grassmann

Analyse zu klimaschädlichen Subventionen

17 Milliarden Euro gegen Klimaschutz

Qualmende Schornsteine am Horizont

Trotz gegenteiliger Selbstverpflichtungen sinken die Subventionen für fossile Energieträger in Deutschland nicht. Nach wie vor werden dadurch jedes Jahr Milliarden in klimaschädliche Energien gepumpt.

von Sandra Kirchner