
In Deutschland deckt Erdgas immer noch gut 30 Prozent unseres Energiebedarfs. Klimakrise? Energiekrise? Abhängigkeit von Putin? Ach, egal!
Obwohl: Pipeline-Gas aus Russland ist Geschichte. Wir setzen jetzt auf Fracking-Gas.
Für den Import haben wir im Expresstempo LNG-Terminals gebaut. Alternativen zu Erdgas? Die kommen später.
Vor allem in den USA wird großräumig Erdgas gefrackt. Dazu wird Wasser mit hohem Druck ins Erdreich gepumpt. Dadurch entstehen im Untergrund Risse. Die werden mit Sand und Chemikalien offen gehalten. Dabei werden ab und an mal auch das Grundwasser verseucht und Mikroerdbeben ausgelöst.

Volker Quaschning
ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.
Aber was soll's? Ist ja nicht unser Problem. Noch nicht.
Auch für den Klimaschutz ist Fracking eine Katastrophe. Beim Fracking gibt es häufig Gaslecks, über die Erdgas ungenutzt aus dem Untergrund entweicht.
Erdgas ist im Prinzip fast reines Methan. Unverbranntes Methan ist über 20 Jahre betrachtet 84-mal so klimaschädlich wie CO2. Gehen nur wenige Prozent bei der Förderung verloren, ist sogar die Klimabilanz von Steinkohle besser als die von Erdgas.
Und haltet euch fest: Die massiven Klimaschäden durch Gasleckagen beim Fracking ruinieren nicht mal die deutsche Klimabilanz. Passiert ja nicht bei uns. Hurra, wir können uns weiter Klimaschutz auf die Fahne schreiben. Völlig absurd.
Einige Politiker:innen wollen nun sogar das Fracking in Deutschland erlauben. Aber zum Teufel, warum? Wir können unsere Energieversorgung doch auch problemlos und klimaneutral mit erneuerbaren Energien sicherstellen.