
Einige sagen, neue Geoengineering-Verfahren könnten die Erderwärmung rückgängig machen. Das ist doch eine geniale Idee, oder?
Fakt ist: Durch unseren Hunger nach Erdöl, Erdgas, Kohle und tierischen Lebensmitteln blasen wir immer mehr Treibhausgase in die Erdatmosphäre. Die Erde heizt sich durch die Sonnenstrahlung auf und unsere Treibhausgase verhindern, dass die Erde all ihre Wärmestrahlung wieder ins All abgeben kann. Die Folge: Erderhitzung und Klimakatastrophe.

Volker Quaschning
ist Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin. Seine Lehr- und Sachbücher zur Energiewende gelten als Standardwerke.
Über Geoengineering wollen einige Menschen hier nun künstlich eingreifen – das Thermostat quasi wieder runterregeln. Ideen gibt es dazu viele.
Spiegel im Weltall oder Kalziumkarbonat oder Schwefeldioxidstaub in der Atmosphäre sollen dafür sorgen, dass weniger Solarstrahlung auf die Erde trifft. Große Reflektoren in der Wüste oder auf Dächern sollen mehr Sonnenstrahlung ins Weltall reflektieren.
All diese Maßnahmen sind sehr teuer, und sie greifen nicht an der gleichen Stelle in den Strahlungshaushalt ein, an der wir die Erderhitzung verursachen. Die Folge: Veränderungen im Niederschlagshaushalt und reduziertes Pflanzenwachstum.
Womöglich machen sie das Problem in vielen Regionen der Erde am Ende schlimmer statt besser. Und die Ozeanversauerung durch das Kohlendioxid können Sie auch nicht stoppen.
Wenn wir den Klimaschutz wirklich ernst meinen, müssen wir endlich aufhören, immer mehr Treibhausgase in die Atmosphäre zu blasen, statt auf teure Wundertechnologien zu hoffen, die uns am Ende auch nicht retten werden.